Machbarkeitsstudie für Projekt Hennef plant Kulturrathaus im Stadtzentrum

HENNEF · Eine Machbarkeitsstudie soll die Zukunft von Stadtarchiv und Stadtbibliothek klären. Das geplante Projekt „Neue Stadtbibliothek/Nachnutzung Meys Fabrik“ wurde von der Stadt bei der Regionale 2025 angemeldet

In der ehemaligen Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen, der Meys Fabrik, befinden sich die Rettungswache, Stadtbibliothek und das Stadtarchiv.

Foto: Ingo Eisner

Die nach ihrem Gründer Wilhelm Joseph Meys benannte Meys Fabrik an der Beethovenstraße ist die gute Stube Hennefs. Meys hatte das Gebäude 1881 als Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen etabliert. Seit 1989 ist die Meys Fabrik im Besitz der Stadt und beherbergt die Feuer- und Rettungswache, die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv. Zudem ist der große Saal eine der wichtigsten Veranstaltungsstätten der Stadt.

Seit Jahren ist allerdings klar, dass Stadtbibliothek und Stadtarchiv den Anforderungen einer ständig wachsenden Stadt kaum noch gerecht werden und zu klein sind. Nach einem Besuch bei der Stadtarchivarin Gisela Rupprath in ihrem gerade mal 250 Quadratmeter großen Arbeitsbereich beschloss der Ausschuss für Kultur, Sport und Städtepartnerschaft am Dienstag, die Stadt aufzufordern, eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung eines so genannten Kulturrathauses in Auftrag zu geben.

Bereits seit vielen Jahren plant die Stadt, die Stadtbibliothek zu vergrößern, ebenso das Stadtarchiv. Tausende Akten und Dokumente, darunter Sterbe- und Geburtsregister und mehr als 10.000 Fotos, werden im Stadtarchiv auf kleinstem Raum aufbewahrt.

Dass Stadtarchivarin Rupprath mehr Platz für ihre Arbeit benötigt, davon konnten sich die Mitglieder des Kulturausschusses bei einem Ortstermin vor der eigentlichen Sitzung überzeugen. Auch die Stadtbibliothek mit ihren 34.000 Medieneinheiten platzt mittlerweile aus allen Nähten. Der Tatsache, dass die Bibliothek mit 60.000 Besuchen pro Jahr ein Anziehungspunkt in Hennef ist, möchte die Stadt seit geraumer Zeit Rechnung tragen. Bisher fehlten allerdings adäquate Möglichkeiten, die Räume zu erweitern.

Verlagerung ins Zentrum

Eine Machbarkeitsstudie, die von der Stadt nun in Auftrag gegeben wird, soll nun zeigen, wie das Raumproblem gelöst werden kann. Geprüft werden soll eine mögliche Verlagerung der Stadtbibliothek in ein neues Domizil im Stadtzentrum. „Eine mögliche neue Bibliothek soll mehr sein als eine Verleihstation von Büchern“, sagte der Beigeordnete Martin Herkt. Sie solle ein sozialer Ort der Begegnung, der Integration und der Inklusion mit vielfältigen kulturellen Angeboten sein, kurz: ein Kulturrathaus, das am besten im Stadtzentrum liegt.

Ein neues Domizil der Stadtbibliothek sowie der absehbare Wegzug der Feuerwehr aus der Meys Fabrik würden es ermöglichen, das Stadtarchiv zu erweitern und das Haus als Museum zu nutzen. Sofern allerdings kein neuer Standort für die Bibliothek zu finden ist, soll die Machbarkeitsstudie aufzeigen, wie die Erweiterung und Modernisierung der Bibliothek und des Stadtarchivs inklusive einer musealen Nutzung in der Meys Fabrik umgesetzt werden kann.

Projekt bei Regionale 2025 angemeldet

Das geplante Projekt „Neue Stadtbibliothek/Nachnutzung Meys Fabrik“ wurde von der Stadt bei der Regionale 2025 angemeldet. Die Verwaltung hatte in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, dieses Projekt analog zur Machbarkeitsstudie „Kultur- und Heimathaus Stadt Blankenberg“ auf die technischen, rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu untersuchen. So soll am Ende eine Basis vorliegen, aufgrund derer über die Realisierungsmöglichkeiten entschieden werden kann.

Das Planungsamt wird nun die stadtplanerischen Grundlagen und Leitlinien zusammenstellen und dem städtischen Planungsausschuss zum Beschluss vorlegen. Danach werde die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, sagt die Stadt.