Entlastung der Eltern Verwaltung der Stadt Hennef verzichtet auf Erhöhung der Kitabeiträge
Hennef · Der Jugendhilfeausschuss Hennef setzt die anstehende Erhöhung der Elternbeitrage aus. Auch bei der angespannten Personalsituation in Kitas will die Politik Abhilfe schaffen.
Hennefer Eltern können sich freuen. Die Stadt verzichtet auf die in diesem Jahr anstehende turnusmäßige Erhöhung der Kita-und Kindertagespflegebeiträge um fünf Prozent zu Beginn des neuen Kita-Jahres. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss am Dienstag einstimmig und folgte damit einem Antrag von CDU, FDP und den Unabhängigen. Nach der Elternbeitragssatzung, die der Rat 2021 beschlossen hatte, sollten die Beiträge zur Betreuung von Kindern in Kitas sowie in der Tagespflege zum 1. August 2023 um fünf Prozent erhöht werden. Diese geplante Erhöhung wird nun ausgesetzt. Weitere Beitragssteigerungen in Höhe von jeweils fünf Prozent sollen laut Stadt zwar weiterhin alle drei Jahre, das nächste Mal aber erst wieder zum 1. August 2026, erfolgen.
Defizit muss kompensiert werden
Die Mehrheitskooperation aus Christdemokraten, Liberalen und Unabhängigen hatte in ihrem Antrag die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die angespannte Personalsituation an den Kitas als Gründe für ihre Forderung genannt, in diesem Jahr auf die Erhöhung der Elternbeiträge zu verzichten. „Vor dem Hintergrund der hohen Inflation und der enorm gestiegenen Energie-und Lebenshaltungskosten sollten Hennefer Familien mit kleinen Kindern nicht noch weiter belastet werden“, sagte Angelina Keuter, Sprecherin der Hennefer CDU-Fraktion. „Hier musste den Familien, unabhängig von der persönlichen Einkommenshöhe, dringend eine Verschnaufpause gewährt und weiter steigende Beitragskosten verhindert werden“, fügte sie hinzu. Der zuständige Beigeordnete Martin Herkt begrüßte grundsätzlich den Vorschlag, vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation auf die turnusmäßige Erhöhung der Elternbeiträge zu verzichten. „Dennoch muss konkretisiert werden, wie sich dieses Defizit an anderer Stelle kompensieren lässt", sagte Herkt mit Blick auf das Haushaltssicherungskonzept, das die Stadt 2025 verabschieden will.
Angespannte Personalsituation
Laut den Christdemokraten sei die Situation an den Hennefer Kitas vor allem personell angespannt. Dringend würden allerorts Fachkräfte gesucht, um dauerhaft eine gute Betreuung in den Kindertagesstätten zu gewährleisten. Die Verwaltung soll nun prüfen, inwieweit die praxisintegrierte Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher in Hennef attraktiver gestaltet werden kann. In einer der kommenden Sitzungen des Jugendhilfeausschlusses soll die Stadt zudem ein Tagespflegekonzept vorlegen. Damit der Ausschuss auf dem Laufenden bleibt, wird die Verwaltung künftig regelmäßig einen Bericht zur Situation an den Hennefer Kitas vorlegen. Zudem soll ein runder Tisch eingerichtet werden, bestehend aus Vertretern der Verwaltung und der Politik sowie Kita-Mitarbeitern und Eltern. „Die Kindertagesbetreuung steht aufgrund der aktuell großen Herausforderungen derzeit besonders im Fokus der politischen Arbeit in Hennef. Wir werden die Situation engmaschig weiterverfolgen und lösungsorientiert an der Verbesserung des Fachkräftemangels hier vor Ort mitarbeiten“, sagte der Christdemokrat Christoph Laudan. „Dabei nehmen wir gern auch in Zukunft konkrete Anregungen von betroffenen Eltern und Kindern sowie Mitarbeitenden der Kindertagesstätten und der Tagespflege an“, fügte der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses hinzu.