Musik vor Seniorenheimen Hennefer Bläserchor gibt sein 100. Corona-Konzert

Hennef · Seit Beginn des Corona-Shutdowns gibt der evangelische Bläserchor regelmäßig kleine Open-Air-Konzerte. Die Musiker erfreuen am liebsten die Bewohner von Seniorenheimen.

 Ständchen am Seniorenheim: Heike und Peter Waidelich beim 100. Bläsergruß des evangelischen Bläserchors am Hennefer Helenenstift.

Ständchen am Seniorenheim: Heike und Peter Waidelich beim 100. Bläsergruß des evangelischen Bläserchors am Hennefer Helenenstift.

Foto: Ingo Eisner

Vor allem die Bewohner von Seniorenheimen sind seit dem Corona-Shutdown vom normalen Leben mehr oder weniger abgeschnitten. Um den älteren Menschen während dieser schwierigen Zeit eine Freude zu bereiten, tritt der Bläserchor der Evangelischen Kirchengemeinde Hennef regelmäßig vor den Türen von Seniorenheimen auf: Eine musikalische Umarmung, die auch auf Distanz zu spüren ist. Am Mittwoch überbrachten die Musiker im Innenhof des Seniorenheims Helenenstift ihren mittlerweile 100. Bläsergruß.

Nicht nur für die Senioren war es jedes Mal ein schönes Erlebnis. Auch für die Mitglieder des Ensembles stellten sich die kleinen Konzerte als wunderbare Möglichkeit heraus, gemeinsam zu musizieren.

Musikalische Grüße in kleiner Besetzung

Die meist 20-minütigen Auftritte ersetzten auch ein wenig die Proben, die nicht mehr stattfinden konnten. „Mit dem Shutdown Ende März war klar, dass der Bläserchor vorerst weder im Gottesdienst auftreten noch gemeinsam proben kann“, sagt Bläserchorleiter Martin Salzmann.

So entwickelte er die Idee, in kleinen Besetzungen regelmäßig musikalische Grüße der Kirchengemeinde zu den Menschen zu senden, die gerade zu Hause bleiben müssen.

Auftritte jeden Mittwoch und Sonntag

Schnell fanden sich unter den 28 Musikern zwischen acht und 79 Jahren drei Blechbläser-Quartette, die mittwochs und sonntags vor der evangelischen Christuskirche sowie vor Hennefer Seniorenheimen spielen. Das musikalische Programm mit acht bis zehn kleinen Stücken wurde zu Hause einstudiert.

„Wir probten alleine und nicht per Videokonferenz, weil das zu aufwendig und auch nicht synchron gewesen wäre“, berichtet Bass-Posaunist Peter Waidelich. Er konnte aber zumindest gemeinsam mit seiner Frau Heike (Alt-Trompete) proben.

Im Ensemble erklingt das Programm dann erstmals bei den Auftritten. „Das war zwar eine Herausforderung, die wir aber gut gemeistert haben.“

Erster Bläserchorgruß kam kurz nach dem Lockdown

Der erste Bläsergruß wurde von den drei Mini-Ensembles am 22. März vor der Christuskirche, an der Curanum-Residenz und am Kurhaus am Park zeitgleich überbracht. „Es gab auch kleine Konzerte zu Ostern und Pfingsten und wir gestalteten zudem die Tauffeier an der Sieg“, so Waidelich.

Den 100. Bläsergruß am Helenenstift überbrachten am Mittwoch alle drei Gruppen gemeinsam mit Stücken wie „Nun danket alle Gott“ und „Gib uns Frieden jeden Tag“. Ausreichender Abstand zwischen den Musikern und „Masken“ für die Blasinstrumente, die vor Aerosolen schützen, waren selbstverständlich.

Den Senioren, die von den Fenstern und Balkonen aus lauschten, gefiel es jedenfalls sehr und sie spendeten reichlich Applaus. „Diese Freude, die wir den Senioren und Beschäftigten bescherten, war bei jedem Auftritt spürbar“, freut sich Waidelich.

Die Konzerte werden künftig nicht mehr jeden Mittwoch und Sonntag stattfinden. „Wir können jetzt unter Auflagen wieder gemeinsam proben“, sagt der Musiker. „Den Bläsergruß wird es aber trotzdem einmal pro Monat geben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort