Ortsumgehung Uckerath Hennefer Grüne wollen einen Tunnel

HENNEF · Die Hennefer Grünen haben ihre Meinung zur Ortsumgehung Uckerath nicht geändert: Sie lehnen sie weiterhin ab. Schließlich verläuft die von allen anderen Parteien favorisierte Variante 7 mitten durch ein FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat), ein besonderes Naturschutzgebiet.

Zusätzliche Bauwerke wie Brücken würden die Landschaft verschandeln, der Bauaufwand belaste den Durchgangsverkehr, und auch das neue Wasserhaushaltsgesetz zum Schutz von Gewässern würde derlei Planungen nicht einfacher machen.

Deshalb haben die Grünen einen Alternativvorschlag gemacht: Ein vier bis fünf Kilometer langer Tunnel soll, wenn es nach ihnen geht, vom Ende der A 560 bis nach Wasserhess führen.

Der Tunnel habe etliche Vorteile, so der Vorsitzende der Hennefer Grünen Detlev Fiedrich: Das FFH-Gebiet müsste nicht belastet werden, es gäbe keine Genehmigungsprobleme, es müssten keine Enteignungen stattfinden, es käme nicht zu Landschaftsverschandelungen und es gäbe zudem keinen Lärm und keine Feinstaubbelastung.

Da geologisch in dem Gebiet mit Felsuntergrund zu rechnen sei, gäbe es für die notwendigen Bohrungen und Bauarbeiten laut Fiedrich und Matthias Ecke, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat, keine Probleme.

Die geschätzten Kosten wollten die Grünen, die sich an anderen Tunnelprojekten orientieren, nur unter Vorbehalt angeben, da sie keine Planer seien. "In den vergangenen Jahren beliefen sich die Kosten bei Tunnelbauprojekten auf 15 000 Euro pro Meter", sagte Ecke.

Das wären bei einer Länge von vier bis fünf Kilometern geschätzte Baukosten von 60 bis 75 Millionen Euro. "Das könnte sogar günstiger werden als die Variante 7", sagte Fiedrich.

Der Tunnel sei eine intelligente und nachhaltige Variante, die sie zur Diskussion stellen wollten, sagte Ecke. "Es galt für uns, eine Lösung zu finden, die so grün wie möglich ist." Fiedrich betrachtet die Variante 7 ohnehin als "illusorisch": "Das FFH-Gebiet unterliegt dem EU-Recht, und erfahrungsgemäß wird die EU dieses Gebiet niemals freigeben."

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