Starke Stimme Hennefer Sänger Alexander Martin präsentiert sein Debüt-Album

Hennef · 13 Songs und eine Mischung aus Schlager, Rock und Pop: Der Interpret und Sohn des prominenten Schlagersängers Andreas Martin schwimmt mit dem Album „Kopf gegen Herz“ ein wenig gegen den Strom.

 Einen Mix aus Schlager, Rock und Pop präsentiert der Hennefer Sänger Alexander Martin mit 13 Songs auf seinem ersten Album,das jetzt erschienen ist.

Einen Mix aus Schlager, Rock und Pop präsentiert der Hennefer Sänger Alexander Martin mit 13 Songs auf seinem ersten Album,das jetzt erschienen ist.

Foto: Ingo Eisner

13 Songs lang hört man auf dem Album eine Mischung aus Schlager, Rock und Pop, die von einer kernigen und durchaus ausdrucksstarken Stimme vorgetragen wird. Dann kommt das letzte Lied, das auch tatsächlich so heißt. Getragene Pianoakkorde leiten die bewegenden Zeilen ein, die der Hennefer Sänger Alexander Martin nun emotional und souverän vorträgt. „Du trugst mich unterm Herzen, jetzt trag' ich dich in meinem, versuch noch zu verstehen, und doch seh' ich nicht ein, dass Worte dich nicht finden, wie es früher einmal war, ich bild' mir ein, du hörst mich doch, nur eben jetzt von da“. Es ist Martins Abschiedslied an seine verstorbene Mutter und wirkt fast wie ein Fremdkörper auf dem ansonsten eher stimmungsvollen und sogar gitarrenlastigen Debütalbum „Kopf gegen Herz“ des Hennefers, das am Freitag erschienen ist.

„Es ist das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann“, sagte Alexander Martin. Der 32-jährige Sohn des prominenten Schlagersängers, Komponisten und Produzenten Andreas Martin denkt jeden Tag an seine Mutter Juliane Martin-Krause, die zunächst im Juni 2017 als vermisst gemeldet und deren Leiche fünf Monate später von Spaziergängern in einem Waldstück bei Neunkirchen-Seelscheid nur 650 Meter von ihrem Zuhause entdeckt worden war. „Es war an einem Sonntag, als die Polizei anrief und uns mitteilte, dass sie gefunden worden sei“, erinnert sich der Sänger.

Keinerlei Anzeichen von Gewalteinwirkung

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gab es keinerlei Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung. „Meine Mutter war sehr krank und lebte unter ständigen Schmerzen, die aus einer fehlerhaften Zahnbehandlung resultierten“, sagte Alexander Martin. Den Freitod, den seine Mutter wählte, um dem Schmerz-Martyrium ein Ende zu setzen, versuchte Martin nun, zumindest musikalisch, mit dem Song „Das letzte Lied“ ein wenig zu verarbeiten. Und er kümmert sich um seinen Vater, der sich nach diesem schweren Schicksalsschlag komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. „Ich bin jeden Tag bei ihm“, sagte der 32-Jährige, der gemeinsam mit seiner Verlobten und seinem viereinhalb Monate alten Sohn in Hennef lebt.

Dem gelernten Immobilienkaufmann Alexander Martin wurde die Liebe zur Musik quasi in die Wiege gelegt. Vater Andreas Martin, der bereits seit den 70er Jahren als Produzent, Komponist und Sänger aktiv ist, zahlreiche Hits für Wolfgang Petry und Juliane Werding schrieb und als Interpret 1982 mit dem Titel „Amore Mio“ bekannt wurde, gehört zu den Großen des Schlagers.

Sohn Alexander, der 1986 in Siegburg geboren wurde und als Kind bereits das Klavier- und später das Gitarrenspiel erlernte, traute sich allerdings zunächst nicht, sein Talent Vater Andreas zu offenbaren.„Ich habe immer Musik gemacht, habe auch in Bands ganz klassische Rockmusik gespielt. Ich habe mich allerdings nie getraut, vor meinem Vater zu singen“. Das holte er dann an seinem 21. Geburtstag nach. „Er war sehr überrascht und beeindruckt von meiner Stimme“, sagte Alexander Martin.

Ausbildung zum Immobilienkaufmann gemacht

Bevor er beruflich den Sprung ins kalte Wasser wagte und Vollzeitmusiker wurde, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann und arbeitete auch einige Jahre in dem Beruf. „Ich merkte aber sehr schnell, dass diese Tätigkeit auf Dauer nichts für mich ist“, sagte Martin. Er schuf sich finanzielle Rücklagen und startete vor drei Jahren seine Gesangskarriere. Mit „Kurz vor Wahnsinn“ erschien die erste Single. Was folgte waren zahlreiche Live-Auftritte, besonders im Ruhrgebiet und in Ostdeutschland.

Mit der Single „Geht gar nicht“ und dem Album „Kopf gegen Herz“, dass Martin mit Hilfe des namhaften Musikproduzenten Thomas Rosenfeld im Westerwald aufgenommen hat, will Martin nun zeigen, dass Schlager mehr sein kann. Dem Mann, der auch gerne mal AC/DC hört, sind prägnante Gitarrenlicks und Riffs in seinen Schlager- und Pop-Songs, die er gemeinsam mit Rosenfeld schreibt, sehr wichtig. „Ich will einfach nicht das machen, was alle machen“, sagte Martin. Wichtig sind ihm aber auch Worte. „Ich schreibe Texte mit Sinn und Verstand, die Spaß machen, aber auch Trost spenden sollen“.

Bewusst setzt er sich musikalisch von seinem Vater ab, dessen Perfektionismus und Zielstrebigkeit er allerdings sehr bewundert. „In meiner Musik steckt viel Herzblut, und ich wünsche mir, dass sie von vielen Menschen gehört wird“. Sein größter Wunsch ist eine große Tournee mit Band.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.alexandermartin.info.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort