Verkehrs- und Verschönerungsverein Hennefer Verein will die Geschichte der Stadt erhalten

Hennef · Der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Hennef leistet viel für die örtliche Gemeinschaft. Jetzt steht ein Wechsel an der Spitze an - und es werden weitere engagierte Mitglieder gesucht.

 Der denkmalgeschützte Lindenhof hat ebenfalls ein Hinweisschild des VVV erhalten.

Der denkmalgeschützte Lindenhof hat ebenfalls ein Hinweisschild des VVV erhalten.

Foto: Ingo Eisner

„Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass die Geschichte unserer Stadt erhalten bleibt“, sagt Peter Ehrenberg über die Ziele des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Hennef, der sich seit 1881 um die Heimat- und Denkmalpflege der Siegstadt kümmert. Gleich zwei Ämter hatte der Hennefer über Jahre hinweg im ältesten Heimatverein der Stadt inne: Stellvertreter des Vorsitzenden Gerhard Dohlen und Geschäftsführer. Nun gibt es eine Wachablösung. Durch wachsende berufliche Belastungen, aber auch die Zunahme an Aufgaben in der Kommunalpolitik, in der sich Ehrenberg als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der CDU engagiert, bat er darum, ihn nach 13 Jahren engagierter Vereinstätigkeit von seinen Pflichten als Geschäftsführer zu entbinden.

Mit Johannes Dipping fand sich nun ein engagierter Nachfolger, der kommissarisch die Geschäftsführung des Vereins übernommen hat, bis er im November bei der jährlichen Mitgliederversammlung im Amt bestätigt werden soll. Ehrenberg wird dem Verein aber auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und bleibt stellvertretender Vorsitzender.

„Ich musste eine Entscheidung treffen. Mir fehlt einfach mittlerweile die Zeit, diese Tätigkeit neben meinem Beruf und der Kommunalpolitik unter einen Hut zu bekommen“, sagte Ehrenberg dem GA. Sein Nachfolger, der gebürtige Nürnberger Johannes Dipping, der mit seiner Frau seit 2007 in Hennef lebt und am Porzer Krankenhaus als Datenverarbeitungskaufmann tätig ist, freut sich jedenfalls auf die neue Aufgabe. „Ich möchte diesen wichtigen Verein mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützen und erhalten“, sagte Dipping.

Engagierte Mitglieder gesucht

Ende April hatte er mit einem Vortrag des Heimatforschers und Vereinsvorstandsmitglieds Helmut Fischer über die Hennefer Zeit zwischen den beiden Weltkriegen bereits seine erste Veranstaltung in der Meys Fabrik mit Unterstützern organisiert. Da seine künftigen Aufgaben vielfältig sind und auch Dipping voll im Berufsleben steht, sucht der Verein zur Unterstützung derzeit noch einen zweiten Geschäftsführer. „Wir freuen uns über interessierte Mitglieder, die gerne mitarbeiten möchten“, sagte Dipping.

Ehrenbergs größtes Ziel während seiner Amtszeit war es, die Heimatgeschichte jungen Menschen näherzubringen und sie für den Verein zu gewinnen. „Der Nachwuchs soll auch für die nächsten Jahrzehnte gesichert sein. Das sind wir den Vereinsgründern schuldig“, sagte Ehrenberg. Eine große Aufgabe, der sich nun auch sein Nachfolger widmen muss, denn viele Mitglieder, die sich nach wie vor kräftig engagieren, sind mittlerweile in einem Alter, in dem andere seit Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand genießen.

 Der alte und der neue Geschäftsführer des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hennef: Peter Ehrenberg (l.) und sein Nachfolger Johannes Dipping an der denkmalgeschützten Wasserburg.

Der alte und der neue Geschäftsführer des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hennef: Peter Ehrenberg (l.) und sein Nachfolger Johannes Dipping an der denkmalgeschützten Wasserburg.

Foto: Ingo Eisner

Wegweiser zu Denkmälern

Dabei erfüllt der VVV zahlreiche wichtige Aufgaben, um die Geschichte Hennefs sichtbar zu machen und zu erhalten. Wer beispielsweise in Hennef über die Frankfurter Straße flaniert, kann sich an vielen geschichtsträchtigen Gebäuden erfreuen. Ob es das Historische Rathaus, das Postgebäude, das ehemalige Amtsgericht, die Wasserburg oder der Lindenhof ist: Sie stehen alle unter Denkmalschutz und wurden vom Verkehrs-und Verschönerungsverein Hennef (VVV) mit entsprechenden Tafeln versehen. Insgesamt 36 dieser historischen Hennefer Gebäude befinden sich mit kleinen Beschreibungen in einem Wegweiser, den der Verein bereits vor Jahren erstellt hat. Das geschmackvoll gestaltete Faltblatt gewährt einen ersten Einblick in die abwechslungsreiche, von der Industrie geprägten Geschichte der Siegstadt und lädt zu einem Rundgang ein.

Jährlich gibt der VVV zudem in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv die Beiträge zur Geschichte der Stadt Hennef heraus. Mittlerweile sind 15 Bände erschienen, in denen der Leser immer wieder neue Facetten der Stadt entdecken kann und so manche Bildungslücken geschlossen werden.

„Bereits ein paar Jahre nach der Gründung wurden die damaligen Vereinsmitglieder aktiv, bepflanzten den Siegdamm und legten eine Allee an“, sagte Ehrenberg. Im Verlauf seiner 141-jährigen Geschichte hat der VVV allerdings noch viel mehr umgesetzt. So legte der Verein zum 100-jährigen Bestehen 1981 einen geologischen Garten auf dem Steimelsberg an, stiftete die Vogelvoliere und Edelstahlbänke für den Kurpark und die Uhrenbeleuchtung am Turm des historischen Rathauses, beteiligte sich finanziell an der Gestaltung des Geistinger Kreisels und an der Restaurierung der historischen Grabstätte Jacobi, ließ das Industriedenkmal auf dem Hennefer Marktplatz erstellen und gab sogar eine Wanderkarte heraus.

„Der Erhalt der Denkmäler in Hennef wird auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe des Vereins sein“, sagte Dipping. Zudem will der VVV mit einer Reihe von Veranstaltungen, Vorträgen und Exkursionen, die nach der langen Coronapause nun endlich wieder stattfinden können, mehr Menschen für die Arbeit des Vereins begeistern. „Ich hoffe, dass uns das gelingt“, sagten Ehrenberg und Dipping.

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