Demo abgesagt Hennefer Vereine sagen Menschenkette für Horstmannsteg ab

HENNEF · Die Aktion für den Neubau der maroden Brücke sollte am 21. Oktober stattfinden - doch die Versicherung deckt die Risiken der Veranstaltung nicht ab. Die Vereinsvorstände werfen das Handtuch.

 Enttäuscht über die Absage (v.l.): Reinhard Lindner, Ricarda Schmitz und Peter Martius auf dem Horstmannsteg.

Enttäuscht über die Absage (v.l.): Reinhard Lindner, Ricarda Schmitz und Peter Martius auf dem Horstmannsteg.

Foto: Ingo Eisner

Alles war bis ins Detail geplant. Banner und Ansteck-Buttons waren vorbereitet, und die zuständigen Behörden wie die Stadtverwaltung und die Kreispolizeibehörde hatten die von der Hennefer Werbegemeinschaft und vom Heimat- und Verschönerungsverein Allner geplante „Menschenkette für den Horstmannsteg“ genehmigt.

Dennoch haben die Organisatoren die für den 21. Oktober geplante Veranstaltung abgeblasen, die noch einmal ein Zeichen für den Erhalt des Horstmannstegs und für die Umsetzung des von der Stadt geplanten Neubaus setzen sollte – aus Haftungsgründen. Ähnlich wie im Fall des „Hangelarer Spektakels“, wie Reinhard Lindner, Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins, und sein Stellvertreter Peter Martius erläuterten.

Wie berichtet, hatte der BUND gegen den von der Stadt Hennef geplanten Neubau des in die Jahre gekommenen Horstmannstegs geklagt. Mit einer Demonstration und bei einer Bürgerinformation hatten sich die Werbegemeinschaft und der Heimat- und Verschönerungsverein bereits für den geplanten Neubau stark gemacht. Nun sollte eine Menschenkette dem Anliegen noch einmal Nachdruck verleihen.

Wie groß sind die Risiken bei einer solchen Demo?

„Keiner kann das Risiko einschätzen“, sagte Peter Martius mit Hinweis auf die jüngsten Terroranschläge. „Wir machen das alle ehrenamtlich.“ Wenn jedoch etwas passieren sollte, müssten die geschäftsführenden Vereinsvorstandsmitglieder mit ihrem Privatvermögen haften. „Das ist von niemandem zu leisten.“ Und Reinhard Lindner ergänzte: „Solche Ereignisse sind von der Veranstaltungshaftpflichtversicherung, die wir abgeschlossen haben, nicht gedeckt.“

Die Werbegemeinschaft Hennef hatte dem Heimat- und Verschönerungsverein Ende der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sie aus eben diesen Haftungsgründen als Partner für die Menschenkette nicht mehr zur Verfügung stehe. Laut Ricarda Schmitz, stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft, hat es in der vergangenen Woche allerdings noch einen Versuch gegeben, die Stadt als Schirmherrn ins Boot zu holen. „Das hat die Stadt abgelehnt, weil sie dann im Prinzip für jede Veranstaltung in Hennef die Schirmherrschaft übernehmen müsste“, so Schmitz.

Hoffnung auf den Erörterungstermin mit dem Gericht

Zunächst hatten Martius und Lindner erwogen, die Veranstaltung allein zu stemmen. „Unter dem Eindruck aktueller Ereignisse“, so Martius, und in Anbetracht eines möglichen Restrisikos habe es im geschäftsführenden Vorstand des Heimat- und Verschönerungsvereins keine einstimmige Mehrheit dafür gegeben, die Veranstaltung dennoch durchzuführen. „Eine einstimmige Haltung im Vorstand ist jedoch unerlässlich. Wir haben uns daher entschieden, die Veranstaltung abzusagen.“

Ihm falle die Absage schwer, da die Planungen bereits so weit fortgeschritten waren. „Werbemittel wie Plakate, Straßenbanner und Buttons waren bereits angefertigt, und zahlreiche Helfer hatten sich bei der Vorbereitung großartig engagiert“, sagte Martius.

Er hoffe allerdings, dass trotz der Absage der Menschenkette der nichtöffentliche Erörterungstermin des Verwaltungsgerichtes im November in Hennef zu einem positiven Ergebnis führt und der neue Horstmannsteg gebaut werden kann.

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