Aktion zum Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie Vor dem Rathaus in Hennef weht die Regenbogenfahne

Hennef · Hennef setzt am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie ein deutliches Zeichen: Die Verwaltung präsentiert unter dem Titel „Off beat“ ihre neue LSBTI*-Kontaktstelle.

 Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter und Transphobie weht vor dem Hennefer Rathaus die Regenbogenfahne.

Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter und Transphobie weht vor dem Hennefer Rathaus die Regenbogenfahne.

Foto: Stadt Hennef

Ein Zeichen zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, der an diesem Montag begangen wird, hat die Hennefer Stadtverwaltung gesetzt. Zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes sowie Jugendlichen hat Bürgermeister Mario Dahm am Freitag vor dem Rathaus die Regenbogenfahne gehisst – und dabei unter dem Titel „Off beat“ die neue Hennefer LSBTI* (die Abkürzung steht für: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans- und Intersexuell*)-Kontaktstelle präsentiert.

„Wir setzen heute zum ersten Mal mit der Regenbogenfahne vor dem Rathaus ein Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und ein respektvolles Zusammenleben“, sagte Dahm. „Und wir stellen eine Kontaktstelle vor, die für LSBTI*-Jugendliche in Hennef unglaublich wichtig ist. Hier finden sie, wann immer sie es brauchen, Unterstützung und einen Raum zum Austausch mit anderen Jugendlichen“, fügte er hinzu.

Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

Mit dem Ziel, Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu erreichen, möchte die neue Kontaktstelle „Off beat“ die Sichtbarkeit der LSBTI* Personen in der Öffentlichkeit fördern. Dadurch soll laut der Kontaktstelle deutlich werden, dass die Gesellschaft vielfältig ist und dass diese Vielfalt auch in Bezug auf Geschlecht und Sexualität positiv und normal ist. Zwar melden sich heutzutage immer häufiger lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche (LSBTI*) Jugendliche selbstbewusst zu Wort und kämpfen um ihren Platz in der Gesellschaft. Allerdings ist das Coming-Out nach wie vor für viele junge Menschen ein schwieriger Prozess.

 Bürgermeister Mario Dahm präsentiert mit Jugendlichen und Mitarbeitern des Jugendamtes das Logo der LSBTI*-Kontaktstelle OFF BEAT.

Bürgermeister Mario Dahm präsentiert mit Jugendlichen und Mitarbeitern des Jugendamtes das Logo der LSBTI*-Kontaktstelle OFF BEAT.

Foto: Stadt Hennef

Von jungen Menschen wird laut „Off beat“ zumeist erwartet, dass sie sich heterosexuell entwickeln und dass sie sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Tun sie dies nicht, müssen sie laut der Kontaktstelle oftmals mit negativen Reaktionen in Familie, Freundeskreis oder in der Schule rechnen.

Zusätzlich befänden sich LSBTI*-Jugendliche in einer starken Abhängigkeit von Eltern und staatlichen Institutionen, ob es nun darum gehe, welchen Partner oder welche Partnerin sie mit nach Hause bringen, welche Kleidung getragen werden soll, mit welchem Namen sie angesprochen werden möchten oder welche Umkleideräume genutzt werden sollen.

Ein Name und ein Logo

Kinder und Jugendliche, die nicht der heteronormativen Vorstellung entsprechen, sind laut „Off beat“ überproportional von belehrenden Hinweisen, Anfeindungen, Gewalt und Diskriminierung betroffen. Seit geraumer Zeit befasst sich das Hennefer Jugendamt deshalb mit dem Thema LSBTI*. Die NRW-Fachberatungsstelle sexuelle Vielfalt & Jugendarbeit „gerne anders“ hatte dem Jugendpark Hennef bereits im April 2020 bescheinigt, dass die Anforderungen für eine offizielle Kontaktstelle im Grunde erfüllt sind. Allerdings fehlten für eine Zertifizierung durch die Fachberatungsstelle noch ein Name sowie ein Logo. Beides wurde zwischenzeitlich maßgeblich von Jugendlichen entwickelt.

Unter dem Motto „Off beat: Unser Herz schlägt gerne anders!“ wurde nun die LSBTI*-Kontaktstelle „Off beat“ in Kooperation mit der NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders“ im Hennefer Jugendpark eröffnet. Laut Verwaltung richtet sich das Angebot an LSBTI* Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, dient als Anlaufstelle und Schutzraum, bietet Austausch, Beratung, Vernetzung und Unterstützung und ist zudem eine Anlaufstelle für Eltern, Fachkräfte und Interessierte.

Der Kontakt zu „OFF Beat“ erfolgt über Soziale Netzwerke wie Instagram unter offbeat_hennef, telefonisch unter ☏ 01 51/17 13 13 74 oder persönlich in der Kontaktstelle im Jugendpark an der Humperdinckstraße 5.

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