Hilfe aus Hennef Im Einsatz für Hilfsprojekte in Afrika

HENNEF · Hans und Dagmar Jagsch reisten für den Missionskreis Hennef-Warth zwei Wochen nach Nigeria und informieren sich über den Fortschritt der Hilfsprojekte.

 Tanz in Okwelle

Tanz in Okwelle

Foto: Hans Jagsch

Lange Fahrten über staubige Schlaglochpisten, alle zehn Kilometer Straßensperren, Polizisten und Soldaten, die mit Kalaschnikows im Anschlag kontrollieren oder mit Panzern patrouillieren – es war nicht immer einfach für Hans und Dagmar Jagsch. Sie reisten Ende Februar für zwei Wochen nach Nigeria, um im Auftrag des Missionskreises Hennef-Warth persönlich den Fortschritt der Hilfsprojekte und die sachgemäße Verwendung der Spenden zu überprüfen. „Wir waren vor zwei Jahren das letzte Mal dort. 2015 wurde uns aufgrund des Sicherheitsrisikos von einer Reise abgeraten. Auch momentan ist die politische Lage angespannt, aber unter der Aufsicht der Ordenschwestern und -brüder, bei denen wir zu Gast waren, fühlten wir uns sicher“, sagt Hans Jagsch.

Bereits in den frühen 70er Jahren bereisten sie mit einem alten VW-Bus Afrika und durchquerten die Sahara. Damals hatten die beiden ihre Liebe zu dem Kontinent entdeckt. 1988 gehörten sie schließlich zu den Gründungsmitgliedern des Missionskreises Hennef-Warth, in dessen Auftrag sie sich seitdem für zahlreiche Projekte in den notleidenden Ländern engagieren. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhielt das Ehepaar 2014 das Bundesverdienstkreuz.

„Afrika ist unser Leben“, hat Hans Jagsch einmal gesagt, und das merkt man auch. Obwohl die beiden mittlerweile Mitte 70 sind, ist ihr Engagement für die Hilfsprojekte des Missionskreises ungebrochen. 14 Tage waren sie in Nigeria unterwegs, um zu sehen, wie sich die von ihnen angeschobenen Hilfsprojekte entwickeln. „Unsere Hilfsprojekte wachsen und gedeihen“, freut sich Dagmar Jagsch.

Im Gepäck hatten sie wichtige Medikamente für die Buschklinik in Nkporo. „Die Medikamente werden dringend für Hepatitis- und Malaria-Patienten benötigt“, sagt Hans Jagsch. Neben Medikamenten hatten sie auch eine fünfstellige Summe an Bargeld dabei, um wichtige Dinge wie den Neukauf von Betten oder Renovierungsarbeiten sofort in die Wege leiten zu können.

Heiß sei es in Nigeria gewesen, tagsüber manchmal bis zu 40 Grad Celsius, und die Nächte versprachen kaum eine Abkühlung. Ein straffes Besuchsprogramm galt es für die Jagschs zu bewältigen. So trafen sie im Generalat des Ordens „Daughters of Mary, Mother of Mery“ die neue Oberin, Mother Mary Angeleen Umezuruike. „Sie gehört zu den ersten vier Schwestern des Ordens, die wir 1988 in Hennef kennengelernt haben“, berichtet Jagsch. Das sei der Beginn der Kooperation gewesen.

Riesengroß sei auch die Freude gewesen, als sie dem Behindertenheim „Saint Vincent de Paul Centre“ einen Besuch abstatteten, das der Missionskreis ebenfalls seit Jahren unterstützt. „Die Sternsinger aus Hennef-Warth haben erneut ihren Erlös an das Behindertenheim gespendet“, sagt Dagmar Jagsch.

Von der aufopferungsvollen Arbeit der Schwestern konnten sich die Jagschs bei ihrem Besuch der Waisenhäuser in Okwelle und Ahiaeke überzeugen. Sie gehören ebenso zu den Hilfsprojekten des Missionskreises, wie die Mercy-Klinik in Ahiaeke und die Buschklinik in Nporo. Für die „Primary School“ in Ahiaeke hatte Hans Jagsch einen Spendenscheck der Partnerschule, der Regenbogenschule Happerschoß, von mehr als 2000 Euro im Gepäck.

Ein persönlicher Höhepunkt war für die Jagschs das Wiedersehen mit ihren Patenkindern wie der jungen Frau Uchechukwu, deren Mutter bei der Geburt starb, oder Ebube, einem mittlerweile jungen Mann, der nur mit seinen Füßen schreiben kann.

Trotz der anstrengenden Reise sind die Jagschs glücklich heimgekehrt. „Unser Besuch hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig unsere regelmäßige Präsenz ist. Unsere Hilfe kommt dort an, wo sie gebraucht wird“, sagt Hans Jagsch. Im Sommer geht es wieder nach Afrika. Auf dem Programm steht der Besuch von weiteren Hilfsprojekten im Kongo.

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