Sibilla Hospiz Bödingen In Hennef entsteht ein Hospiz für 16 Gäste

Hennef · 2024 sollen die ersten Gäste im Sibilla Hospiz einziehen, jetzt fiel der Startschuss für die Bauarbeiten. Gebaut wird das Hospiz in Hennef. Es soll die vorhandenen Angebote ergänzen.

 Spatenstich für das Sibilla Hospiz (v.l.): Karl-Friedrich Linder, Mario Dahm, Willi Fuchs sowie das Hennefer Dreigestirn Jungfrau Dieta, Prinz Gerd und Bauer Udo.

Spatenstich für das Sibilla Hospiz (v.l.): Karl-Friedrich Linder, Mario Dahm, Willi Fuchs sowie das Hennefer Dreigestirn Jungfrau Dieta, Prinz Gerd und Bauer Udo.

Foto: Ingo Eisner

Ein Kran steht bereits auf der 7000 Quadratmeter großen Pferdeweide im Hennefer Stadtteil Bödingen, und die Ausschachtungsarbeiten haben ebenfalls begonnen. Zum offiziellen Spatenstich trafen sich dennoch Willi Fuchs, Vorsitzender des 2017 gegründeten Vereins „Sibilla Hospiz Bödingen“, Bürgermeister Mario Dahm, das Hennefer Dreigestirn und Karl-Friedrich Linder von der Dr. Reinhold-Hagen-Stiftung. Damit fiel der Startschuss für das geplante Hospiz, das laut Fuchs im Frühjahr 2024 bezugsfertig sein soll. „Ich glaube, sagen zu können, dass hier für Hennef ein Prestige-Objekt entsteht“, sagte Fuchs.

Nachdem die Bezirksregierung und die Stadt Hennef Ende November grünes Licht für den Hospiz-Bau erteilt hatten, begannen die Bauarbeiten Anfang Dezember. Geplant von den Architekten Eberhard Heider und Uta Löer entsteht dort in Holzrahmenbauweise ein dreigeschossiges Gebäude, das auf insgesamt rund 2000 Quadratmetern Wohnfläche Platz für 16 Gäste, ihre Angehörigen und 29 ausgebildete Vollzeitkräfte bieten soll. Neben den 16 Zimmern für die Gäste, die auf zwei Etagen verteilt sind, und einem Zimmer für Angehörige wird es ein Wohnzimmer, ein Café, eine großzügig gestaltete Küche, ein Pflegebad mit Wellness-Charakter und einen geräumigen Lichthof geben.

Das Gebäude bekommt ein modernes Heizungs- und Lüftungssystem und eine Photovoltaikanlage. Medizinische Räume, ein Raum der Stille für jede Glaubensrichtung, eine ansprechende Garten- und Parklandschaft als Außenbereich sowie Pkw-Stellplätze in ausreichender Anzahl runden das Angebot ab. Mit der Reinhold-Hagen-Stiftung wurde ein Investor für das Hospiz gewonnen, der die Baukosten übernimmt. Die werden derzeit auf rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Zusätzliche 1,7 Millionen Euro für den Gartenausbau, die Personalvorlaufkosten und die Innenausstattung des Hauses muss der Verein über Spenden aufbringen.

Die Gäste werden kostenlos im Sibilla Hospiz Bödingen wohnen. 95 Prozent der Betriebskosten tragen laut Fuchs die Krankenkassen, die restlichen fünf Prozent muss der Verein ebenfalls über Spenden finanzieren. „Wahrscheinlich werden das aber mehr als fünf Prozent werden“, prognostizierte die Vereinsgeschäftsführerin Ulli Grünewald.

Platz für die Lebenden

Künftiger Betreiber des Sibilla Hospiz Bödingen wird die Sibilla Hospiz gGmbH sein, die im vergangenen Jahr gegründet wurde. Designierter Geschäftsführer ist Hajo Noppeney, der bisher die Curanum-Seniorenresidenz in Hennef leitete. „Der Sibilla-Hospiz-Bödingen-Verein fungiert dann als Förderverein“, sagte Grünewald. Laut Fuchs ist dieses Hospiz ein „Platz für die Lebenden“ und ein Ort, an dem Menschen ihren letzten Lebensabschnitt in Würde verbringen können.

Seit 2017 ist er Vorsitzender des Vereins, der mittlerweile 490 Mitglieder zählt und sich nach Sibilla Brombach benannt hat, die gemeinsam mit ihrem mittlerweile verstorbenen Ehemann Josef zu den Pionieren der Hospiz-Bewegung zählt. Gemeinsam mit zahlreichen Mitstreitern gründeten sie 1990 ein kleines Hospiz mit acht Betten neben ihrem Wohnhaus, aus dem sich später das heutige Elisabeth-Hospiz in Lohmar-Deesem entwickelte. Mit dem Sibilla-Hospiz in Bödingen soll das bereits bestehende Angebot in der Region ergänzt werden.

Damit alles gelingt, ist der Verein natürlich weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen. So hat das amtierende Hennefer-Dreigestirn eine CD mit der „Hennef-Hymne“ aufgenommen, die gegen eine Spende von 5,55 Euro pro Exemplar verteilt wird. „Der Erlös kommt dem Hospiz-Projekt zugute“, sagte Bauer Udo Lambertz.

Weitere Infos gibt es auf www.sibilla-hospiz.de.

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