Umgehungsstraße in Hennef-Uckerath Klaus Pipke kritisiert Wegfall aus dem Bundesverkehrswegeplan

HENNEF · Eigentlich ist es kein typisches Thema für eine Haushaltsrede, aber bevor Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke während der Ratssitzung auf die Finanzen der Stadt einging, machte er noch einmal seinem Ärger über den Wegfall der geplanten Uckerather Ortsumgehung aus dem Bundesverkehrswegeplan Luft.

"Wie man eine für die Menschen in Uckerath, die Infrastruktur in Hennef und die Wirtschaft in der Region so enorm wichtige Maßnahme einfach ignorieren kann, ist absolut unbegreiflich. Diese Entscheidung war ein Schlag ins Gesicht, sie geht komplett an den Menschen und Tatsachen vorbei", sagte Pipke. "Die Menschen entlang der B 8 in Uckerath leiden unter der Belastung von fast 20.000 Fahrzeugen täglich", sagte Pipke.

Noch im Juli hatte er sich mit zwei Landräten und zahlreichen Bundestages- und Landtagsabgeordneten in Uckerath getroffen, um dafür zu werben, dass die Ortsumgehung als vordringliche Maßnahme Teil des 2015 neu aufgestellten Bundesverkehrswegeplans bleibt. Zurzeit ist sie zwar als vordringliche Maßnahme Teil des Plans 2003, in der Priorisierungsliste des Landes Nordrhein-Westfalen war sie seit September 2011 aber nur noch als "nachrangig zu planen" eingestuft.

"Nun ist sie ganz unter den Tisch gefallen. Das ist eine Politik, die komplett an den Menschen und den Tatsachen vorbeigeht", sagte Pipke. Im vergangenen Jahr bereits hatte der Hennefer Rat zusammen mit der Gemeinde Eitorf eine Resolution an die zuständigen Ministerien und politischen Mandatsträger gesendet mit der Forderung einer Aufnahme der Ortsumgehung in den Bundesverkehrswegeplan 2015 und einer raschen weiteren Planung.

"Gemeinsam mit der Gemeinde Eitorf werden wir Ihnen in der nächsten Ratssitzung eine aktualisierte Fassung der Resolution an die Bundesregierung vorlegen", versprach Pipke. Der Bürgermeister zeigte zwar Verständnis für die Tatsache, dass Bund und Land angesichts vieler Forderungen mit begrenzten Mitteln haushalten müssten.

Aber: Nachdem das Nachbarland seinen Teil der B8 ausgebaut habe, führen nun noch mehr Fahrzeuge über die B 8. Dass eine Umgehung nun nicht mehr wichtig sei, sei einfach nicht vermittelbar. Pipke: "Man wird den Eindruck nicht los, dass wir - bei allen notwendigen Sanierungen von Brücken und Autobahnen in Ballungsräumen - in den Randlagen NRWs von der Entwicklung abgekoppelt werden."

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