Ohne Maske durch die Wipfel Kletterwald Hennef eröffnet Saison

Hennef · Der Kletterwald Hennef hat die Saison eröffnet - unter strengen Infektionsschutzregeln. Hoch oben auf den Plattformen oder auf den Brücken darf die Mund-Nase-Schutzmaske allerdings abgenommen werden.

 Durch eine Plexiglas-Spuckschutzwand greift Daniel Lerch (r.), um Mattes Wilke beim Anlegen seiner Kletterausrüstung zu helfen. Grundsätzlich gilt auch Maskenpflicht.

Durch eine Plexiglas-Spuckschutzwand greift Daniel Lerch (r.), um Mattes Wilke beim Anlegen seiner Kletterausrüstung zu helfen. Grundsätzlich gilt auch Maskenpflicht.

Foto: Ingo Eisner

Er liegt in bester Lage zwischen Köln und Bonn und verspricht Abenteuer in der Natur: Seine 14 Routen heißen „Himalaya“, „Alpen“ oder „Vogesen“. Die Rede ist vom Hennefer Kletterwald gegenüber der Sportschule, der durch die Corona-Krise den Saison-Auftakt verschieben musste und erst vor einer Woche unter strengen Infektionsschutz-Auflagen wieder öffnen durfte.

Zwar macht das Erklimmen von Bäumen und das Bewältigen der 100 Kletterstationen mit Lianen, Brücken, Balancierbalken und Rutschen nach wie vor Spaß. Mund-Nase-Schutzmaske und Abstandhalten schränken aber dennoch ein. „Der Mundschutz kann und sollte allerdings beim eigentlichen Klettern abgenommen werden“, sagte Trainer und Parkbetreiber Daniel Lerch (28).

Desinfektionsmittel und Plexiglas-Spuckschutz

Klettern in Zeiten von Corona ist anders. Desinfektionsmittel stehen bereit, beim Betreten des Kletterwaldes und während der Einweisung durch die Trainer ist Masketragen Pflicht.

Das Betreiberteam hat sogar einen großen, an einem Seil beweglichen Spuckschutz gebaut, durch den die Trainer durchgreifen können, um den Gästen beim Anlegen ihres Klettergeschirrs zu helfen. Das Team desinfiziert die Ausrüstung nach jedem Benutzen.

„Wir sind froh, dass wir wieder öffnen dürfen, wollen aber auch alles tun, um die Vorgaben zu erfüllen und die Infektionskurve niedrig zu halten“, sagte Lerch. Normalerweise hätte der Kletterwald im März bereits die Pforten geöffnet, da war der Lockdown allerdings bereits beschlossene Sache.

„Wir haben sechs Wochen verloren, darunter vor allem Ostern. Da war schließlich tolles Wetter.“ Der Kletterwald hat 40 Mitarbeiter, darunter viele Studenten, „die alle froh sind, dass wir jetzt wieder geöffnet haben und sie arbeiten können“.

Vor Corona hatte der Borkenkäfer zugeschlagen

Natürlich läuft alles nur mit angezogener Handbremse. Normalerweise bewegen sich in dem Areal, das seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 bis zu 45.000 Gäste pro Jahr begrüßt, um die 250 Kletterfreudige gleichzeitig.

Um die Abstandsregeln einzuhalten, sind es derzeit nur 17 Personen, die pro Trainer eingewiesen werden können. Auf dem Areal selbst können sich mehr Personen zeitgleich bewegen. „Pro Plattform ist nur eine Person erlaubt, es sei denn, es sind Menschen aus dem gleichen Haushalt, dann dürfen es auch drei sein“, sagte Lerch. Nicht nur Corona macht den Betreibern zu schaffen. Nachdem der Borkenkäfer einige Bäume zerstört hatte, machte sich das Team im Winter ans Werk und baute zwei neue Aufsteigerparcours sowie einen Kletterrundkurs für Kinder bis zu einer Körpergröße von 1,30 Meter.

„Wir hoffen jetzt natürlich, dass trotz der Beschränkungen die Gäste zu uns kommen“, sagte Lerch. Am Freitag waren es bei strahlendem Sonnenschein eine ganze Reihe von Besuchern, so wie Familie Wilke aus Sankt Augustin.

„Wir haben zwar auch einen Kletterwald in unserer Stadt, kommen aber seit drei Jahren regelmäßig nach Hennef“, berichtete Gunni Wilke, die mit Ehemann Martin, Tochter Carlotta (12) und Sohn Mattes (7) das schöne Wetter nutzte.

Während der Vater die frische Waldluft auf einer Bank genoss, ließen sich Mutter und Kinder von Daniel Lerch einweisen. Besonders Mattes und Carlotta hatten beim Klettern und beim Seilbahnfahren riesigen Spaß. „Klettern ist mein Hobby. Ich gehe auch regelmäßig in eine Kletterhalle“, sagte Carlotta.

Wer den Hennefer Kletterwald besuchen möchte, sollte die Corona-Teilnahmebedingungen, die auf der Website zu finden sind, zu Hause ausdrucken und ausgefüllt mitbringen, so Lerch. Parkplätze für einen Euro pro Stunde in ausreichender Zahl stehen nach seinen Angaben an der Sportschule zur Verfügung.

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