Fluglärm in Hennef Krach am Himmel belastet die Hennefer

Hennef · Der nächtliche Fluglärm ist an manchen Orten im Kreis heftiger geworden. Diesen Schluss lassen zumindest die Messdaten der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn in Hennef zu.

 Für viele ein Ärgernis: Belastung durch nächtlichen Fluglärm.

Für viele ein Ärgernis: Belastung durch nächtlichen Fluglärm.

Foto: Holger Arndt

Demnach hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der als „Fluglärmereignis“ registrierten Nachtflüge, insbesondere der Landeüberflüge, drastisch erhöht.

Besonders betraf das die Messstellen in Lichtenberg (plus 38 Prozent) und auf der Hennefer Realschule (plus 28 Prozent).

„Dies lässt sich jedoch nur zum Teil auf die generelle Zunahme der Nachtflüge am Flughafen zurückführen, die 2015 gegenüber dem Vorjahr um knapp eintausend auf nunmehr 37 067 angestiegen sind“, teilte Helmut Schumacher vom Hennefer Ortsverband der Lärmschutzgemeinschaft mit.

„Den größten Anteil an dieser Zunahme hatte die siebenmonatige, durch Sanierungsarbeiten bedingte Schließung der Querwindbahn.“ Der dort aus östlicher Richtung – Drabenderhöhe, Overath, Rösrath – ankommende Verkehr wurde in dieser Zeit zum Großteil über den Rhein-Sieg-Kreis abgewickelt.

Weiter bemängelt die Lärmschutzgemeinschaft, dass durch den Nachtflug Grenzwerte überschritten werden. Als Maßstab nimmt sie dabei die Weltgesundheitsorganisation WHO. Nach deren Definition ist beim Fluglärm ein Dauerschallpegel von 45 dB(A) – das ist ein Wert, der sich auf einen längeren Zeitraum bezieht – gesundheitsschädlich.

Grenzwert in 167 Nächten erreicht

Nach Auswertung der Hennefer Daten wurde dieser Wert in Lichtenberg im vergangenen Jahr in 167 Nächten erreicht – ein Spitzenwert, so Schumacher. Aufgrund von Untersuchungen des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) sei davon auszugehen, dass an der Hausaußenseite alle Schallpegel von 65 dB(A) oder mehr als schlafstörend einzustufen sind, erklärte er weiter.

„Daran gemessen sah es für die Hennefer Bevölkerung in 2015 ziemlich schlecht aus, denn durchschnittlich 20 Fluglärmereignisse pro Nacht übertrafen diese Grenzmarke.“ Ausreißer hat die Lärmschutzgemeinschaft besonders an der Hennefer Realschule gemessen, wo die Instrumente bis zu 189 Mal derartige Werte anzeigten, so zum Beispiel am 14. Juli und am 30. Juli 2015.

Und noch etwas hat Schumacher aus seinen Zahlen herausgearbeitet: „Obwohl die Nachtflüge in Hennef-Nordost 2015 mit 4548 gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent rückläufig waren, weist dieser Stadtteil nach wie vor die höchste Zahl an extrem lauten Nachtflügen auf: 90 Überflüge wurden hier mit 80 oder mehr Dezibel gemessen. Das entspricht dem Lärm an einer stark befahrenen Verkehrsstraße in fünf Metern Abstand.“

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