Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" Lückert will erneut "Dorf der Zukunft" sein

HENNEF · Der Hennefer Ortsteil Lückert tritt beim Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft an". Zuvor gewannen die Lückerter bereits die Goldmedaille beim Kreiswettbewerb.

Der Hennefer Ortsteil Lückert will jetzt auch auf Landesebene punkten. Nachdem die 107-Seelen-Gemeinde beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2017 die Goldmedaille gewonnen hatte, streben die Lückerter nach weiteren Lorbeeren. Am Dienstag zogen sie gegenüber der Landesbewertungskommission, die den kleinen Ort unter die Lupe nahm, alle Register.

„Et es einfach nur schön, he in Lückert zu sinn“ – diese Zeile aus der Hymne des Golddorfes Lückert dürfte den Mitgliedern der Landesbewertungskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ noch in den Ohren geklungen haben, als sie nach einem mehr als zweistündigen Besuch der 107-Seelen-Gemeinde den Bus zur Heimreise bestiegen. Das Dorf, das im vergangenen Jahr beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ die Goldmedaille gewonnen und sich zudem für den Landeswettbewerb qualifiziert hatte, zog am Dienstag vor den Augen von Landrat Sebastian Schuster, Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke sowie der Landesbewertungskommission alle Register und zeigte sich von seiner besten Seite.

Ein ambitioniertes Dorf

„Uns würde es schon reichen, wenn wir beim Landeswettbewerb die Silbermedaille gewinnen“, sagte Andreas Hagen, der zusammen mit Siam Schoof die Aufgaben des „Dorfbürgermeisters“ in Lückert wahrnimmt. 107 Einwohner, verteilt auf 30 Häuser, waren dann auch am Dienstag auf den Beinen, als der Bus mit den Landesjuroren eintraf. Für sie hatte die Dorfgemeinschaft ein straffes, aber schönes und informatives Programm zusammengestellt, damit die Mitglieder der Bewertungskommission bei einem 90-minütigen Rundgang einen umfassenden Überblick über die dörflichen Strukturen und das Zusammenleben der umtriebigen Dorfgemeinschaft erhielten.

Das Markenzeichen der Bewohner lautet „100 Prozent Lückert“ und diesem Slogan versuchten sie dann auch vor den Bewertern zu 100 Prozent gerecht zu werden. Gepflegte und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, eingebettet in eine beeindruckende Landschaft, die Dorflinde und der Begrüßungsstein mit der Aufschrift „Schön, dat Du do bess“ als Mittelpunkt, ein Vereinshaus, eine eigene Hymne, die sie zum Abschluss des Rundgangs sogar live in der Scheune von Andreas Hagen präsentierten – die starke Identifikation der Bewohner mit ihrem Dorf dürfte die Juroren beeindruckt haben. Zudem war es sicherlich das Engagement, mit dem die Lückerter auftraten.

Lob und Kritik

Ob zum Thema Naturschutz (Streuobstwiesen-Wanderweg), Restaurierung von Fachwerkhäusern, Verarbeitung von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder das Brotbacken in einem alten Backes: Die Taktung der verschiedenen Stationen des Rundgangs war mit jeweils fünf Minuten zwar eng, aber es funktionierte trotzdem, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Freerk Baumann, Chef und Gründer des Internet-Dorfsenders „Lückert-TV“, erklärte den Bewertern, dass Lückert ein junges Dorf sei. „20 der 107 Bewohner sind unter 18“, sagte Baumann, der den Juroren vor dem eigentlichen Rundgang in einer zum Kino umfunktionierten Garage einen kurzen Lückert-TV-Film zeigte, der vor allem mit schönen Eindrücken der zahlreichen Dorffeste aufwartete.

Kritisches wurde aber auch, wie bereits beim Kreiswettbewerb, nicht ausgespart. Die Tatsache, dass Lückert als wachsendes Dorf mitten im Landschaftsschutzgebiet liegt und somit kaum Möglichkeiten bestehen, adäquaten Wohnraum zu schaffen, wurde ebenso erwähnt wie eine fehlende Buslinie. Die Bewerter der Landeskommission waren jedenfalls beeindruckt. Bis zum 4. Juli werden sie noch zahlreiche Dörfer in NRW bereisen. Die Ergebnisse des Landesentscheides werden am Sonntag, 9. September, in Bad Sassendorf bekanntgegeben.

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