Kommunalwahlen in Hennef Mario Dahm zwingt Klaus Pipke in eine Stichwahl
Hennef · Der Amtsinhaber schafft es nicht im ersten Wahlgang. CDU und Unabhängige verlieren Stimmen, Grüne legen zu.
Spannung bis zum Schluss: Klaus Pipke fieberte bereits um 18 Uhr im Rathaus den ersten Hochrechnungen entgegen. Als sich dann im Laufe des Abends die Zahlen verfestigten, zeichnete sich ab, dass Pipke sein Ziel, im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich zu vereinen, nicht erreichen wird.
Das bestätigte sich am späten Abend, als sämtliche 53 Wahlbezirke ausgezählt waren. Pipke erhielt 45,68 Prozent, sein sozialdemokratischer Herausforderer Mario Dahm respektable 37,19 Prozent und der grüne Bürgermeisterkandidat Matthias Ecke 17,13 Prozent der Stimmen. Dahm, der zudem ein Direktmandat errang, hatte in drei Wahlbezirken die Nase vorn. In seinem Wahlkreis Edgoven/Westerhausen erhielt er sogar 52,08 Prozent der Stimmen. Pipke musste sich dort mit 35,88 Prozent zufriedengeben. Auch in Geistingen sowie Happerschoß/Heisterschoss konnte sich Dahm gegenüber Pipke durchsetzen, wenn auch nur jeweils ganz knapp. Der Amtsinhaber errang dafür mit 50,72 Prozent in Eichholz-Dahlhausen/Eulenberg sein bestes Wahlbezirk-Ergebnis.
Neue Mehrheitsverhältnisse im Hennefer Stadtrat
Auch die Mehrheitsverhältnisse im Rat haben sich verändert. Die CDU konnte zwar 39,83 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, verlor damit im Vergleich zu 2014 aber mehr als vier Prozent ihrer Wähler. Die SPD gewann leicht dazu und kam auf 27,68 Prozent, die Grünen legten mit 18,2 Prozent um fast sieben Prozent zu, die Unabhängigen erhielten 5,37 Prozent der Stimmen und verloren rund drei Prozent. Die FDP konnte mit 5,61 Prozent leicht zulegen, die Linke musste mit 3,31 Prozent der Stimmen ein wenig Federn lassen. Die CDU erhält im neuen Rat 19 Sitze, die SPD 13, die Grünen acht, die FDP und die Unabhängigen jeweils drei und die Linke zwei Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,38 Prozent.
„Mit Stichwahlen muss man rechnen, so ist das nun mal“, war Pipkes knapper Kommentar auf das sich abzeichnende Wahlergebnis. „Die Wahl passt zum allgemeinen Trend. Die CDU hat viele Stimmen an die Grünen verloren“, fügte der Christdemokrat hinzu. Sein sozialdemokratischer Herausforderer zeigte sich ob seines guten Ergebnisses begeistert. „Es ist in Hennef noch nie einem sozialdemokratischen Herausforderer gelungen, einen Amtsinhaber in die Stichwahl zu zwingen“ sagte Dahm. „Das Interesse an etwas Neuem war bei den Hennefern scheinbar vorhanden. Zudem haben wir mit einem hochmotivierten Team einen tollen Wahlkampf bestritten. In zwei Wochen bei der Stichwahl kann alles passieren“, sagte Dahm. Auch Ecke freute sich über sein gutes Ergebnis. „Das ist wirklich ein Erfolg.“