Übungseinsatz in Stadt Blankenberg Millimeterarbeit bei der Hennefer Feuerwehr
Hennef · Der mittelalterliche Ortskern von Stadt Blankenberg ist für die Feuerwehr zurzeit nur durch das Katharinentor zu erreichen. Die Maschinisten der Drehleiter müssen die Spiegel einklappen und sich ganz auf die Einweiser verlassen.
Die mittelalterliche Befestigung von Stadt Blankenberg tut heute noch gute Dienste. So einfach kommt man nicht in den Hennefer Ortsteil und wieder hinaus. Weil aktuell auch noch die Kreisstraße K 19 zwischen Stein und Stadt Blankenberg saniert wird, muss sich die Feuerwehr neue Wege suchen. Eine Testfahrt zeigte am Mittwoch: Es ist zwar knapp, aber im Notfall passt die Drehleiter auch durch das schmale Katharinentor.
Seit Montag wird die Fahrbahn der K 19 östlich der Steiner Mühle erneuert. Dieser Bauabschnitt ist der zweite Teil zur Instandsetzung der Kreisstraße in diesem Bereich. Bereits abgeschlossen ist die Erneuerung der historischen Natursteinmauer entlang der Straße.
Die Arbeiten inklusive der Erneuerung der Schutzplanken dauern nach Angaben des Rhein-Sieg-Kreises voraussichtlich rund vier Monate. „Die Straße wird von dem Straßenbauunternehmen nur einmal wöchentlich kurzzeitig geräumt, um die Fahrzeuge der Müllabfuhr durchzulassen. Den Rest der Woche ist die Straße gesperrt“, berichtet die Hennefer Feuerwehr.
Löschfahrzeuge sind extra schmal
Die Wehr hat in Stadt Blankenberg eine speziell für Einsätze in engen Gassen ausgerüstete Löschgruppe. Die beiden dort stationierten Löschfahrzeuge sind nur 2,10 Meter breit und passen somit überall durch. Nicht aber die Drehleiter des Löschzuges Hennef, die bei Bränden in Stadt Blankenberg in der Regel zur Unterstützung angefordert wird.
Das Fahrzeug ist 2,55 Meter breit – und zwar mit eingeklappten Außenspiegeln – und 3,50 Meter hoch. Wegen der Sperrung muss die Drehleiter in den kommenden Wochen einen Umweg fahren und kann nur durch das Katharinentor (Graf-Heinrich-Straße) in den Stadtkern gelangen.
„Bei eingeklappten Spiegeln ist hier absolutes Vertrauen zu den Einweisern und Nervenstärke gefragt“, so die Feuerwehr. Das unter Denkmalschutz stehende Katharinentor aus dem 13./14. Jahrhundert ist ungefähr 2,60 Meter breit. Beim Übungsdienst am Mittwoch trainierten zehn Drehleiter-Maschinisten des Tagesalarms und des Löschzugs Hennef die Durchfahrt. „Da die Drehleiter auch noch zwölf Meter lang ist, keine leichte Sache. Die Durchfahrt verlangt unseren Drehleitermaschinisten alles ab“, so die Bilanz von Brandmeister Jörg Stragierowicz nach dem Übungsdienst.
Die Fotos der Probefahrten könnten in die Stadtgeschichte eingehen, denn im Katharinenturm hat auch das örtliche Heimatmuseum seinen Sitz.