Ranga Yongeshwar Mit einem atemberaubenden Trick zum Rekord

HENNEF · Hennefer Ranga Yongeshwar hält für seine Sendung "Abtauchen - Der Mensch unter Wasser" mehr als sieben Minuten lang die Luft an - Wer dem Atemreflex widersteht, kommt lange ohne Luft aus.

Wie lange können Sie die Luft anhalten? Kinder schaffen vielleicht eine bis anderthalb Minuten, Erwachsene bei guter Konstitution unter Umständen bis zu drei Minuten.

"Dann aber kommt der Moment, in dem der Körper befiehlt: Du muss jetzt atmen", sagt Ranga Yogeshwar, Wissenschafts-Journalist und Moderator der WDR-Sendung "Quarks & Co". Weil die Lunge das Blut nicht mehr mit Sauerstoff anreichert, steigt der Gehalt an Kohlendioxid (CO2) - und früher oder später setzt der Atemreiz ein.

Für seine Sendung legte sich der 47 Jahre alte Hennefer auf den Boden eines Swimming-Pools und hielt lange die Luft an. Wie lange ein Mensch tatsächlich unter Wasser ohne zu atmen auskommen kann, zeigt er am 12. September. Der Tonmann stöpselt sein Mikrofon ein während der Kameramann den Lichtabgleich macht.

Ein Unterwasser-Kameramann sucht schon mal die beste Position für das Stativ. Ranga Yogeshwar hat sich derweil in einen Neopren-Anzug gezwängt. "Das Wasser ist halt etwas kalt und ich will ja mindestens fünf Minuten unten bleiben." Jürgen Wenzel, Mediziner beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Porz, schätzt, dass der Physiker seine Behauptung wahr macht.

"Vielleicht schafft er sogar sechs Minuten", sagt der wissenschaftliche Berater der Sendung und fordert zum Wetten auf. Wenzel sorgt mit seinem Laptop nicht nur für die Erfassung der Daten dieses Experiments, sondern auch für die Sicherheit.

Ein so genannter Puls-Oximeter ist mit Yogeschwar verbunden und erfasst sowohl dessen Herzfrequenz als auch den Sauerstoffgehalt im Blut. Dann geht es los. Wie ein Taucher atmet Yogeshwar kurz hintereinander ein und aus, nimmt einen tiefen Zug und gleitet auf den Boden des Pools.

Ein Gürtel mit Bleigewichten verhindert das Wiederauftauchen. Die Kamera begleitet den Moderator bei seinem Experiment und schwenkt immer wieder zu Jürgen Wenzel hinüber, der am Laptop und am Oximeter die Daten abliest, aber vor allem gewissenhaft den Sekundenzeiger einer Stoppuhr verfolgt.

Nach einer unendlich langen Zeit sagt er: "Jetzt ist er bei fünf Minuten, und noch ist alles in Ordnung." Als Yogeshwar wieder auftaucht, sind sieben Minuten und 25 Sekunden verstrichen. "Natürlich kann kein Mensch einfach so sieben Minuten lang die Luft anhalten", gibt Yogeshwar zu.

Der Trick: Kurz vor dem Abtauchen hat er durch schnelles Ein- und Ausatmen den CO2-Gehalt in seiner Lunge heruntergefahren. "Ich habe hyperventiliert, also mehr und schneller geatmet, als ich eigentlich müsste." Dann hat er einen tiefen Zug reinen Sauerstoffs eingeatmet. "Der hat eine Konzentration von 99,5 Prozent, durchschnittliche Landluft circa 21 Prozent", erklärt Wenzel.

"Dadurch steigt der Sauerstoffgehalt in der Lunge von rund 14 auf bis zu 80 Prozent, der CO2-Gehalt wird gemindert." Und der Mensch kann - so er denn den natürlichen Atemreflex mit mentaler Stärke zu unterdrücken weiß - länger die Luft anhalten.

"Quarks & Co: Abtauchen - Der Mensch unter Wasser" ist am Dienstag, 12. September, ab 21 Uhr im WDR-Fernsehen zu sehen.

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