Heizung in Sankt Mariä Himmelfahrt in Bröl defekt Mit Mütze und Handschuhen zum Gottesdienst
HENNEF · Sänger in dicken Jacken, mit Mützen, Schals und Handschuhen: Wie es aussieht, wenn es in der Kirche bitterkalt ist, war beim Adventssingen des Bröler Frauenchores in der Filialkirche Sankt Mariä Himmelfahrt zu erleben.
Die Kirchenbesucher, darunter eine Reihe Kinder, bissen die Zähne zusammen und taten ihr Bestes. Grund für die Kälte in der Kirche: Die 55 Jahre alte Ölheizung läuft nicht, denn der zuständige Schornsteinfegermeister hat die Anlage stillgelegt. Es drohte Vergiftungsgefahr, denn die warme Luft, die in die Kirche hineingeblasen wurde, war aufgrund eines Lecks im Wärmetauscher mit Kohlenmonoxid verunreinigt.
Eine neue Anlage kostet rund 85.000 Euro. "Aber nicht allein der Preis ist das Problem, sondern auch die Tatsache, dass die Heizung irreparabel kaputt ist. Das haben uns Fachleute bestätigt. Das ist ein Totalschaden", stellt Pfarrer Christoph Jansen fest. "Damit wir künftig eine warme Kirche in Bröl haben, muss erheblich umgebaut werden."
Neben dem Einbau einer neuen Gasheizung sollen an der Kirche noch einige kleinere Restaurierungsarbeiten vorgenommen werden. 70 Prozent der Kosten übernimmt das Erzbistum, so Jansen. Nächste Woche führt der Hennefer Pfarrer weitere Gespräche mit einem Architekten und dem Kirchenvorstand. Außerdem ist ein Ortstermin mit dem Erzbistum vorgesehen. "Es ist in diesem Winter leider einfach nicht möglich, die Bröler Kirche zu heizen", bedauert Jansen.
So werden die Bröler wohl auch während der Christmette an Heiligabend in ihrer Kirche bibbern müssen. Der Vorschlag des Bröler Frauenchores, das Gotteshaus während des Adventssingens mit einer mobilen Diesel-Zentralheizung aufzuwärmen, lehnte der Kirchenvorstand ab. "Diese Geräte dürfen nur in Zelten oder gut belüfteten Räumen zum Einsatz kommen", erklärt Jansen. In geschlossenen Räumen seien sie laut Brandschutzverordnung verboten.
"Ich friere momentan auch in dieser Kirche", so der Pfarrer, der angesichts der schwierigen Situation um Verständnis wirbt. "Natürlich ist das alles sehr ärgerlich", sagt Marlis Knippling, Vorsitzende des Bröler Frauenchores. Und denkt pragmatisch: "Aber es ist leider nicht zu ändern. Wir werden uns zu Weihnachten für die Christmette halt wieder warm anziehen müssen."