"Hennef hilft" Neuer Verein kümmert sich um Flüchtlinge

HENNEF · In Hennef gibt es einen neuen Verein: Hennef hilft“ kümmert sich um Flüchtlinge und ihre Integration. Er ist aus einer Initiative von Ehrenamtlichen hervorgegangen.

 Der Vorsitzende Christoph Laudan (v.l.) kocht zusammen mit den afghanischen Flüchtlingen Benjamin und Sohaib Haqiqi.

Der Vorsitzende Christoph Laudan (v.l.) kocht zusammen mit den afghanischen Flüchtlingen Benjamin und Sohaib Haqiqi.

Foto: Ingo Eisner

Es riecht lecker im evangelischen Jugendhaus „Klecks“ an der Deichstraße. Auf dem Herd stehen Töpfe mit Reis, Lamm und Auberginen, die die Mitglieder eines neu gegründeten Vereins gemeinsam mit zwei afghanischen Flüchtlingen, den Brüdern Sohaib und Benjamin Haqiqi, zu einer schmackhaften Mahlzeit zubereiten. „Hennef hilft“ heißt der neue Verein, er will hilfsbereite Hennefer für die interkulturelle Arbeit mit Flüchtlingen begeistern. Die gemeinsamen Kochabende mit Flüchtlingen sind nur ein kleiner Teil der Aktionen, die „Hennef hilft“ für die Zukunft plant.

Hervorgegangen ist „Hennef hilft“ aus einer Initiative von Ehrenamtlichen im Herbst 2014. In Zusammenarbeit mit der Caritas sammelte „Hennef hilft“ Spenden für die Flüchtlinge im Nordirak. „Nach dem Vormarsch des Islamischen Staates lebten sie dort in provisorischen Lagern, es fehlte am Nötigsten“, erzählt der Vorsitzende Christoph Laudan. „Wir sammelten auch Kleidung, die die jesidische Gemeinde in Lohmar mit mehreren Transporten direkt in den Nordirak gebracht hat.“ In sechs Monaten hatten die Hennefer 7000 Euro gesammelt und beendeten die Aktion im Januar – bis zum vergangenen Sommer.

„Als 2015 aber immer mehr Flüchtlinge nach Hennef kamen und sich viele Bürger fragten, wie sie helfen könnten, haben wir unsere Facebook-Seite reaktiviert“, sagt Laudan. Auf dieser Facebookseite veröffentlichte der Verein gemeinsam mit der Stadtverwaltung Hilfsgesuche, aber auch Fakten zu den Belegungen der Notunterkünfte. „Gerüchten wurde durch umfassende Informationen die Grundlage entzogen, hilfsbereite Hennefer an die richtigen Ansprechpartner in der Verwaltung vermittelt und den interessierten Bürgern durch Berichte hautnah aus den Unterkünften ein unverstelltes Bild der aktuellen Situation gegeben“, sagt Laudan.

Die Initiative besteht aus Menschen, die allesamt als ehrenamtliche Helfer in den beiden Hennefer Notunterkünften für Flüchtlinge im Einsatz waren. Und in ihnen reifte eine Idee: Um der Arbeit mit Flüchtlingen eine breitere Basis zu geben und noch mehr Menschen für interkulturelle Hilfe zu begeistern, sollte „Hennef hilft“ als eingetragener Verein gegründet werden. Die Vorteile laut Laudan: Ein ständig wachsender Stamm von zahlenden Mitgliedern, deren Mitgliedsbeiträge unbürokratisch in die Flüchtlingsarbeit investiert werden können, die Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen für die Flüchtlingshilfe und die Möglichkeit, Veranstaltungen zur interkulturellen Verständigung zwischen Flüchtlingen und Einheimischen zu organisieren. „Hier packen alle mit an und keiner verliert die Lust“, sagt Laudan.

Wie viel Spaß die derzeit 18 Mitglieder des Vereins an der Arbeit mit Flüchtlingen haben, zeigte sich während des Kochabends. Aber auch die beiden Brüder Sohaib (16) und Benjamin Haqiqi (17) haben Freude an solchen Zusammenkünften mit den ehrenamtlichen Helfern des Vereins. „Das gemeinsame Kochen afghanischer Spezialitäten macht uns viel Freude“, sagt Sohaib. Sie sind ohne ihre Eltern nach Deutschland geflüchtet, besuchen das Berufskolleg in Hennef und teilen sich mittlerweile eine Wohnung in Kaldauen.

Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse info@hennef-hilft.de an den Verein „Hennef hilft“ wenden, und die Facebookseite „Hennef hilft“ kann auch ohne ein eigenes Konto bei Facebook eingesehen werden.

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