Konzert in Hennef Neunte „Son et Lumière“ wird die letzte sein

HENNEF · Mit dem neunten Konzert „Son et Lumière“ endet die beliebte Reihe in der Bödinger Wallfahrtskirche "Zur schmerzhaften Mutter". Laut Stadt decken die Einnahmen nicht die Kosten. Das Kulturamt sucht nach neuen Alternativen.

 Sterne formen sich zu Kreisen und lösen sich im Nebel auf: Das vorerst letzte „Son et Lumière“ fasziniert die Besucher.

Sterne formen sich zu Kreisen und lösen sich im Nebel auf: Das vorerst letzte „Son et Lumière“ fasziniert die Besucher.

Foto: Meike Böschemeyer

Es war einmal mehr ein faszinierender Abend. Sterne formten sich zu Kreisen und lösten sich im Nebel auf, passend dazu erklang Musik und Gesang in der Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter“ im Hennefer Stadtteil Bödingen. Umso mehr dürfte es die Besucher traurig gestimmt haben, dass sie am Samstagabend wohl zum letzten Mal dem Farbspektakel „Son et Lumière“ beiwohnten. Das 2011 initiierte Konzert, bei dem Ton und Licht kunstvoll verschmelzen, wird es in der Form künftig nicht mehr geben. Aus finanziellen Gründen hat sich die Stadt Hennef entschieden, die beliebte Reihe in der bisherigen Form nicht fortzusetzen.

Beim finalen Konzert symbolisierte ein rotes Licht gleichsam den Urknall. Es waren kurze Augenblicke wie diese, die auch lange nach dem Ende des Konzertes noch nachklangen. Zeit war das zentrale Thema der neunten Auflage von „Son et Lumière“. Das Programm unter Leitung von Wolfgang Harth trug den Titel „Von der Sklaverei der Zeit zur Gelassenheit der Ewigkeit“. Passender konnte das Thema nicht gewählt sein, bot es doch einen Abschluss der Reihe.

Spektakel kostet jährlich 13.000 Euro

„Das Konzert wird es in dieser Form nicht mehr geben“, erklärte Hennefs Pressesprecher Dominique Müller-Grote, der auch Leiter des Kulturamtes ist, bedauernd gegenüber dem GA. Das Spektakel koste jährlich rund 13.000 Euro und würde durch die Einnahmen in Höhe von 4000 Euro nicht gedeckt. Das sei mit Blick auf das Haushaltssicherungskonzept, in dem sich die Stadt befinde, nicht zu rechtfertigen. „Wir haben lange darüber nachgedacht die Preise zu erhöhen und auch schon weniger Technik verwendet“, so Müller-Grote. Gleichwohl sehe die Verwaltung keine Möglichkeit das Defizit zu schließen. Auch in Hinblick darauf, dass die Qualität ja nicht schwinden solle. „Wir werden aber seitens der Stadt im kommenden Jahr im Rahmen des Kulturentwicklungskonzeptes überlegen, in welcher Form wir eine künftige Veranstaltung in Bödingen realisieren können“, versprach Müller-Grote.

Auch Bödingens Pastor Rainer Friedrichs wünschte sich eine Fortsetzung in ähnlicher Weise und ermunterte mögliche Sponsoren. Zu Beginn des Abends hatte er noch einmal auf die Anfänge zurückgeblickt. 1978 hatte er zum ersten Mal ein Konzert dieser Art in Straßburg gesehen und sei fasziniert gewesen. Umso mehr freute er sich, die Idee in Bödingen realisieren zu können. Verschiedene Themen wie die „Mutter Gottes“ oder „Türen“ habe es in den zurückliegenden Jahren gegeben. Vor der Kirche erinnerten sich Besucher, das die rot erleuchtete Wallfahrtskirche im Anfangsjahr bei Anwohnern von Blankenberg indes für Verwirrung gesorgt hatte: Sie dachten das Gotteshaus würde brennen.

Der Chor „Junge Singfonie“ und die Solisten Wilma Harth und Jesper Tydén übernahmen den musikalischen Part des Licht-Ton-Spektakels. Mit „Halleluja“, „Ave Maria“ bei Kerzenlicht und dem stimmungsvollen „Temporary“ nahmen sie gleich zu Beginn des Konzertes den roten Faden des Abends auf: Über allem lag die Vergänglichkeit.

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