Erpressung, Körperverletzung und Waffen Polizei hebt mutmaßliche Rockerbande in Hennef aus

Hennef · Die Polizei hat am vergangenen Freitag eine Bruderschaft in Hennef, die als "Junggesellenclub" getarnt war, ausgehoben. Zwei Mitglieder hatten ein ehemaliges Mitglied drangsaliert. Dadurch kamen die Ermittler auf die Spur.

 Die Polizei stellte diverse Messer, eine Machete sowie sogenannte Schreckschusswaffen samt Patronen sicher.

Die Polizei stellte diverse Messer, eine Machete sowie sogenannte Schreckschusswaffen samt Patronen sicher.

Foto: Polizei Bonn

Sie nannten sich selbst "Junggesellenclub", waren aber nach Ansicht der Polizei eher dem Rockermillieu zuzordnen. Ihr Verhalten spricht dafür. Ein ehemaliges Mitglied des Clubs hatte in der vergangenen Woche die Polizei eingeschaltet.

Zwei Clubmitglieder waren am 18. Januar zu der Wohnung des 36-Jährigen in Köln gekommen und nahmen ihn mit zu ihrem "Vereinsheim" in einer Schrebergartenanlage. Dort schlugen sie ihn und drohten ihm weitere Gewalt an. Laut Polizei hatte das Opfer auch Angst vor "Sanktionen in seinem privaten Lebensbereich". Damit wollten sie 1000 Euro an ausstehenden "Clubstrafen" bei ihm eintreiben. Sie verletzten ihr Opfer dabei erheblich im Gesicht.

Die Bonner Kriminalpolizei nahm sich der Sache an und fand schnell heraus, dass es sich bei dem angeblichen "Junggesellenverein" um eine ehemalige Bruderschaft einer rockerähnlichen Gruppierung handelt. Eine Woche nach dem Vorfall in der Schrebergartenanlage tauchte dann am Freitag, 25. Januar, die Polizei bei den Beschuldigten auf.

Gegen 20 Uhr stürmte ein Sondereinsatzkommando den Unterschlupf der Bande. Sieben Clubbrüder im Alter zwischen 17 und 31 Jahren trafen sie an. Die Fahnder stellten zwei sogenannte PTB-Waffen (Schreckschusswaffen), einen Patronengurt mit Platzpatronen, eine Machete und diverse Messer sicher.

Gegen die beiden 21- und 22-Jährigen und den mutmaßlichen 31-jährigen Haupttäter ermitteln die Fahnder nun mit der Bonner Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Erpressung. Alle anderen Mitglieder des kuttenfreien Clubs hörten eine Gefährderansprache der Polizeikräfte. Die Kriminalpolizei Bonn ermittelt in dieser Sache weiter.

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