Unterschriftensammlung für eine Petition Radler fordern durchgehenden Radweg an der B 8 in Hennef

Hennef · Der ADFC Hennef und der Heimatverein Eichholz sammeln Unterschriften für eine Petition. Sie wollen die gefährliche Situation für Radfahrer und Fußgänger entschärfen.

 Fußgänger an der viel befahrenen B 8 in Hennef.

Fußgänger an der viel befahrenen B 8 in Hennef.

Foto: Georg Binot

Dass es gefährlich sein kann, entlang der B 8 Richtung Landesgrenze zu radeln, musste laut Sigurd van Riesen, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Hennef, erst am vergangenen Dienstag ein Radfahrer feststellen. „Er wurde auf dem Weg nach Uckerath-Buchheide von einem Pkw angefahren, wobei der Autofahrer Unfallflucht beging. Der Radler erlitt Prellungen, und das Fahrrad wurde beschädigt“, berichtet van Riesen. „Bereits 2014 wurde dort ein Kind bei einem Unfall schwer verletzt. Dieser erneute Vorfall ist nochmals Anlass für den Heimatverein Eichholz und den ADFC, auf die prekäre Situation für Radfahrer und Fußgänger zwischen Hennef-Wasserheß und dem Industriepark Buchholz-Mendt hinzuweisen“.

In einer Petion, für die bereits 250 Unterschriften gesammelt wurden, fordern der ADFC und der Heimatverein, die gefährliche 1,7 Kilometer lange Lücke entlang der B 8 vom Ende des Uckerather Radweges in Wasserheß bis zur Landesgrenze bei Eichholz mit einem 2,5 Meter breiten Geh-und  Radweg mit Trennstreifen zur B 8 auszubauen. Ende März sollen die gesammelten Unterschriften für dieses Anliegen dem Petitionsausschuss des Landtages übergeben werden.

Dabei handelt es sich laut van Riesen um eine sehr alte Forderung. „Im Januar 2021 ist es bereits 25 Jahre her, dass die Bürger diese Infrastrukturmaßnahme gefordert haben. Eine endgültige Planung liegt bis heute nicht vor. Der Rad- und Gehweg an dieser Stelle ist aber ein Muss“, sagt van Riesen und weist auf die Gefahren hin. „Welches Schulkind und  welcher Erwachsene wagt sich auf diesen Pfad, wenn dort pro Tag geschätzte 10.000 Autos und 800 Laster in nur einem Meter Entfernung an ihnen vorbeirauschen? Das alleine ist Grund genug, darüber nachzudenken, wie man die Schulkinder und Anwohner vor diesen Gefahren schützen kann“, sagt van Riesen.

Aus seiner Sicht ist ein durchgehender Rad- und Gehweg von Hennef-Uckerath bis zum Gewerbegebiet Buchholz-Mendt unverzichtbar. Deshalb fordern ADFC und der Heimatverein Eichholz die zügige Fertigstellung der Planung durch den Landesbetrieb, den Grundstückserwerb und den Baubeginn. Zudem sollen am Anfang und Ende des Lückenschlusses Lichtsignalanlagen für Fußgänger installiert und eine Mittelinsel als Querungshilfe in Buchheide aufgrund der gegenüberliegenden Bushaltestelle gebaut werden.

Laut der Hennefer CDU hatte der Landesbetrieb der Stadt Hennef bereits bei einem Termin am 18. März 2019 mitgeteilt, dass eine Vorentwurfsplanung für einen Geh- und Radweg parallel zur B8 von Uckerath bis zur Landesgrenze erarbeitet wurde. Der Vorentwurf hat laut CDU bereits das Sicherheitsaudit durchlaufen, so dass nur noch Abstimmungen mit der Landschaftspflege ausstehen.

Verhandlungen mit 30 Eigentümern

Es müssten entsprechende Grundstücke erworben und dafür Grundstücksverhandlungen mit mehr als 30 Eigentümern durchgeführt werden. Dazu habe die Stadt Hennef laut CDU ihre Unterstützung zugesagt. „Den ersten Antrag zum Radweg entlang der B8 haben wir vor mehr als 20 Jahren gestellt. Die Stadtverwaltung muss erklären, wann endlich mit dem Baubeginn gerechnet werden kann und ob sie im Zweifel die schleppend verlaufende Planung von ‚Strassen NRW‘ fortführen wird“, begründete der Hennefer CDU-Chef Thomas Wallau einen weiteren Antrag zu diesem Thema.

„Der neue Antrag der CDU liegt der Verwaltung noch nicht vor, aber wir unterstützen das Projekt sehr und halten den Radweg für enorm wichtig, erwarten allerdings zunächst vom Landesbetrieb eine konkrete Planung“, sagt Stadtsprecher Dominique Müller-Grote.

„Der Vorentwurf für die Realisierbarkeit des Radweges ist bereits auditiert und mit den zuständigen Behörden des Landes Rheinland-Pfalz abgestimmt“, sagt Straßen-NRW-Sprecher Sebastian Bauer. „Nach Vorliegen der umweltfachlichen Beiträge kann der Vorentwurf auf den Genehmigungsweg gebracht werden. Nach genehmigtem Vorentwurf kann seitens des Landesbetriebes der Grunderwerb erfolgen. Aufgrund des nicht unerheblichen Grunderwerbs von insgesamt 37 Flurstücken bei einer Gesamtgröße von etwa 8600 Quadratmetern kann zum Beginn der Realisierung derzeit noch keine Aussage getroffen werden“, so Bauer.

Die Petition des ADFC und des Heimatvereins Eichholz kann hier unterstützt werden.

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