Drei Kreise und die Regionale Regionen gestalten ihre Zukunft

Region · Die Kreise bewerben sich um die Regionale 2022/2025. Landräte treffen sich zur Arbeitskonferenz und wollen die bergische Region attraktiver für junge Menschen, den Tourismus und Unternehmen machen.

Um viel Geld geht es bei den sogenannten Regionalen. Sie sind so etwas wie die regionalisierte Strukturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen und bundesweit einzigartig. Mit dem Geld des Landes sollen die Regionen ihr Profil stärken und sich als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum wettbewerbsfähig machen.

Der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis wollen sich nun in einer gemeinsamen Aktion um die Durchführung einer Regionale 2022/2025 bewerben. Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Kreise, darunter auch die jeweiligen Landräte, im Schloss Eulenbroich in Rösrath, um die Bewerbung vorzubereiten. Das „Bergische Rheinland“ nennt sich der Zusammenschluss, zu dem auch der östliche Teil des Rhein-Sieg-Kreises gehört. Externe Büros sollen die Bewerbung durchführen. Aufgerufen zur Beteiligung sind auch die Kommunen und Verbände der Region. Denn gemeinsames Ziel ist es, die Lebensqualität in dieser Region nachhaltig zu sichern und die regionale Wertschöpfung zu steigern.

Auf der Arbeitskonferenz am Mittwoch wurden zahlreiche Anregungen der Beteiligten gesammelt. Sie sollen in die Bewerbung zur Regionale einfließen. Die Bewerbung wird dann im November ausgearbeitet und muss nach politischer Abstimmung spätestens am 9. Dezember beim Land NRW eingereicht werden.

Landrat Sebastian Schuster sagte gestern, die Arbeitskonferenz sei der Startschuss für eine qualitativ wertvolle Bewerbung. Schließlich gehe es um eine Förderkulisse von der Sieg bis an die Wupper. „Wir haben gleichartige Strukturen, wir müssen die demografische Entwicklung im Auge behalten und darauf achten, dass Menschen dort auch in Zukunft leben, das heißt, wohnen und arbeiten können. Dazu gehört ein großes Paket an Infrastrukturmaßnahmen, die anzuschieben und durchzuführen das gemeinsame Ziel von mir und meinen beiden Landratskollegen ist.“

Fünf zentrale Arbeitsfelder

Bereits vor der Konferenz haben die Aufgabenträger und Akteure der Region fünf zentrale Arbeitsfelder herausgearbeitet, die gestern mit Leben gefüllt wurden: Wohnen, Leben und Arbeiten im Bergischen Rheinland, die Ressourcen dieser Region, neue Arbeitsfelder und Innovationsbereiche, neue Mobilität und Digitalisierung sowie neue Partnerschaften. Kreiswirtschaftsförderer Hermann Tengler hat sich zum Beispiel die ökonomische Basis des „Bergischen Rheinlandes“ angeschaut und dabei festgestellt, dass es dort rund 230.000 Arbeitsplätze gibt, von denen rund 40 Prozent die Industrie vorhält.

Hier sei also die Frage, wie die Industrie auch in Zukunft ihre Erfolge beibehalten könne. Dabei gehe es in erster Linie um die Bereitstellung von Gewerbeflächen. „Indes nicht so sehr, um neue Industrien anzusiedeln, sondern um vorhandene Gewerbe zu halten“, so Tengler. Auch die entsprechende Digitalisierung sei auf Breitbandebene voranzutreiben. Dazu brauche es dann aber auch „die Köpfe, die das anwenden können“.

Da müsse man fragen, wie man junge Menschen mit entsprechender Ausbildung in die Region bekomme. Dazu gehöre schließlich auch die Stärkung von Ausbildungsstätten und eine entsprechende Absolventenbindung. Die Regionale könne dabei überaus hilfreich sein und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, die schließlich auch bundesweit Vorbild sein könnten. „Denn Wohnen und Arbeiten“, so Tengler, „geht in den großen Städten kaum noch.“

An anderer Stelle hieß es, die Arbeit in dieser Region müsse attraktiv werden, und auch das Handwerk müsse seine Stellung behalten, damit Menschen dort auch ihre Lebensentwürfe verwirklichen können. Mittels der Regionalen müssten die Lebensbedingungen dort für die nächsten 20 bis 30 Jahre festgeschrieben werden.

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