Für mehr Sicherheit Ordnungsämter im Rhein-Sieg-Kreis führen Bodycams ein
Rhein-Sieg-Kreis · Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht schon länger mit Bodycams auf Streife. In diesem Jahr wollen auch die Ordnungsämter im Rhein-Sieg-Kreis die mobilen Kleinkameras einsetzen.
Sie sollen auf den Touren für mehr Sicherheit und Deeskalation sorgen: Die Stadt Hennef führt ab Februar Bodycams für das Ordnungsamt ein. Damit ist Hennef eine der ersten Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis, die die mobilen Kameras auf den Straßen einsetzt. Sie sollen die Sicherheit der Ordnungskräfte verbessern und mittels Ton- und Bildaufzeichnung deeskalierend auf das Gegenüber einwirken. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen greift auf die technischen Helfer schon länger zurück.
Zehn Kameras, etwa so klein wie eine GoPro, stehen dem Team von Ordnungsamtsleiter Jochen Breuer und Lutz Duckwitz, Leiter des Stadtordnungsdienstes, nun zur Verfügung. Die rechtliche Grundlage dafür beschloss die NRW-Landesregierung bereits im Juni 2021. „Das ist ein Meilenstein für die Stärkung der kommunalen Sicherheitsverantwortung und vor allem für die Sicherheit unserer kommunalen Vollzugskräfte“, sagte der ehemalige Innenpolitische Sprecher Christos Katzidis. „Wir sind überzeugt, dass die Bodycams helfen, den Streifendienst sicherer zu machen. Die Möglichkeit, Übergriffe zur Not per Knopfdruck aufzeichnen und dokumentieren zu können, wirkt abschreckend“, sagt Breuer. „Bodycams können kritische Situationen, die zu eskalieren drohen, entschärfen.“
Auch Bürgermeister Mario Dahm ist überzeugt, dass die Sicherheit der Mitarbeitenden verbessert wird. Er sieht im Einsatz von Bodycams einen „wichtigen Beitrag zur Stärkung der Sicherheit der Menschen“, die täglich auf den Hennefer Straßen für Sicherheit und Ordnung unterwegs sind. „Es liegt in unserer Verantwortung, die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen im Einsatz bestmöglich zu schützen, gerade im Hinblick auf ein zunehmend respektloses und aggressives Verhalten gegenüber Ordnungskräften“, sagt Dahm.
Zehn Geräte hat die Stadtverwaltung für den Stadtordnungsdienst Hennef beschafft und dafür rund 30.000 Euro investiert. Damit die Geräte eingesetzt werden können, musste die Verwaltung sowohl technische als auch datenschutzrechtliche Fragen klären. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden zudem im Einsatz der Technik und im Umgang mit schwierigen Einsatzsituationen geschult. Schulungen bekommen auch die Mitarbeitenden des Stadtordnungsdienstes in Sankt Augustin. In der vergangenen Woche sind auch hier Bodycams geliefert worden. „Aktuell laufen die letzten notwendigen Abstimmungen an der internen Dienstanweisung, die für den Einsatz notwendig ist“, sagt Pressesprecher Benedikt Bungarten. Das Ordnungsamt in Sankt Augustin führt die Bodycams voraussichtlich im Laufe der nächsten Monate ein. Zunächst sollen in einer Testphase praktische Erfahrungen im täglichen Einsatz gesammelt werden, sagt Bungarten. „Sodass im ersten Schritt noch nicht alle Mitarbeitenden gleichzeitig damit ausgestattet werden.“
Jeweils vier Bodycams haben auch die Ordnungsämter in Siegburg und Troisdorf erhalten. „Die Kollegen des Außendienstes wurden entsprechend im Umgang und in rechtlichen Fragen geschult. Heute wurden die entsprechenden Softwares installiert und die Kollegen starten morgen, spätestens übermorgen mit einer Probephase“, sagt Jan Gerull, Sprecher aus Siegburg. Die Verwaltung in Troisdorf drückt aus „organisatorischen Gründen“ noch auf die Bremse. „Es fehlt unter anderen an einer Dienstanweisung und an einem Beschluss des Verwaltungsvorstandes“, sagt Marc Eickelmann. Im Laufe des Frühjahres will das Ordnungsamt in Troisdorf ebenfalls Bodycams einsetzen, so der stellvertretende Sprecher.