Forum Verantwortung Rot-Grüne Bundestagskandidaten punkten in Hennef

HENNEF · Was ist eine gerechte Gesellschaft? Welche Reform wäre die wichtigste in der nächsten Legislaturperiode? Und hat die Politik überhaupt noch das Sagen oder die Finanzmärkte? Bundestagskandidaten diskutieren vor mehr als 100 Besuchern im "Forum Verantwortung". Rot-Grün kann bei den Zuhörern punkten.

 Mehr als 100 Besucher hörten am Dienstagabend den Bundestagskandidaten des Wahlkreises 97 bei ihrer Diskussion im "Forum Verantwortung" zu.

Mehr als 100 Besucher hörten am Dienstagabend den Bundestagskandidaten des Wahlkreises 97 bei ihrer Diskussion im "Forum Verantwortung" zu.

Foto: Holger Arndt

Was ist eine gerechte Gesellschaft? Welche Reform wäre die wichtigste in der nächsten Legislaturperiode? Und hat die Politik überhaupt noch das Sagen oder die Finanzmärkte? Diesen Fragen von Moderator Joachim Sikora mussten sich die Bundestagskandidaten des Wahlkreises 97 am Dienstagabend im "Forum Verantwortung" der Hochschul- und Kreisbibliothek Bonn-Rhein-Sieg und des Kreiskatholikenrates stellen. Und schnitten dabei unterschiedlich ab.

Vor allem SPD-Kandidat Sebastian Hartmann sorgte mit seinen Aussagen über eine derzeit nicht vorhandene gerechte Gesellschaft für großen Applaus bei den mehr als 100 Besuchern auf dem Campus Hennef. "Wir leben nicht in einer freien und gerechten Gesellschaft.

Die Herkunft und das Elternhaus entscheiden vielfach darüber, ob jemand seinen Lebensentwurf umsetzen kann", so Hartmann. Große Diskussion setzte dann bei der möglichen Bürgerbeteiligung auf Bundesebene ein. Einzig Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) sprach sich gegen diese Möglichkeit aus und musste sich dafür Kritik von Robert Wendt (Grüne) und Martin Zieroth (Piraten) gefallen lassen.

Bei der Frage nach der wichtigsten Reform für die nächste Legislaturperiode nannte Alexander Neu von den Linken vor allem eine Steuerreform und einen härteren Steuervollzug. "Es kann nicht sein, dass uns Millionen von Steuereinnahmen durch die Lappen gehen, weil die Finanzämter nicht ausreichend ausgestattet sind."

Ob die Politik noch die Kontrolle über die Ökonomie hat, ist für Jürgen Peter (FDP) eindeutig: "Die Politik hat durchaus das Zepter des Handelns in der Hand." Prompt folgte der Konter der SPD und gleichzeitig ein Angriff auf Kanzlerin Angela Merkel, die zuletzt von einer "marktkonformen Demokratie" sprach. "Wir brauchen eine Demokratie, die den Märkten Regeln gibt und nicht eine Demokratie, die sich anpasst", so Hartmann.

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