Kommentar zum Golfplatz Bonn/Sankt Augustin Sehr erstaunlich

Bei einem Bauantrag über eine Erweiterung ihren Angebots, stellte sich heraus, dass der Golfplatz in Hangelar ökologische Auflagen von vor 25 Jahren nicht erfüllt hat. Warum fällt das den Behörden erst jetzt auf, fragt GA-Redakteur Dylan Cem Akalin.

Zwei Dinge erstaunen doch enorm: Wieso hat der Betreiber des Augustiner Golfplatzes die ökologischen Maßnahmen nicht erfüllt, die ihm beim Bau der Anlage auferlegt wurden? Die Verwunderung des Grünen-Politikers Martin Metz ist absolut verständlich, wenn man sich daran erinnert, was für eine hitzige Diskussion es damals im Vorfeld gegeben hatte. Betreiberin Anja Siemens-Fischer hatte darauf keine Antwort.

Was aber mindestens ebenso überrascht, ist, dass die Durchführung der Auflagen von den verantwortlichen Behörden ganz offensichtlich nie nachgeprüft wurden. Wer jemals selbst ein Haus gebaut hat, weiß, mit welcher Akribie und Strenge die Ämter jedes Detail in einer Baugenehmigung kontrollieren – und das mit Recht.

Warum das hier nicht geschehen ist, wurde im Ausschuss weder nachgefragt noch ist das vonseiten der Verwaltung dargelegt worden. Nachlässig waren in diesem Fall wohl beide Seiten, sowohl der Golfplatzbetreiber als auch die verantwortlichen Behörden.

Was das Anliegen des Golfplatzes angeht, ist der Wunsch, einen kurzen 6-Loch-Platz anzulegen, durchaus nachvollziehbar. Andere Anlagen wie das Gut Heckenhof in Eitorf und der Golfclub Rhein-Sieg in Hennef haben das längst. Das ist nicht nur aus Gesichtspunkten des Wettbewerbs für den Golf Course wichtig, sondern auch, um dem Wunsch der immer älter werdenden Clubmitglieder nachzukommen. Zudem kann der Club auf diese Weise auch neue Personenkreise ansprechen. Vorbedingung ist indes, dass der Betreiber jetzt seine Hausaufgaben erledigt.

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