GA-Winterwanderung in Hennef So schön ist der Kulturlandweg

Hennef · Der Kulturlandweg führt über rund zehn Kilometer durch die abwechslungsreiche Umgebung rund um das Hennefer Zentrum. Der Erlebnisweg Sieg bietet lohnenswerte Aussichten.

 Oberhalb der ehemaligen Weinbergterrassen von Weingartsgasse bietet sich Wanderern ein Rundumblick in das Siegtal.

Oberhalb der ehemaligen Weinbergterrassen von Weingartsgasse bietet sich Wanderern ein Rundumblick in das Siegtal.

Foto: Isabel Günther

Üppig weite Wiesen und Felder sowie lohnenswerte Aussichten betten sich in die vom Menschen geprägte Kulturlandschaft Hennefs ein. Der Kulturlandweg wurde 2012 als Erlebnisweg Sieg eröffnet und bietet vielfältige Einblicke in die historische Landschaft der Region.

Für den Ausgangspunkt der zehn Kilometer langen Rundwanderung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man startet am Wanderparkplatz Siegdamm oder am Bahnhof Hennef. Der Bahnhof Hennef ist mit der S-Bahn-Linie S 12 und dem Rhein-Sieg-Express (RE 9) gut zu erreichen. Den Wanderparkplatz Siegdamm erreicht man über die A 560 und nimmt die Ausfahrt Hennef West.

Über die L 333 gelangt man in Richtung Hennef Zentrum, biegt rechts auf die Kaiserstraße ab und folgt anschließend der Beschilderung zum Wanderparkplatz Siegdamm. Der Weg kann in beide Richtungen begangen werden und ist durch Aufkleber mit dem einheitlichen rot-weißen Leitsystem gekennzeichnet.

Bahnreisende wandern zunächst ein Stück durch die Stadt, entlang an mit alten Linden gesäumten Straßen hinein in eine Auenlandschaft am Wanderparkplatz Siegdamm vorbei. Nach der Überquerung der Fußgängerbrücke in Weingartsgasse führt der Weg am Gasthaus „Sieglinde“ vorbei, das idyllisch direkt an der Sieg gelegen ist. Zwischen Weingartsgasse und Seligenthal werden an der Sieg die Überreste der „Grube Ziethen“ sichtbar, in der einst nach Bleierz gegraben wurde.

Die abwechslungsreiche Strecke säumen Infotafeln am Wegesrand, durch die der Wanderer die Kulturlandschaft der Region kennenlernt, die in den letzten Jahrhunderten vom Menschen geformt wurde. Dämme bändigen die Sieg und schützen das umliegende Land vor Hochwasser. Auf einem Panoramaweg mit Blick ins Siegtal geht es bergauf oberhalb der ehemaligen Weinbergterrassen entlang. Die Weinbautradition in Hennef geht bis ins Mittelalter zurück und wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts betrieben. Bodenbeschaffenheit, die sonnige Lage der Hänge und das milde Klima im Siegtal ermöglichten ein gutes Gedeihen der Rebstöcke.

Blick über das Siegtal

Anschließend führt der Weg zu einem Rastplatz, der einen Zwischenstopp lohnt, um den Blick über das Siegtal schweifen zu lassen. Die Sieg schlängelt sich durch das winterliche Tal und verläuft sich in der weiten Landschaft. In der Ferne sind der Michaelsberg und das Siebengebirge erkennbar. Über einen Serpentinenpfad führt der Weg anschließend in ein mit Laubbäumen und Fichten bestandenes Bachtal. Danach geht es steil bergauf durch den Wald bis schließlich der Mühlenberg erreicht wird, der mit 192 Höhenmetern den höchsten Punkt der Wanderung darstellt.

Der Kirchturm des kleinen und idyllischen Dörfchens Happerschoß ist in der Ferne zu sehen. Anschließend führt der Weg über weite Felder und Wiesen hinab in ein Kerbtal. Die zum Teil steilen Pfade eröffnen den Blick auf das nächste Relikt der Kulturlandschaft: Rechter Hand präsentiert sich das imposante Schloß Allner. Die ehemalige Wasserburg beherbergt heute Eigentumswohnungen und ist daher nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Dennoch lässt sich durch die Bäume hindurch ein Blick auf das Gebäude erhaschen.

Durch einen schmalen Durchgang geht es hinunter auf die Straße. Am Siegufer sind die Überreste einer Getreide- und Ölmühle zu sehen. Entlang der Burgmauer und der Sieg geht es durch die Auen am Allner See vorbei. Wenig später erreicht man den Stadtkern von Hennef und den Bahnhof. Wer vom Siegdamm aus gestartet ist, wandert noch ein Stück durch die Stadt und anschließend an der Sieg entlang zum Wanderparkplatz.

Der rund dreistündige Kulturlandweg verläuft besonders abwechslungsreich. Nicht nur der Wegecharakter mit asphaltierten Straßen, Feld- Wiesen- und Waldwegen sowie einigen steilen Anstiegen ist facettenreich, sondern auch die Kulturlandschaft rund um Hennef, die der Wanderer nebenbei kennenlernt. Ebenso sorgen beeindruckende Aussichten für ein vielfältiges und kurzweiliges Wandererlebnis.

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