Schülerinnen und Schüler aus Hennef beim Theaterfestival „Spotlights“ Zombies, Mafiosi und ein Killerschluckauf

Hennef · Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hennef-West haben ein Theaterstück einstudiert, mit dem sie nicht nur in Hennef auf die Bühne gehen. Auch beim Schultheaterfestival Spotlights in Bonn sind sie dabei.

Szene „Mafiaversammlung“ aus dem Theaterstück „Lucys Film“ der Gesamtschule Hennef-West.

Foto: Ingo Eisner

Lucy möchte nach dem Abitur Filmregisseurin werden. Damit sie diesen Traum verwirklichen kann, muss sie für ihre Bewerbung an der Filmhochschule innerhalb von 48 Stunden einen kompletten Film drehen und einreichen. Zur Unterstützung der Dreharbeiten lädt Lucy ihre Schulfreundinnen in eine einsame Hütte im Siebengebirge ein. Dort präsentiert sie ihnen ein Drehbuch mit dem Titel „Zombieinvasion und Killerschluckauf“ und verteilt die Rollen. Aber die Dreharbeiten am Set laufen alles andere, als glatt. Jo, die aus Versehen eingeladen wurde, weigert sich mitzuspielen und meckert an allem herum. Auch Luigi, der die Mädels eigentlich nur zur Hütte fahren wollte, ziert sich etwas vor der Kamera. Als sich dann auch noch der „Killerschluckauf“ selbstständig macht und eine von Lucys Freundinnen getötet wird, nimmt das Drama seinen Lauf.

Einige Szenen haben die Schülerinnen und Schüler selbst geschrieben

Das ist die Handlung des Theaterstücks „Lucys Film“ nach Volker Zill, für das Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses Q1 (Jahrgangsstufe 12) der Gesamtschule Hennef-West nicht nur monatelang geprobt, sondern auch einige Szenen selbst geschrieben haben. In Hennef aufgeführt wird es am Montag, 12. Juni, ab 19 Uhr in der Aula an der Wehrstraße. Premiere feiert das Stück allerdings bereits am Montag, 5. Juni, ab 19 Uhr im Bonner Pantheon, und zwar als Teil des Festivals „Spotlights“ der Theatergemeinde Bonn.

Die Mitwirkenden am Theaterprojekt „Lucys Film“, mit dem die Schule am Festival „Spotlights“ der Theatergemeinde Bonn teilnimmt.

Foto: Ingo Eisner

„Alleine die Einladung zu diesem Festival ist ein Gewinn“, sagt Cordula Oellers, Leiterin des Literaturkurses und Regisseurin des Stücks. „Wir hatten uns im Februar beworben. Kurz vor den Osterferien kam eine vierköpfige Jury des Festivals zu einer der Proben nach Hennef. Zwei Wochen später wussten wir, dass wir dabei sind“, freut sich Oellers.

Auftritt bei „Spotlights“

Jedes Jahr veranstaltet die Junge Theatergemeinde Bonn vor den Sommerferien das Schultheaterfestival „Spotlights“ und bietet Schul- und Jugendtheatergruppen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis die Möglichkeit, auf einer professionellen Bühne vor Publikum aufzutreten. Eine Fachjury wählt dann aus den vielen Bewerbungen die überzeugendsten Produktionen aus und prämiert sie. Neben dem öffentlichen Auftritt unter professionellen Bedingungen gibt es Geldpreise sowie mit dem "Bonner Kobold“ einen Jury-Wanderpreis zu gewinnen.

„Ich habe bereits zwei Mal mit Unterstufenensembles, mit denen wir sogar ein Mal den zweiten Platz belegt haben, an Spotlights teilgenommen“, erinnert sich Oellers. Ob es auch diesmal für einen der vorderen Plätze reicht, weiß Oellers nicht. „Das ist aber gar nicht so wichtig. Dabei zu sein ist alles“, sagt die Pädagogin. Bei „Lucys Film“ handle es sich um „ein Stück im Stück“, denn es erzählt schließlich die Entwicklung eines Films. „Wir haben viele Elemente wie Videosequenzen und sogar einen Tanz eingebaut“, sagt Oellers. Für eine Mafia-Szene ließ sich die junge Theatertruppe vom Filmklassiker „Der Pate inspirieren.

Drei Stunden pro Woche probten die Akteure seit November Szene für Szene, damit alles sitzt. Nicht für alle war das Lernen des Textes ein wahrer Genuss. „Das fiel mir schon recht schwer“, gibt Lion Engbrecht unumwunden zu. Er spielt in Lucys Film den Mafiosi „Luigi“. Allerdings glaubt er schon, dass alles klappen wird. „Es ist schon toll, solch eine Chance zu bekommen und unter derartig professionellen Bedingungen vor einem Publikum im Pantheon aufzutreten“, so der 17-Jährige vor der Aufführung. Chiara Becker (18) ist diesbezüglich schon ein alter Hase, ist sie doch seit ihrem fünften Lebensjahr Gardetänzerin bei den Westerwaldsternen. „Ich habe mich für das Theaterstück aber schon gut vorbereitet und meinen Text immer wieder gelernt“, sagt Becker. Für die aus Armenien stammende Sona Tovmasyan ist die Teilnahme an „Spotlights“ eine weitere wichtige Erfahrung. „Ich wollte schon immer Schauspielerin werden“, so die 19-Jährige.