Sanierungskonzept vorgelegt Wie die Blankenberger Stadtmauer gerettet wird

Hennef · Stadt Blankenberg blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Damit diese im Ortsbild sichtbar bleibt, legt die Stadt Hennef jetzt ein Konzept vor.

Der Hennefer Bürgermeister Mario Dahm erklärt die Sanierungsmaßnahmen an der 1500 Meter langen Stadtmauer.

Der Hennefer Bürgermeister Mario Dahm erklärt die Sanierungsmaßnahmen an der 1500 Meter langen Stadtmauer.

Foto: Paul Kieras

„Wir wollen nicht nur Historisches erhalten, sondern auch einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger schaffen“, erklärte Bürgermeister Mario Dahm bei einer Führung durch Stadt Blankenberg am Samstag. Während eines Projekttags hatten interessierte Mitbürger Gelegenheit, sich über die verschiedenen Maßnahmen eines integrierten Handlungskonzeptes zu informieren, das mit Fördergeldern von Bund und Land finanziert wird.

Ziel ist es, die mittelalterliche Stadt mit Burgruine, Stadtmauer und historischem Stadtkern für die Zukunft zu sichern, als lebenswerten Wohnort zu stärken und den Tourismus behutsam zu lenken. Die „Regionale 2025“ setzt den Rahmen, das integrierte Handlungskonzept gibt die Richtung vor und die Projektleitung liegt bei der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft.

Rund 23 Millionen Euro wird die Umsetzung des Gesamtpakets kosten. Die Sanierung der Burg- und Stadtmauer erfordert dabei den größten finanziellen Kraftakt. Am bereits fertiggestellten Kölner Tor wird sichtbar, wie in den kommenden Jahren die gesamte mittelalterliche Stadtmauer ausschauen wird.

Sanierung dauert bis zum Jahr 2032

Um eine Vorstellung zu bekommen, welch umfangreiche Arbeiten zur Stabilisierung und Sanierung des Mauerwerks notwendig sind, berichtete Dahm: „Das Bauvolumen der Stadtmauer entspricht etwa der Hälfte des Kölner Doms.“ Bis 2032 soll die 1500 Meter lange Stadtmauer, die eine Fläche von 13.600 Quadratmetern umfasst, saniert werden. „Die Alternative wäre gewesen, die Bauwerke verfallen zu lassen und mit Bauzäunen zu sichern.“ Aber das könne ja niemand ernsthaft wollen, so der Bürgermeister, der auch die weiteren Projekte vorstellte, die im integrierten Handlungskonzept geplant sind.

So soll das neue Kultur- und Heimathaus mit Informationen, Cafeteria, Veranstaltungsräumen und Ausstellungen zur Geschichte von Stadt und Region zentraler Treffpunkt für Einheimische und Besucher werden. Gebaut wird es außerhalb der Stadtmauer, um den Ortskern zu entlasten. Auf der Agenda steht auch ein zwei Meter breiter Panoramaweg, der künftig rund um Stadt Blankenberg verlaufen und die Burg mit dem künftigen Kultur- und Heimathaus verbinden soll.

Ein neuer Spielplatz am Hang

Auf gut befestigten Wegen mit spannenden Informationen zur Landschaft, Region und Ortsgeschichte an wichtigen Punkten und mit faszinierendem Ausblick ins Siegtal: Mit dem Hangspielplatz, dessen Baubeginn im Herbst dieses Jahres am Panoramaweg geplant ist, soll ein einzigartiger Erlebnisraum für Familien mit Kindern entstehen. Schließlich soll die Feuerwehr eine neue Wache erhalten, da die alte „in die Jahre gekommen ist“, wie Dahm mitteilte. Der Bau direkt neben der alten Feuerwache hat begonnen, die Fertigstellung ist für Februar 2024 vorgesehen. Die alte Wache wird dann abgerissen, an deren Stelle das Kultur- und Heimathaus errichtet.

Als letztes Projekt sieht das Konzept einen Lehrgarten unmittelbar neben dem Areal des Kultur- und Heimathauses vor. Dort erfahren Besucher, welches Obst und Gemüse früher angebaut wurde und lernen historisch belegte Methoden der Gärtnerei und der Landwirtschaft kennen. Und wie es von der Stadt heißt: Besucher werden eingeladen, „sich auch einmal selbst die Hände schmutzig zu machen, zu pflanzen, zu jäten und gerne auch zu ernten.“

Meistgelesen
Neben der Musik gehört auch das
Sonja’s letzte Schicht
Kneipe in der Friedrichstraße in Bonn schließtSonja’s letzte Schicht
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort