Ein Universum voller Farben und Formen Klaus Stanek stellt seine Werke in Hennef aus

Hennef · Der Künstler Klaus Stanek zeigt seine großformatigen Gemälde im Foyer des Hennefer Rathauses. Auf den farbenfrohen Werken gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken.

 Künstler Klaus Stanek vor seinem Bild „Drunter und drüber“.

Künstler Klaus Stanek vor seinem Bild „Drunter und drüber“.

Foto: Ingo Eisner

Sie ziehen einen automatisch in ihren Bann, sind ein Fest der Farben und Formen und sorgen dafür, dass der Betrachter vor jedem einzelnen Exponat länger verweilt, weil es so viel zu entdecken gibt. Die Rede ist von den großformatigen und farbenfrohen Gemälden des Hennefer Künstlers Klaus Stanek, die derzeit im Foyer des Hennefer Rathauses zu sehen sind.

Vizebürgermeister Thomas Wallau eröffnete am Samstag die Ausstellung „Staneks Welten“ – und war von den Gemälden zutiefst beeindruckt. „Man muss bei Klaus Staneks Bildern schon genau hinschauen und entdeckt immer wieder etwas Neues“, sagte Wallau, für den die Ausstellung ein optisches Erlebnis der besonderen Art ist. Rund 70 Gäste kamen zur Vernissage, die musikalisch von dem „Jazzlounge-Duo“ David Braun (Gitarre) und Michele Nigliazzo (Kontrabass) untermalt wurde.

Mehr als 25 Arbeiten, zu großen Teilen in den Formaten 120 mal 120 Zentimeter, zieren seit dem Wochenende die Wände des Rathausfoyers. Sie tragen Titel wie „Drunter und drü­ber“ „Trigger“ oder „Kreucht und fleucht“, sind farbenfroh und voller Details, die sich dem Betrachter erst bei längerem Hinschauen erschließen. „Jemand hat gesagt, dass meine Bilder ob der Farbenpracht ganz gut zum Karneval passen“, scherzte Stanek mit Blick auf die fünfte Jahreszeit, während derer seine Bilder in Hennef gezeigt werden.

Karneval für die Augen sind seine Arbeiten durchaus. „Staneks Welt ist ein ganz eigener Kosmos, ein Universum voller Farben und Formen“, sagte der Künstler Klaus Felder, der mit ein paar einleitenden Worten Staneks Schaffen würdigte.

Detailreiche und phantasievolle Bilder

Geboren wurde Klaus Stanek 1952 in Siegburg. Er studierte Kunst in Köln, war Werbegrafiker und lebt seit vielen Jahren als freischaffender Künstler mit seiner Ehefrau im malerischen Hennefer Ortsteil Oberauel.

Experimentelle Fotografie, Malerei, verschiedene Drucktechniken, digitale Kunst oder Computermusik – die Interessensgebiete Staneks sind vielfältig. Seit 2011 arbeitet er mit Aquarellstiften sowie wassermischbaren Ölfarben und entwickelte eine Mischtechnik, mit der er in seinem Atelier unglaublich detailreiche und phantasievolle Bilder erschuf. Man glaubt gerne, dass während seiner Arbeit im Hintergrund Beatles-Dokumentionen über den Bildschirm flimmern, denn die Arbeiten Staneks erinnern schon ein wenig an die späte Phase der Liverpooler Band, als psychedelische Welten en Vogue waren und bei der Kleidung, aber auch in der Kunst und bei Plattencovern die Farbenpracht und eine gewisse Detailverliebtheit regierte.

Das Zeichnen mit wasservermalbaren Farbstiften nennt Stanek eine Art spontanes Archivieren, das durch die Suggestivkraft der Linien und Strukturen Flüchtiges und Vergängliches festhält und so eine starke psychische und emotionale Wirkung auf den Betrachter eines Bildes ausüben kann. „Da ist etwas, was man glaubt zu kennen, und ordnet es in seine Welt ein. Das nennt man Pareidolie. In den meisten Fällen stellt sich jedoch heraus, dass die Betrachter von ihrer eigenen Wahrnehmung getäuscht wurden. Dies geschieht häufiger, als man meinen möchte“, sagte Stanek, für den die menschliche Wahrnehmung in einem dreistufigen Prozess abläuft: „In der ersten Stufe bildet sich das Abbild eines Objektes auf der Netzhaut. In der zweiten Stufe wird das Gesehene zu einer festen Form zusammengesetzt, also organisiert. Die dritte Stufe dient zur Einschätzung und Kategorisierung des Gesehenen und ordnet ihm eine Bedeutung zu.“

Die Ausstellung „Staneks Welten“ ist bis zum 14. Februar während der üblichen Öffnungszeiten im Hennefer Rathausfoyer zu sehen.

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