Geringere Pflegekosten Staudenbeete verschönern Hennefer Plätze

Hennef · Die Stadt Hennef hat die Beete am Place Le Pecq und an der Gesamtschule Meiersheide neu bepflanzt. Die Stauden verringern nicht nur den Aufwand, sondern auch die Pflegekosten.

 Matthias Ennenbach vom Hennefer Umweltamt an einem neuen Staudenbeet, das auf dem Place Le Pecq angelegt wurde.

Matthias Ennenbach vom Hennefer Umweltamt an einem neuen Staudenbeet, das auf dem Place Le Pecq angelegt wurde.

Foto: Ingo Eisner

Wer den Place Le Pecq in Hennef betritt, dem fällt es sofort ins Auge: das neu angelegte Stauden-Beet. Wucherte dort rund um die Blutpflaumen-Bäume vorher noch Gras und Unkraut, wachsen dort jetzt Salbei, Bergminze und Astern. Vor zwei Wochen hat die Stadt am Place Le Pecq sowie an der Gesamtschule Meiersheide neue Beete angelegt und sie mit jeweils 18 verschiedenen Pflanzenarten sowie Blumenzwiebeln bestückt. Die Staudenmischpflanzungen, für die auch an beiden Plätzen der Boden gegen eine besondere Lava-Mulchschicht aus mineralischem Material ausgetauscht wurde, verschönern nicht nur die Plätze, sie sind auch weniger pflegeintensiv und sparen somit Kosten.

Mit insgesamt 1182 Stauden sowie 2000 Blumenzwiebeln bestückte Matthias Ennenbach gemeinsam mit seinen Kollegen vom Hennefer Umweltamt das 165 Quadratmeter große Beet am Place Le Pecq. „Vorher haben die Kollegen vom städtischen Baubetriebshof noch für den Bodentaustausch gesorgt“, sagte Ennenbach. Gleichzeitig wurde das 62 Quadratmeter große Hochbeet an der Gesamtschule Meiersheide mit insgesamt 494 Stauden sowie 670 Blumenzwiebeln bestückt.

Während das Hochbeet an der Schule die Bezeichnung „Präriemorgen“ erhielt, wurde das große Beet am Place Le Pecq mit der Bezeichnung „Blütenzauber“ getauft. „Die Pflanzen dieser beiden Beete werden auch Hungerkünstler genannt, weil sie nur wenig Wasser und Nährstoffe benötigen“, sagte Umweltamtsleiter Johannes Oppermann. Früher sind solche Beete laut Oppermann ein fester Bestandteil von Innenstädten gewesen. „Diese Beete und Pflanzen waren allerdings sehr pflegeintensiv, weil ständig Unkraut beseitigt werden musste.“ Deshalb seien sie aufgrund der hohen Pflegekosten lange Zeit sehr unpopulär gewesen, so Oppermann.

Signal gegen Schottergärten

Seit ein paar Jahren erleben die Staudenbeete allerdings ein Revival, zumal nun ein anderer Ansatz verfolgt wird. „Je magerer der Boden, desto weniger Unkraut“, sagten Ennenbach und Oppermann. Deshalb eignen sich für solche Beete auch besonders Prärie- und Steppenvegetationen. Wichtig dabei ist natürlich der Boden.

Eine Mulchschicht aus einem mineralischem Material namens „Lava 2/8“ wurde statt des normalen Mutterbodens verwendet und sorgt für weniger Unkraut in den Beeten. Der Boden wurde in beiden Beeten bis zu 30 Zentimeter tief gegen diese spezielle mineralische Mulchschicht ausgetauscht. „Das war hier am Place Le Pecq schon sehr aufwendig, denn wir mussten ja aufgrund der vorhandenen Blutpflaumen vorsichtig agieren“, sagte Ennenbach.

Gute Erfahrungen mit diesen Staudenbeeten hatte die Stadt bereits vor einigen Jahren am Geistinger Platz gesammelt und setzt mit den neuen Beeten ein weiteres Signal gegen Schottergärten, die in den vergangenen Jahren ob des geringen Pflegeaufwandes sehr beliebt wurden. „Wir wollen weiterhin einen bunten Lebensraum und nicht diese Steinwüsten. Diese Art von Staudenbeeten zeigt, dass es auch anders geht“, sagte Oppermann.

Insgesamt 4000 Euro investierte die Stadt in das neue Beet am Place Le Pecq. Die Neubepflanzung des Hochbeetes an der Gesamtschule Meiersheide schlug mit 2000 Euro zu Buche. Dass die neuen Pflanzen auch bei Langfingern beliebt zu sein scheinen, bestätigte Ennenbach. „Es sind tatsächlich ein paar Pflanzen gestohlen worden. Deshalb haben wir am Place Le Pecq nachträglich einen Durchlaufschutz angebracht und zwar nicht nur, damit das Beet nicht betreten wird, sondern auch, um den Diebstahl zu reduzieren“, sagte Ennenbach.

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