Aktion Altenhilfe in Hennef Taschengeldbörse startet in Hennef

Hennef · Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt soll das Projekt mit Leben gefüllt werden: Ab sofort startet in Hennef die Taschengeldbörse.

Das Konzept ist einfach: Die Jugendlichen erklären den Älteren, wie man einen Computer bedient und bessern sich so ihr Taschengeld auf. Nebenbei wird das Verständnis zwischen den Generationen gefördert.

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Das Ziel: Jung und Alt zusammenzubringen, indem Jugendliche von 14 bis 18 Jahren Senioren oder mobilitätseingeschränkten Menschen kleine Dienste erweisen. Dafür erhalten sie ein Taschengeld. „Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Elke Grünig vom Verein Altenhilfe der Stadt Hennef, der Träger des Projekts ist. Unterstützt wird er vom Seniorenbüro. Freude und Erleichterung sind ihr dabei anzuhören. Vor allem aber ist sie eines: „Ich bin sehr gespannt, wie es anläuft.“ Der Bedarf sei auf jeden Fall da, ergänzt Grünig. Erst vor kurzem meldeten sich bei ihr zwei ältere Damen. „Die eine rief für ihre Nachbarin an. Und die andere fragte nach Hilfe beim Rasenmähen“, sagt Grünig.

Rhein-Sieg-Kreis unterstützt Projekt mit 5000 Euro

Die Idee zur Taschengeldbörse kam bereits im Sommer 2015 von der Jungen Union Hennef. Mitte Februar beschloss der Rhein-Sieg-Kreis, das Projekt mit 5000 Euro zu unterstützen. Das Geld stammt aus Mitteln zur Förderung konkreter Projekte, die zur Sicherung der Lebensqualität älterer Menschen im ländlichen Raum des Kreises bestimmt sind. Danach ging es in die Endphase der Organisation. „Wir haben die Internetseite aufgebaut und die Drucksachen erstellt“, sagt Grünig. Wie eine solche Börse aussehen kann, hatte sich der Verein zuvor in Lohmar und Solingen angeschaut.

Nun können sich Jugendliche und Senioren aus allen Hennefer Ortsteilen im Internet für die Börse registrieren. Minderjährige müssen zusätzlich eine schriftliche Einwilligung der Eltern vorlegen. Wer Arbeiten wie etwa Rasenmähen, Sperrgut herausstellen oder Hilfe am Computer zu vergeben hat oder seine Hilfe anbieten möchten, meldet sich bei der Taschengeldbörse. Die Koordinatoren bringen Jugendliche und Senioren dann zusammen. Empfohlen wird, dass der „Jobanbieter“ dem Jugendlichen mindestens einen Stundenlohn von fünf Euro zahlt. Länger als zwei Stunden sollte die Arbeit nicht dauern.

Pflegerische Tätigkeiten sind ausgeschlossen

Pflegerische Tätigkeiten oder Dinge, die zum alltäglichen Ablauf im Haushalt gehören, sind ausgeschlossen. Der Verein Altenhilfe übernimmt dabei keine Haftung für eventuelle Schäden. Der Vereinsvorsitzende Thomas Wallau hofft auf eine rege Beteiligung der Menschen. „Dies ist ein großartiges Projekt, das Menschen verschiedener Generationen zusammenbringt“, sagt er. „Wir hoffen, dass vor allem ältere Menschen, deren Kinder und Enkelkinder nicht vor Ort wohnen, von der Taschengeldbörse profitieren“, ergänzt Gerd Bigge, Sprecher des Seniorenbüros.

Senioren, die Unterstützung haben möchten, melden sich im Seniorenbüro, Humperdinckstraße 24, Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr, persönlich oder per Telefon unter 0 22 42/88 85 67. Die Registrierungsunterlagen für Senioren und Jugendliche gibt es auch im Internet auf www.tgb-hennef.de. Die Jugendlichen können auch während der Sprechzeiten für Jugendliche vorbeischauen: montags von 14.30 bis 17.30 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Generationenhaus, Raum 1.14. Infos gibt es auch per Telefon unter 01 63/1 28 92 65. „Ich denke, das kann etwas ganz Wertvolles werden“, sagt Elke Grünig. „Nicht nur für das Portemonnaie, sondern auch, dass sich nette Kontakte ergeben.“