Verkehrssicherheit in Hennef Unsichere Radfahrer dürfen auf den Gehwegen fahren

HENNEF · ADFC: "Das ist noch nicht der große Wurf". Die Hennefer Verwaltung sieht auf der Frankfurter Straße keine Möglichkeit für Tempo 30 und einen Schutzstreifen für Radler.

 Mehr Sicherheit für die Radler auf der Frankfurter Straße fordert die ADFC-Ortsgruppe Hennef.

Mehr Sicherheit für die Radler auf der Frankfurter Straße fordert die ADFC-Ortsgruppe Hennef.

Foto: Ingo Eisner

Einiges hat die ADFC-Ortsgruppe Hennef in diesem Jahr bereits für die Radler in Hennef erreicht, darunter auch, dass probeweise die Fußgängerzone des Markplatzes für den Radverkehr geöffnet und die Siegallee für sechs Monate als Fahrradstraße eingerichtet wurde.

Eine Tempo-30-Zone sowie ein Schutzstreifen entlang der Frankfurter Straße, wie vom ADFC Hennef gefordert, lassen sich allerdings laut Verwaltung nicht umsetzen.

Der Planungsausschuss beauftragte aber die Verwaltung, mit den zuständigen Behörden wie der Polizei weiter das Gespräch zu suchen, um Möglichkeiten zu finden, die den Radverkehr auf der Frankfurter Straße sicherer zu machen.

Ziel: Fahrradfreundliches Hennef

Ein fahrradfreundliches Hennef ist das erklärte Ziel der ADFC-Ortsgruppe. Dafür wurde auch eigens ein Arbeitskreis gegründet, dem nicht nur ADFC-Mitglieder, sondern auch parteiübergreifend Vertreter aus der Hennefer Kommunalpolitik, der Verwaltung sowie der Hennefer Werbegemeinschaft und des Stadtmarketingvereins angehören.

Initialzündung war im vergangenen Jahr ein Fahrradklimatest, den der ADFC gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium im Rhein-Sieg-Kreis sowie in der Stadt Bonn durchgeführt hatte. Dabei erhielten Radler die Möglichkeit, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt zu bewerten. Fazit: Hennef belegte mit der Note „ausreichend“ nur Platz 48 von insgesamt 67 Städten in NRW. Mit verschiedenen Maßnahmen setzt sich der Arbeitskreis seitdem dafür ein, aus Hennef eine fahrradfreundlichere Stadt zu machen.

Dazu gehöre nach Meinung der ADFC-Ortsgruppe auch die Einrichtung einer Tempo 30-Zone auf der Frankfurter Straße und das Anlegen von Schutzstreifen. Dies lässt sich allerdings laut Verwaltung nach eingehenden Untersuchungen nicht umsetzen. Das Gestaltungskonzept der Straße sieht vor, dass Radfahrer gleichberechtigt und selbstbewusst auf der Straße am Verkehr teilnehmen.

Unsichere Radfahrer dürfen auf den Gehwegen fahren

Unsichere Radler können parallel zur Fahrbahn unter Rücksichtnahme auf die Fußgänger die Gehwege nutzen. Vor allem für unerfahrene Radler sei dieses Angebot der gemeinsamen Gehwegnutzung mit den Fußgängern eine Möglichkeit, komfortabel in die Innenstadt zu gelangen.

Zusätzliche Markierungen oder Piktogramme sind laut Verwaltung nicht zulässig. Zahlreiche Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass auf der Frankfurter Straße das Geschwindigkeitsniveau zwischen 32 und 37 Stundenkilometer liege. Laut Kreispolizeibehörde sind Geschwindigkeitsübertretungen in nur wenigen Fällen als Unfallursache dokumentiert.

Somit liegt für die Frankfurter Straße keine Notwendigkeit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer vor. Auch Schutzstreifen werden laut Verwaltung und Kreispolizei das Sicherheitsempfindens der Radler nicht verbessern, da diese aufgrund der Fahrbahnbreite auch von Kraftfahrzeugen permanent genutzt werden. „Wir haben bereits viel erreicht, aber das ist noch nicht der große Wurf“, sagte ADFC-Ortsgruppensprecher Sigurd van Riesen nach der Sitzung.

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