Fußball in Hennef Verein braucht neuen Kunstrasen

HENNEF · Der Fußballplatz des SV Allner-Bödingen in Lauthausen hat nach elf Jahren schwere Mängel. Deshalb soll im nächsten Jahr der Belag ausgetauscht werden.

 Kicken macht auf dem Platz in Lauthausen derzeit nicht viel Spaß, das weiß auch Vereinschef Gerd Bigge.

Kicken macht auf dem Platz in Lauthausen derzeit nicht viel Spaß, das weiß auch Vereinschef Gerd Bigge.

Foto: Ingo Eisner

Naturrasenplätze sind zwar für viele Fußballer nach wie vor das Nonplusultra. Sie sind allerdings auch äußerst pflegeintensiv. Bereits vor zwölf Jahren begann die Stadt Hennef deshalb, viele Rasenplätze im Stadtgebiet in Kunstrasenplätze umzuwandeln. Die Lebensdauer eines solchen Belages bei einer jährlichen Nutzung von 800 bis 2500 Stunden beträgt in der Regel zwischen zehn und 15 Jahren. Da einer der beiden Plätze des SV Allner-Bödingen, nämlich der Platz in Lauthausen, bereits 2005 verlegt wurde und somit einer der ersten in Hennef angelegten Kunstrasenplätze war, sind bereits massive Schäden zu erkennen.

Die Nähte der Kunststofffasern stehen teilweise weit offen und können für Fußballer zu Stolperfallen werden. Laut Gerd Bigge, Professor an der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg im Fachbereich Sozialversicherung und Vereinsvorsitzender des SV Allner-Bödingen, zog sich ein weibliches Vereinsmitglied vor zwei Wochen bei einem Spiel der Damenmannschaft aufgrund einer solch offenen Belagsnaht einen Kreuzbandriss zu. „Das Spielen auf dem Platz wird zunehmend schwieriger“, sagt Bigge.

Bereits während der Ratssitzung im September kündigte die Hennefer Verwaltung an, dass der Platz in Lauthausen im nächsten Jahr erneuert wird. „In der Regel halten Kunstrasenplätze zwischen zehn und 15 Jahre“, sagte Dominique Müller-Grote, Leiter des Hennefer Sportamtes. „Da der Platz in Lauthausen zu den ersten gehörte, die wir anlegen ließen, ist es keine große Überraschung, dass er auch als erster Kunstrasenplatz nach knapp elf Jahren Schäden aufweist.“

Keine Gewährleistung des Herstellers

Da greife auch keine Gewährleistung des Herstellers mehr, da die in der Regel nach zwei Jahren ablaufe. „Die Stadt wird das in Ordnung bringen“, sagte Müller-Grote und kündigte an, dass die Haushaltsmittel dafür bereitstünden und der Kunstrasenplatz in Lauthausen 2017 erneuert werde. Laut dem Sportamtsleiter koste der Austausch des Belages 260.000 Euro, der Verein beteilige sich mit 52.000 Euro an den Kosten.

Für den SV Allner-Bödingen, der insgesamt 450 Mitglieder zählt und über mehr als ein Dutzend Fußballmannschaften verfügt, heißt es jetzt, sich in Geduld zu üben. „An vielen Stellen gehen die Nähte auf. Das macht das Fußballspiel auf einem Platz, der sieben Tage pro Woche genutzt wird, nicht einfacher“, sagt Bigge, der seit rund zehn Jahren Vorsitzender des SV Allner-Bödingen ist.

Bigge sieht ein, dass der Belag nach elf Jahren seine Schuldigkeit getan hat und ausgetauscht werden muss. „Allerdings war der Platz von Anfang an schlecht“, sagt Bigge. Vor einigen Jahren habe der Belag während der Wintermonate Beulen geworfen. „Da wurde plötzlich Wasser hochgedrückt. Nach der Frostzeit waren die Beulen dann wieder verschwunden“. Die aufgeplatzten Nähte des Kunststoffrasens verschwinden allerdings nicht wie von Geisterhand, deshalb sei es gut, wenn der Platz nun von der Stadt erneuert werde. Allerdings kommen auf den Verein erneut Kosten in Form der Eigenbeteiligung zu.

„Das ist nicht einfach, weil das Darlehen für unsere Beteiligung am ursprünglichen Kunstrasenplatzbau vor elf Jahren noch gar nicht abbezahlt ist“. Bigge favorisiert für Lauthausen erneut einen Kunststoffbelag. Der Hybridrasen, eine Mischung aus Kunst- und Naturrasen, ist für den Vereinsvorsitzenden keine Alternative, da dieser Mixbelag in der Anschaffung kaum günstiger als ein Kunststoffrasen, dafür aber genau so pflegeintensiv wie ein Naturrasen sei. Zudem sei die Nutzbarkeit eines Hybridrasens pro Jahr deutlich geringer als bei einem Kunstrasen.

Um die Belastung des Lauthausener Platzes zu mindern, hat er eine Idee, die allerdings auch mit Kosten verbunden ist. „Damit wir im Winter auch auf unserem zweiten Platz in Allner spielen können, wäre dort eine kleine Flutlichtanlage von Vorteil, die wir dort leider nicht haben“, sagte Bigge.

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