Altes Pferd Virtuosa feierte ihren 35. Geburtstag

HENNEF · Prächtig schaut sie aus, die Lusitano-Stute "Virtuosa", die am Donnerstag 35 Jahre alt wurde. Eva Köhler, die Halterin von Virtuosa, reitet noch täglich mit dem Pferd.

 Eva Köhler und ihre Lusitano-Stute Virtuosa.

Eva Köhler und ihre Lusitano-Stute Virtuosa.

Foto: Eisner

"Allerdings nicht mehr so lange Strecken, denn ich möchte das Tier ja auch nicht überanstrengen", sagt Köhler. Dennoch sei Virtuosa noch immer putzmunter, quicklebendig und topfit. Zwar ist 35 ein durchaus stolzes Alter für ein solches Pferd, aber keine Ausnahme. "Ich habe erst kürzlich von einem Lusitano aus Berlin gehört, der erst mit 50 Jahren eingeschläfert wurde", sagte die 57-Jährige Halterin der Lusitano-Stute.

Virtuosas Zuhause ist gar nicht so einfach zu finden. Idyllisch gelegen zwischen Oberauel und Bödingen liegt der landwirtschaftliche Reiterhof, den Eva Köhler in Halberg seit 28 Jahren betreibt. Auf dem hat sie auch jahrelang Lusitano-Pferde gezüchtet. Das Gestüt Halberg sei damals das erste Lusitano-Gestüt Deutschlands gewesen, sagt sie.

Köhler hatte vor 27 Jahren Virtuosa als eines ihrer ersten Lusitano-Pferde aus Portugal geholt. Die edle portugiesische Rasse, die auch mal eben einen Kleinwagen kosten kann, verfügt über einen kräftigen Körperbau sowie Charakter- und Nervenstärke. Kein Wunder, denn die Lusitanos werden in ihrer portugiesischen Heimat bei Stierkämpfen eingesetzt.

Köhler, die 1956 in Hagen das Licht der Welt erblickte, besuchte nach dem Abitur zunächst eine Hotelfachschule in der Schweiz und studierte anschließend Kunst und Sport mit Schwerpunkt Tanz in Aachen. Die Mutter von zwei Töchtern und Großmutter von zwei Enkeln reitet seit ihrer Kindheit nahezu täglich und ließ sich von guten Trainern unterrichten und ausbilden. Sie besuchte die renommierte Reitschule von Nuno Oliveira und entdeckte in Portugal ihre Leidenschaft für die Lusitanos.

Mehrere Aufenthalte in der Reitschule führten schließlich zum Kauf ihrer ersten Lusitanos, darunter auch Virtuosa, und zur Gründung der ersten Lusitanozucht Deutschlands in Halberg. "Die Aufenthalte in Portugal sowie die Arbeit mit der zahlreichen Nachzucht und meinen Schülern haben meinen heutigen Reit- und Unterrichtsstil sehr geprägt", sagt Eva Köhler, die sehr an "ihrer" Virtuosa hängt.

Sieben Fohlen hat Virtuosa das Leben geschenkt. Am Anfang sei das gutmütige Tier aber noch sehr zurückhaltend gewesen. "Sie ließ sich zunächst gar nicht anfassen", sagte Köhler. Das änderte sich aber mit der Zeit. Wer meint, dass Virtuosa bei Köhler das Gnadenbrot bekommt, täuscht sich allerdings. "Sie galoppiert und bewegt sich nach wie vor gerne, vor allem im Gelände." Das Umfeld stimmt aber auch.

Köhler beheimatet sechs weitere Pferde sowie Hunde, Schafe und Hühner auf ihrem idyllisch gelegenen Hof . Sie erteilt seit vielen Jahren Reitunterricht, bietet anderen Pferdebesitzern die Möglichkeit, ihre Tiere bei ihr einzustellen, betreibt eine Wanderreitstation und bewirtet seit Neuestem ihre Gäste mit selbst gebackenem Kuchen in ihrem Bauernhofcafé. Jeweils sonntags können Interessierte zwischen 14 und 18 Uhr bei ihr einkehren, die Landschaft genießen und natürlich einen Blick auf Virtuosa, aber auch auf die anderen Tiere werfen.

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