Rhein-Sieg-Akademie Von der Farbe der Zukunft

HENNEF · Gameshows sind eigentlich klassische Fernsehformate. Julien Khanal entwickelte mit "Cyan" aber ein Gameshowkonzept, das es den Fans dieser Spielshows ermöglicht, unterwegs per Smartphone ihrer Leidenschaft zu frönen. Khanal gehört zu insgesamt 18 Diplomanden, die nach ihrem fünfjährigen Studiengang in Design, Kunst und Kommunikation seit Dienstag in der Ausstellungshalle an der Wehrstraße ihre Abschlussarbeiten präsentieren.

 Diplomandenausstellung: Julien Khanal präsentiert das Konzept seiner mobilen Gameshow "Cyan".

Diplomandenausstellung: Julien Khanal präsentiert das Konzept seiner mobilen Gameshow "Cyan".

Foto: Ingo Eisner

Die Themenpalette reicht dabei von faltbaren Fachmagazinen für Schriftkunst bis hin zu Frisörsalons, die der Kunde auch für eine Lesung besuchen kann.

"Cyan" nannte Julien Khanal sein mobiles Gameshowkonzept, weil Cyan als Farbe die Zukunft repräsentiere. Und die Zukunft von Gameshows liegt nach Meinung des sympathischen Königswinterers in den Möglichkeiten des mobilen Spielens. "Ich habe bereits für Fernsehproduktionsfirmen gearbeitet. Da kam mir die Idee zu solch einer Gameshow" sagte Khanal. "Ich habe in jedem Fall vor, dieses Konzept meiner Diplomarbeit auch Fernsehproduktionsfirmen anzubieten", so Khanal weiter.

Wer zum Friseur geht, lässt sich in der Regel die Haare schneiden. Das allein erschien Judith Niemeier zu wenig. Mit "tocutornottocut", angelehnt an das berühmte Shakespeare-Zitat "To be or not to be", entwickelte die 25-jährige, aus Niedersachsen stammende Diplomandin ein Konzept, das den Besuch beim Coiffeur zu einem Literaturerlebnis machen könnte. "In diesem Salon können Lesungen oder ein Poetry-Slam genauso stattfinden wie kleine Theateraufführungen oder Konzerte", sagte Niemeier. Der Salon strahle eine gemütliche Atmosphäre aus. Das Haareschneiden komme allerdings nicht zu kurz. "Herrentage mit Gastbarbieren sind natürlich auch eingeplant", sagte Niemeier.

Statt Hochglanz-Beauty-Fotos hängen in Niemeiers Salon ihre eigens angefertigten Illustrationen. Wer seinem alten Skateboard neuen Glanz mit einem eigenen Design spendieren möchte, ist bei Jana Treude genau richtig. Die 25-jährige, aus Kirchen im Westerwald stammende Diplomandin entwickelte mit "One Eighty" ein Konzept für ein Geschäft, in dem Skateboardfahrer ihre alten Boards nach eigenem Geschmack aufwerten lassen können. "One Eighty ist ein Begriff aus der Skater-Szene, der für die berühmte 180-Grad-Drehung steht", sagte Treude. Für ihren Stand gab sie sich viel Mühe. Die passionierte Skifahrerin, die nach ihrem Diplom ein Jahr in Kanada leben und arbeiten wird, baute und entwarf ein paar Longboards. Aber nicht nur Treudes Konzept ist sehenswert. Sebastian Schönberg entwarf ein Fachmagazin für Schriftkunst, das sich wie eine Straßenkarte aufklappen lässt, und Jelena Teric entwickelte ein politisches Magazin für junge Menschen, das vor allem visuell Wissen vermitteln will.

Am Samstag erhalten die Studenten um 10 Uhr aus den Händen von Akademiegründer Heinz Lingen in der Meys Fabrik ihre Diplome. Die Diplomarbeiten sind täglich bis einschließlich Freitag jeweils von 10 bis 16 Uhr sowie am Samstag von 13 bis 16 Uhr zu sehen. Zudem öffnet das Kunstkolleg am Samstag zwischen 11 und 14 Uhr seine Pforten für einen Tag der offenen Tür.

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