Wissenswertes für Waldbesitzer Von Pilzbefall bis Roteiche

HENNEF · Lauschig und schön ist es im Wald gegenüber der Sportschule Hennef am Fuße der Berggemeinde Söven. Wie viele andere Flächen ist auch dieser Wald in Privatbesitz, er gehört dem Fußballverband Mittelrhein. Am Mittwoch trafen sich zwei Dutzend Waldbesitzer auf Einladung der Hennefer Forstbetriebsgemeinschaft genau dort zu einer ausführlichen Waldbegehung.

 Einmal gut zuhören: Gerhard Pohl vom Forstbetriebsbezirk Hennef informiert die Teilnehmer des Rundgangs.

Einmal gut zuhören: Gerhard Pohl vom Forstbetriebsbezirk Hennef informiert die Teilnehmer des Rundgangs.

Foto: Ingo Eisner

Förster Gerhard Pohl vom Landesbetrieb Forst und Holz erklärte ihnen einiges Wissenswertes über den Baumbestand und den Zustand des Waldes. "Wir laden einmal pro Jahr interessierte Waldbesitzer zu einer solchen Waldbegehung ein", sagte Rolf Schäfer, Geschäftsführer der Hennefer Forstbetriebsgemeinschaft. Thema der diesjährigen Begehung war die sogenannte Forsteinrichtung, für die in den vergangenen Jahren seitens des Landesbetriebs und der Forstbetriebsgemeinschaft nicht nur die Bestände und Flächen recherchiert und festgehalten wurden. "Es wurden auch Prognosen für die forstwirtschaftliche Nutzung für die kommenden zehn Jahre abgegeben", sagte Schäfer.

Rund 1150 Hektar Hennefer Wald gehören laut Schäfer 500 Hennefer Privatbesitzern. "Diese Begehungen dienen nicht nur der Weiterbildung von Waldbesitzern, sondern stärken auch noch das Zusammengehörigkeitsgefühl", sagte Schäfer.

Rund zwei Stunden waren die Teilnehmer schließlich im Wald der Sportschule unterwegs und erfuhren von Gerhard Pohl Wissenswertes über die verschiedene Baumarten. Am Beispiel der Roteiche, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, referierte Pohl über den forstwirtschaftlichen Nutzen von Bäumen. "Die Roteiche, die früher oft für Parkettböden genutzt wurde, läuft leider nicht mehr so gut.

Sie ist aber von der Qualität her zu gut, um sie als Brennholz zu nutzen", sagte Pohl, der dennoch eine Durchforstung empfahl. "Wir informieren und sprechen Empfehlungen aus. Die Entscheidung trifft aber schlussendlich der Waldbesitzer. "Die Roteiche ist eigentlich vom Ertrag her wesentlich höher einzuordnen als die Stileiche", sagte Waldbesitzer Norbert Möhlenbruch und berichtete von guten Erfahrungen mit dieser Baumsorte.

Stiefmütterlich wurde über viele Jahre auch die Fichte behandelt. "In den 90er Jahren wurde sie schlecht geredet, dabei ist sie der Brotbaum der Waldbesitzer", sagte Jörg Fillmann, Fachgebietsleiter für den Bereich Privat- und Kommunalwald beim Landesbetrieb Wald und Holz. Laut Pohl sind die Hennefer Wälder zwar grundsätzlich gesund. Dennoch gebe es auch dort Pilzbefall und Schädigungen der Bäume durch Borkenkäfer. "Das lässt sich leider nicht verhindern."

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