Theatergruppe in Happerschoß „Wir wollen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern“

HENNEF · Die Theatergruppe Sankt Remigius Happerschoß besteht seit 20 Jahren. Am Freitag feiert ihr neues Stück „Glaubersalz zum Nachtisch“ Premiere.

 Eine Szene aus dem neuen Stück: „Glaubersalz zum Nachtisch“ spielen (von links) Martina Clauß, Bettina Wallor und Michael Clauß.

Eine Szene aus dem neuen Stück: „Glaubersalz zum Nachtisch“ spielen (von links) Martina Clauß, Bettina Wallor und Michael Clauß.

Foto: Ingo Eisner

Eine Familientherapie während einer Fastenkur. Ein Ehepaar und die Schwester der Ehefrau bringen die Therapeutin mit ihren Streitereien fast an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Sie sind aber nach der ersten Sitzung der Meinung, dass alles wunderbar gelaufen sei.

Es ist eine Szene aus der Komödie „Glaubersalz zum Nachtisch“ von Heidi Mager, mit dem die Theatergruppe Sankt Remigius Happerschoß im Juni ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Gegründet wurde die Laienspielgruppe, die in 20 Jahren vor zumeist ausverkauftem Haus insgesamt 18 Stücke auf die Bühne des Pfarrheims in Happerschoß gebracht hat, im Juni 1996. Erste Pläne gab es allerdings bereits ein Jahr zuvor. „Die Eltern der Kita-Kinder hatten im Kindergarten einige Aufführungen gemacht. Daraus entwickelte sich die Theatergruppe“, erinnert sich Heidi Kalverkamp, die zusammen mit Ingrid Gerhards bereits dem ersten Ensemble angehörte.

Mit insgesamt acht Mitgliedern stemmte die Truppe im Sommer 1996, als das Pfarrheim gerade gebaut war, das erste Stück „Ein Mann für Rosi“. „Das ist bis heute mein Lieblingsstück, weil alles so neu für uns war“, sagt Kalverkamp. Die katholische Pfarrgemeinde habe die Theatergruppe von Beginn an bei allem unterstützt und stellt jedes Jahr für die Proben und Aufführungen das Pfarrheim zur Verfügung. Die Komödien, mit denen die Gruppe ihren Zuschauern reichlich Freude bereitet, schreibt die Gruppe nicht selbst, sondern bestellt sie bei deutschen Theaterverlagen. „Wir lesen bis zu acht Stücke. Dann kommen drei in die engere Auswahl, bis wir uns für eines entscheiden“, sagt Dorothea Heyd, die als Souffleuse hinter dem ausgeschnittenen Guckloch einer tapezierten Bühnenwand eine wichtige Aufgabe erfüllt, falls einer der Darsteller einen „Texthänger“ hat.

„Das kann ab und an schon mal vorkommen, wir sind ja keine Profis“, sagt Michael Clauß. Gerade bei ihm sind die Grenzen zum Profi allerdings fast fließend, denn Clauß bereitet sich bereits Wochen vorher zu Hause auf seine Rollen vor, in denen er förmlich aufgeht. Unvergessen ist sein Auftritt als „Rudolf Moshammer“ im Stück „Ein genial verrückter Coup“ oder vor zwei Jahren als proletarisch angehauchter Fußballfan in „Castinglust und Rollenfrust“. Michael Clauß bringt auch die Intention der Laienspielgruppe auf den Punkt: „Wir wollen den Menschen ein Lächeln auf die Gesichter zaubern“. Ob Bühnenbild, Bühnenvorhang, Licht oder Ton – alles macht die Gruppe, die aus 14 Mitgliedern besteht, selbst und bekommt von etlichen ehrenamtlichen Helfern Unterstützung.

Ein halbes Jahr dauern die Vorbereitungen für ein neues Stück. Am Ende proben die Laiendarsteller sogar zwei Wochen lang jeden Abend, bis alles sitzt. „Lampenfieber haben wir heute noch“, sagte Heidi Kalverkamp. Sie war es auch, die abseits der Bühne vor 15 Jahren unabsichtlich für reichlich Theater in Happerschoß sorgte. Für das Stück „Wohin mit der Leiche“ hatte sie 2001 aus Zeitungsbuchstaben einen „Erpresserbrief“ gebastelt, den sie allerdings im Ort verloren hatte. „Der ist mir aus der Handtasche gefallen“, erinnert sich Kalverkamp. Nachdem der Brief gefunden worden war, sorgte er für einige Verwicklungen, weil er zunächst für echt gehalten wurde. Am Ende klärte sich aber alles auf.

Premiere von „Glaubersalz zum Nachtisch“ ist am Freitag, 3. Juni, um 20 Uhr im Pfarrheim Sankt Remigius, Kirchgasse in Happerschoß. Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, 4. Juni, um 20 Uhr, am Sonntag, 5. Juni, um 15.30 Uhr sowie am Freitag/Samstag, 10./11. Juni, jeweils am 20 Uhr. Für die meisten Vorstellungen gibt es noch Restkarten. Der Eintritt kostet acht Euro, Tickets gibt es unter www.remigiustheater-happerschoß@web.de.

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