"Be smart - Don't start" Herseler Schüler gewinnen Nichtraucher-Wettbewerb

BORNHEIM-HERSEL · Es sollte eigentlich ein Wettbewerb sein, der die Schüler davon abhält, zu rauchen. Doch in den Gesprächen mit den Schülerinnen der Klasse 7b der Erzbischöflichen Ursulinenschule Hersel wurde schnell klar: Es waren eher die Schülerinnen, die ihre Eltern überzeugten, mit dem Rauchen aufzuhören - und nicht umgekehrt. Bei so viel Verantwortungsbewusstsein war der Preis des Wettbewerbs "Be smart - Don't start" dann wohl auch gerechtfertigt.

 Die Gymnasiastinnen der Klasse 7b der Ursulinenschule Hersel bewiesen Rückgrat und fingen nicht mit dem Rauchen an. Dafür gab's von der Sparkasse ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Die Gymnasiastinnen der Klasse 7b der Ursulinenschule Hersel bewiesen Rückgrat und fingen nicht mit dem Rauchen an. Dafür gab's von der Sparkasse ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Foto: Henry

Die Klasse nahm das Preisgeld von 500 Euro stellvertretend für insgesamt 14 Klassen der Herseler Mädchenschule an, die an der Präventionsmaßnahme teilgenommen und sich für sechs Monate verpflichtet hatten, nicht zu rauchen. Damit belegte die Ursulinenschule Platz eins im Rhein-Sieg-Kreis.

Die Schülerinnen hatten zusätzlich zur Debatte im Unterricht nicht nur eine Plakatwand erstellt und sich in einer Umfrage mit dem Thema Rauchen beschäftigt. Sie zeigten sich vor allem auch äußerst kreativ in ihren Versuchen, die eigenen Eltern zu beeinflussen: "Ich habe meiner Mutter gesagt, dass sie für jede Zigarette 50 Euro zahlen muss. Und Oma hat dann sogar noch 100 Euro pro Zigarette verlangt", erzählt eine Schülerin. Eine Klassenkameradin war mit Anreizen erfolgreich: "Ich habe versucht, dass meine Mutter statt Zigaretten Gummibärchen isst. Das hat geklappt: Sie raucht nicht mehr."

Die Mädchen selbst seien Nichtraucher, gaben sie an. "Das ist jetzt genau das Alter, in dem viele anfangen zu rauchen", weiß Schulleiter Karl Kühling: "Der Gruppenzwang hilft, kann es aber später in Vereinen oder anderen Gruppen wieder umgekehrt schwierig machen, stark zu bleiben." Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler ist dieser Effekt nicht unbekannt: "Ich bin durch meine Clique Raucher geworden und habe erst aufgehört, als ich gemerkt habe, dass es für den Sport nicht gut ist", erzählte er den Schülerinnen von seinen Erfahrungen.

Insgesamt 151 Klassen hatten sich in diesem Jahr an dem im Rhein-Sieg-Kreis zum elften Mal vom Institut für Therapie- und Gesundheitsförderung ausgerufenen und von der AOK organisierten Wettbewerb beteiligt. 83 Prozent der Schüler aus den Jahrgangsstufen fünf bis acht hatten laut AOK durchgehalten und in der vereinbarten Zeit nicht mit dem Rauchen begonnen.

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