Freizeitspaß in Siegburg Hexenjagd per QR-Codes

Siegburg · Escape-Room einmal anders: Der Hennefer Jochen Richarz, Gründer der Stadtflucht-Rallyes, bietet jetzt auch Corona-konforme Rätsel-Touren in der Siegburger Innenstadt an. Dieses Mal ganz im Zeichen Engelbert Humperdincks.

 Maximal fünf Personen aus zwei verschiedenen Haushalten dürfen an der Schnitzeljagd durch die Innenstadt teilnehmen.

Maximal fünf Personen aus zwei verschiedenen Haushalten dürfen an der Schnitzeljagd durch die Innenstadt teilnehmen.

Wer an Ostersonntag durch die ziemlich wenig belebte Siegburger Innenstadt spazieren ging, dem werden die kleinen Familien-Gruppen mit gelben Stofftaschen ins Auge gefallen sein, die man weit verstreut im Umfeld des Marktplatzes sah. Die einen liefen eilig vor dem Stadtmuseum durch die Stadt, andere stoppten abrupt vor dem Haus zum Winter, weitere machten sich auf den Weg in Richtung alter Mühle oder Michaelsberg. Von den gelben Karten, die sie in den Händen trugen, lasen sie ihre Rätsel-Aufgaben ab und suchten nach Lösungen. Mit Ratespaß, Handy-Unterstützung bei der Lösungssuche oder dem „Notruf“ zum Erfinder des Spiels. Der hatte seine helle Freude: „Erst zwei Wochen gibt es die Siegburger Stadtflucht bei uns und es wird bereits jetzt super angenommen“, sagt der Hennefer Jochen Richarz. „Die Menschen sehnen sich nach Unterhaltung. Da kommt diese Corona-konforme Möglichkeit gerade recht.“

Die Idee entstand im ersten Lockdown und wurde vor gut einem Jahr in Bonn mit einer eigenen „Stadtflucht Rätsel-Rallye“ bereits erfolgreich umgesetzt.

Richarz, der vor sechs Jahren die „Fluchtgefahr Escape-Räume“ in Bonn-Endenich gründete, kennt die Verbindung von Rätselspaß und Spiel sehr gut und verlegte das Prinzip unter Wahrung der Corona-Schutzverordnung in den öffentlichen Raum.

Da Siegburg in diesem Jahr das 100.Todesjahr des Komponisten Engelbert Humperdinck begeht, treten die Stadtflucht-Rätselgruppen zunächst in seine Fußspuren. Humperdinck schrieb die berühmte Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Richarz lässt nun Hans und Greta als deren moderne Nachfolger mit den Rätsel-Gruppen auf Hexenjagd gehen. „Wir haben den Spieß umgedreht“, sagt Richarz. „Die Hexe wird von unseren Rallye-Teilnehmern verfolgt und nicht umgekehrt.“

 Jochen Richarz startet seine Siegburger Stadtflucht an Humperdincks Geburtshaus am Markt.

Jochen Richarz startet seine Siegburger Stadtflucht an Humperdincks Geburtshaus am Markt.

Foto: Susanne Haase-Mühlbauer

Über 19 Stationen führt die Hexenjagd quer durch die Stadt. Die Zielgruppe sind Familien oder Jugendliche um die zwanzig Jahre. Nach zwei Stunden und mindestens zwei Kilometern Fußmarsch durch die Stadt nähert man sich dem Ziel. Ein wenig erschöpft tüftelte die Siegburger Familie Nesgen an ihrer letzten Aufgabe vor dem Brunnen am Markt. „Manchmal denkt man zu kompliziert“, sagt Anja Nesgen. „Da ist es gut, wenn man als Gruppe denkt.“ Anja und Markus Nesgen wollten ihren Kindern bereits im letzten Jahr einen Escape Room-Besuch schenken. „Jetzt hatten wir einen Riesenspaß mit dieser tollen Idee und haben unsere eigene Stadt noch einmal neu kennengelernt.“

Wie in Bonn entwickelte Richarz nun auch für die Siegburger „Stadtflucht“ seine erfindungsreichen Wortspiele, die erst „um die Ecke gedacht“ einen Sinn ergeben. Neben stadtgeschichtlichen Rätseln über Beethovens Aufenthalt in Siegburg, die Geschichte der Hexenverfolgung und Humperdincks Geburtshaus wird immer wieder auch der Blick ins Stadtbild geschärft. Scheinbar Unwesentliches, wie Verkehrsschilder und QR-Codes, die an den unmöglichsten Stellen im öffentlichen Raum versteckt sind, helfen den Ratetruppen mit der gelben Stadtflucht-Tasche auf ihrem Weg zum Ziel. Wo das liegt, wird nicht verraten. Die Unterhaltung auf dem Weg dorthin bestätigt aber, dass der Weg bereits ein tolles Ziel sein kann.

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