Kommentar Hinter den Erwartungen

Die Verlängerung des Anmeldeverfahrens zur Gesamtschule in Rheinbach überrascht nicht wirklich. Denn die Stadt setzt alles daran, die erforderlichen 100 Anmeldungen zusammenzubekommen.

Deshalb nutzt sie die gesetzliche Möglichkeit, auch die an anderen Gesamtschulen - zum Beispiel Bonn und Bornheim - abgelehnten Schüler noch zu erreichen. Dieses Vorgehen lässt die starke Vermutung zu, dass die Anmeldungen hinter den Erwartungen zurückbleiben und unter 100 liegen.

Warum sollte man sonst die Frist verlängern und die bisher erreichte Zahl nicht nennen? In Euskirchen beispielsweise waren die benötigten 100 Anmeldungen bereits am zweiten Tag erreicht, was die Stadt dann auch prompt verkündete. Das offenbar nicht ausreichende Zwischenergebnis macht auch deutlich, dass die Akzeptanz einer Gesamtschule unter den Rheinbacher Eltern anscheinend nicht deckungsgleich mit dem einhelligen politischen Willen im Stadtrat ist.

Doch auch in Rheinbach gilt: Nicht der Stadtrat entscheidet über die Gründung einer Schule (er schafft nur die Voraussetzungen), sondern der Elternwille. Dem hätte man auch mit der Bekanntgabe der bislang erreichten Anmeldezahl Rechnung tragen und damit ein Stück Klarheit schaffen können. Die Begründung der Bezirksregierung, man wolle die Verunsicherung der Eltern nicht noch weiter vergrößern, überzeugt jedenfalls nicht. Das Gegenteil ist der Fall.

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