Konditoreifachverkäuferin auf Bundesebene Junge Mondorferin gewinnt Konditorenwettbewerb mit ihrem „Kölschen Hätz“

Niederkassel · Im bundesweiten Nachwuchswettbewerb für junge Konditoren und Konditoreifachverkäufer wurde die Mondorferin Nina Klement Zweite. Der Platz auf dem Siegertreppchen war ihr mit einer ganz besonderen kölschen Kreation gewiss.

 Nina Klement vor ihrer Dekoration mit NRW-Siegerschleife und dem Siegerpokal.

Nina Klement vor ihrer Dekoration mit NRW-Siegerschleife und dem Siegerpokal.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Schon von draußen strahlt den Passanten das knallrot dekorierte Schaufenster entgegen. Genau auf der Ecke zwischen der Provinzialstraße und der Unterdorfstraße ist es platziert und lockt in die Konditorei, um das Ausgestellte dort genauer in Augenschein zu nehmen: Eine dreistöckige Torte ist hier zu sehen, auf der der Kölner Dom mitsamt Deutzer Brücke thront. Sogar die drei Kronen und die elf Flammen sind auf einem kleinen Kölner Stadtwappen zu sehen.

Die Gebäck-Nachbildung ist Teil der Arbeit, die Nina Klement, Konditoreifachverkäuferin in der Konditorei Hünten, beim Bundesentscheid im Konditorenhandwerk Anfang November in Koblenz vorgestellt hat. Erst im Juni schloss die 23-Jährige ihre Ausbildung in der Mondorfer Konditorei ab. Thema der Abschlussprüfung im Sommer, die Klement mit Auszeichnung absolvierte, war „It’s a Boy“. Das Stück zur „Baby-Shower-Party“, der Willkommensfeier für den in diesem Fall männlichen Nachwuchs, kam der Mondorferin gelegen: „Ich wollte etwas in blau machen. Es ist einfach meine Farbe“, erklärt sie.

Köln als Heimat gewählt

Mit diesem Werk wurde sie zum Kammerwettbewerb zugelassen, in dem die besten Nachwuchskonditoren und -konditoreifachverkäufer aus dem Bereich Köln und Bonn gegeneinander antreten. Auch diese Prüfung entschied Klement für sich. Nun ging es um die Krone in Nordrhein-Westfalen: Gleiches Thema, aber strengere Maßstäbe und ein anderer Prüfungsausschuss. Klement konnte die Jury jedoch ein weiteres Mal mit ihren Kreationen überzeugen und gewann auch den NRW-weiten Wettbewerb als Landessiegerin.

Für den Bundesentscheid, zu dem sie nach Koblenz eingeladen wurde, entwickelte die Mondorferin eine neue Präsentation. Das Thema war vorgegeben: Heimat. Schnell fiel die Entscheidung für die Domstadt. „Mondorf ist schwierig umzusetzen, Köln kennt man über die Grenzen hinaus“, so Nicole Hünten, die die junge Fachverkäuferin schon lange als Lehrherrrin auf ihrem Weg begleitet. „Bereits vor ihrer Ausbildung hat sie während der Schulzeit als Aushilfe bei uns gearbeitet. Sie war schon immer zielstrebig und zeigte Leistungsbereitschaft“, begeistert sich die Chefin. „Sie hat den gewissen Biss – und wenn es jemand schafft, dann Nina“.

Erster Platz im Nebenwettbewerb

Biss benötigte Nina Klement durchaus. Der Bundesentscheid ging über drei Tage. Dort bewies sie die ganze Facette ihres Könnens und gestaltete eigenständig die gesamte Fensterdekoration der Konditorei: Papier-Elemente, Geschenkideen, Pralinenplatten, Teegebäck und vieles mehr musste aufeinander abgestimmt und für das Auge gefällig aufgebaut werden. Zudem sollten die Wettbewerbsteilnehmer, ebenfalls passend zum Thema, einen Tisch für zwei Personen eindecken – und an der Tafel zwei Prüfern Gerichte und Getränke servieren.

Nur eine Verkäuferin aus Neuwied überholte Klement im Wettbewerb; die Mondorferin gewann den zweiten Preis. Noch einmal den ersten Platz erreichte sie jedoch im Rahmenwettbewerb „Die gute Form“. Ein großes Herz dekorierte die Fachverkäuferin mit den vollnussigen Schokoladenspitzen des Kölner Doms, schmückte das Ensemble gekonnt mit vielen weiteren kölschen Symbolen und taufte es das „Kölsche Hätz“.

Bei so vielen Erfolgen wundert es nicht, dass Klement unmittelbar nach der Preisverleihung von einer renommierten Koblenzer Konditorei ein Geschenk erhielt – mit dem Hinweis, dass man sie gerne im Team begrüßen würde. Doch die junge Frau winkt ab und zeigt sich bodenständig: „Nein, ich bleibe gerne in Mondorf, Koblenz ist kein Thema für mich. Ich fühle mich hier sehr wohl“.

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