Kreis soll Genehmigung zurücknehmen Keine Ausnahme für Reiterhof in Roisdorf

BORNHEIM-ROISDORF · Die Debatte um den geplanten Pferdehof in Roisdorf geht weiter: Die Obere Landschaftsbehörde hat den Rhein-Sieg-Kreis aufgefordert, die Ausnahme für den Bau einer Reithalle mit Nebengebäude im Landschaftsschutzgebiet in der Nähe des Heimatblicks aufzuheben.

 Uwe Heynmöller steht auf dem Grundstück in Roisdorf, auf dem sein Reiterhof entstehen soll.

Uwe Heynmöller steht auf dem Grundstück in Roisdorf, auf dem sein Reiterhof entstehen soll.

Foto: Hannah Schmitt

Dort möchte Uwe Heynmöller, der zuletzt einen Pferdehof in Witterschlick betrieben hatte, bis zu 40 Pferde halten sowie in geringem Umfang Reitunterricht und Freizeitreiten anbieten. Der Kreis hatte das Vorhaben im vergangenen Jahr bewilligt.

Die Voraussetzungen für eine Genehmigung seien nicht gegeben, da die geplante Anlage mit Nebengebäuden "nach Lage, Art und Umfang nicht als Ausnahme darstellbar" sei, heißt es nun von der Bezirksregierung. Pressesprecher Oliver Moritz sagt: "Die Reithalle würde das Landschaftsbild im Charakter negativ verändern."

Zu dieser Auffassung sei die Obere Landschaftsbehörde nach rechtlicher und fachlicher Prüfung sowie einem Ortstermin im Dezember gekommen. Sie hatte sich mit dem Thema beschäftigt, weil der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Beschwerde gegen den Beschluss der Unteren Landschaftsbehörde eingelegt hatte.

Ein großer Reiterhof mit 40 Einstellern passe nicht in das Landschaftsschutzgebiet, begründet Andreas Owald vom BUND in Bornheim den Einspruch. "Wir sehen es so, dass diese einzigartige Landschaft erhalten werden muss und nicht durch Großbaumaßnahmen beeinträchtigt werden darf."

Deshalb begrüßt er die Entscheidung der Bezirksregierung. Sie belege, dass die Bedenken der lokalen Heimatschutzvereine und des BUND berechtigt gewesen seien. Unter anderem hatten sie ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sowie Probleme für die Wiesen bemängelt.

Uwe Heynmöller kann den Beschluss der Bezirksregierung hingegen nicht nachvollziehen. "Wir werden uns natürlich dagegen wehren." Dabei sollen auch ein paar Hundert Unterschriften helfen, die er in der vergangenen Woche gesammelt hat und die er Bürgermeister Wolfgang Henseler vorlegen möchte. "Wir können nicht mehr zurück. Ich habe lauter Pachtverträge, die zwölf Jahre laufen", sagt er.

Seiner Meinung nach geht die Kritik der Naturschützer ins Leere: Zum einen würden die Pferde extensiv auf 14 Hektar Fläche gehalten. Und zum anderen wäre die Halle, die in Holzbauweise entstehen soll, vom Brombeerweg aus kaum sichtbar, weil das Grundstück ein Gefälle habe.

Nun wird sich der Rhein-Sieg-Kreis erneut mit der Ausnahmegenehmigung beschäftigen. Laut Bettina Heinrichs-Müller, Mitarbeiterin der Pressestelle, wird ein Verfahren in Gang gesetzt, in dessen Verlauf Heynmöller die Möglichkeit hat, sich zu äußern und neue Erkenntnisse vorzulegen. Danach werde die Unteren Landschaftsbehörde erneut entscheiden.

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