Fahrraddemo mit mehr als 100 Teilnehmern in Hennef Kinder und Erwachsene machen sich für ein ungefährdetes Radeln stark

Hennef · Die Demo „Kidical Mass“ lockte mehr als 100 Teilnehmer nach Hennef. Die Aktion soll die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass für die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen auf dem Rad noch einiges zu tun ist – auch in Hennef.

Auch diese jungen Teilnehmer der Fahrraddemo "Kidical Mass" starteten am Hennefer Marktplatz.

Auch diese jungen Teilnehmer der Fahrraddemo "Kidical Mass" starteten am Hennefer Marktplatz.

Foto: Ingo Eisner

Dass Kinder und Jugendliche mit ihrem Fahrrad sicher unterwegs sein können, ist leider in vielen Städten noch immer nicht Usus. Im Gegenteil. Besonders in den Innenstädten kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, hatte sich die Hennefer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) bereits im Mai erstmals an der bundesweiten Aktion „Kidical Mass“ beteiligt. Am Sonntag lud der ADFC zum zweiten Mal zu der Protestaktion ein, zu der sich insgesamt mehr als 100 Teilnehmer auf dem Hennefer Marktplatz einfanden.

Unter der Motto „Kinder aufs Rad“ ließen Organisatoren und Teilnehmer auch beim 2. Hennefer Kidical Mass“ keinen Zweifel daran, dass es für radelnde Kinder und Jugendliche in punkto Sicherheit auch in der Siegstadt durchaus noch Luft nach oben gibt. „Das ist an vielen Stellen in Hennef schon schwierig“, sagte Sven Bartel vom Hennefer ADFC, der den Tag organisierte. „Ein achtsamer, sicherer und kinderfreundlicher Straßenverkehr braucht immer wieder neue Impulse und Aufmerksamkeit“, fügte der Hennefer ADFC-Sprecher Sigurd van Riesen hinzu. „Daher fahren wir heute gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen mit unseren Rädern auf abgesperrten Straßen durch Hennef, um diesem Bedürfnis mehr Beachtung zu schenken“.

Aktion „Kiddical Mass“ in mehr als 200 Städten bundesweit

In mehr als 200 deutschen Städten, darunter auch im benachbarten Siegburg, beteiligten sich an diesem Wochenende zahlreiche Kinder und Jugendliche an der Aktion „Kidical Mass“. Ob mit dem Fahrrad, dem Tretroller oder dem Lastenrad-es waren höchst unterschiedliche Fortbewegungsmittel, mit denen sich die kleinen und großen Radler am Sonntag auf dem Marktplatz einfanden, um an der Kinderdemo teilzunehmen. Statt mit Transparenten für mehr Sicherheit zu werben, machten sich die Teilnehmer von dort aus auf den Weg, um durch die Innenstadt in Richtung Erich-Kästner-Platz ins Wohngebiet „Siegbogen“ zu radeln. Dort erwartete sie nicht nur eine kleine Stärkung, sondern auch eine Fahrradbetriebene Seifenblasanlage und ein Eiswagen. Zudem informierte der ADFC an einem Stand über seine Aktionen.

„Wir wollen, den Hennefern zeigen, wie viele wir sind und dass dieses Thema für uns extrem wichtig ist“, sagte Bartel über die Aktion, an der bereits im Mai rund 100 Radler jeden Alters teilnahmen. In der Innenstadt hat Bartel seine beiden Töchter Valeksa (8) und Iona (6) meistens in seinem Lastenrad dabei. „Alleine fühle ich mich auf dem Fahrrad auf der Frankfurter Straße einfach nicht sicher“, sagte Valeska. Auch zahlreiche Erwachsene unterstützten die Aktion und radelten munter mit. Darunter auch Günter Kretschmann, ehemaliger Präsident des Hennefer Stadtsportverbandes. „Es müsste einfach mehr gemacht werden, damit Kinder und Jugendliche sich mit ihren Rädern sicher auf Hennes Straßen bewegen können“, sagte Kretschmann.

An Bahnübergängen besonders aufpassen

„Besonders Bahnübergänge, aber auch manche angebrachten Poller halte ich für gefährlich und auf der Frankfurter Straße kann man eh kein Kind alleine fahren lassen“, fügte Kretschmann hinzu. Gerade diese Straße befuhren die Teilnehmer der Fahrraddemo am Sonntag aber, allerdings beschützt von der Polizei, die mit einigen Beamten für die Sicherheit sorgte. „Tempo 30 und die Tatsache, dass Autofahrer hier nicht mehr Radler überholen dürfen, hat die Straße aber sicherer gemacht“, sagte Rainer Limbach. Leiter der Hennefer Polizeiwache.

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