Kindergarten der Glühwürmchen Klima-Kita öffnet zum Tag der Architektur

NIEDERBACHEM · Am Wochenende ist beim bundesweiten Tag der Architektur wieder Gelegenheit, mit Architekten und Bauherren ins Gespräch zu kommen. In Wachtberg ist die Klima-Kita Niederbachem heute, Samstag, für Besucher geöffnet. Von 14 bis 17 Uhr können sie sich in der Mehlemer Straße 3a informieren. Das Gebäude veranschaulicht gleich zwei von den Architektenkammern gesetzte Schwerpunktthemen: in diesem Jahr stehen Kindergärten und klimafreundliches Bauen auf der Agenda.

 70er-Jahre-Bau in neuem Gewand: Der Kindergarten wurde aufgestockt und mit Lärchenholz verschalt.

70er-Jahre-Bau in neuem Gewand: Der Kindergarten wurde aufgestockt und mit Lärchenholz verschalt.

Foto: Oliver Volke

Beim Umbau des Kindergartens der Niederbachemer Glühwürmchen zur Klima-Kita wurden bei allen Dämmarbeiten Holzträger und Zellulose in Stärken von 30 bis 50 Zentimetern verwendet. Die ehemals einfach verglasten Fenster wurden gegen Holz-Aluminium-Passivhausfenster mit Drei-Scheiben-Verglasung ausgetauscht.

Der alte Kindergarten wurde von Architekt Kay Künzel vom Büro "Raum für Architektur" teilweise aufgestockt. Er wählte bei seinem Entwurf eine Holzrahmenbauweise mit einer Fassade aus naturbelassener Lärchenholzverschalung. Die alten PVC-Böden in den Gruppenräumen wurden durch hochwertiges Parkett aus Eiche ersetzt. Das neue Dach des Obergeschosses erhielt eine Photovoltaikanlage, so dass die Glühwürmchen jetzt umweltfreundlich glühen.

Die Bauarbeiten in Niederbachem haben insgesamt nur drei Wochen gedauert, betont die Gemeinde Wachtberg. Mit dem Projekt Klima-Kita wurde der bestehenden Kindergarten für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren erweitert. Außerdem entstand in kürzester Bauzeit aus einem sanierungsbedürftigen Altbau aus den 1970er Jahren ein Wohlfühlgebäude, das durch seine energieeffiziente Bauweise zukunftsfähige, wirtschaftliche Wege für Sanierungen von öffentlichen Liegenschaften aufzeigt.

Vor dem Umbau verfügte der Kindergarten nur über einen Raum pro Gruppe, die Sanitäranlagen waren 40 Jahre alt. Einfachverglasung und ein marodes Dach mit einer nur vier Zentimeter dicken Dämmschicht sorgten nicht nur für enorme Energiekosten, sondern auch für Zugluft. Bei Tag der Architektur erläutern die Architekten, wie sie diese Aufgabe angepackt haben.

Ziel war, gemeinsam mit der gemeinde Wachtberg als Bauherrin, eine zukunftsfähige Lösung zu finden, die nicht allein den Ansprüchen an eine moderne, kindgerechte Betreuung genügte, sondern auch mithalf, im kommunalen Haushalt Kosten für Sanierung und Energie zu senken.

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