Rhein-Sieg-Kreis Kommunen sind für den Winter bereits gerüstet

RHEIN-SIEG-KREIS · Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, und mit ihr kommen Frost, Eis und Schnee. Der General-Anzeiger hat bei den Kommunen im Linksrheinischen nachgefragt, wie sie sich auf den Winter vorbereitet haben.

BORNHEIM

Mehr als 30 Lastwagen sind in den vergangenen Woche auf den Betriebshof in Bornheim gerollt. Ihre Fracht: Streusalz. "Wir haben 900 Tonnen Streusalz eingelagert und haben unsere Planungen für den kommenden Winter abgeschlossen", sagt Ulrich Rehbann, Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim. In früheren Jahren sei man durchschnittlich mit rund 500 Tonnen hingekommen. "Doch die jüngsten Winter haben gezeigt, dass das nicht ausgereicht hat." Deshalb gehe man in Bornheim auf Nummer sicher.

Den Bereitschaftsdienst für die kalten Monate habe der Stadtbetrieb bereits geplant und mit dem Personalrat abgestimmt. "Anders als etwa in Bonn, liegt bei uns alles in einer Hand, so dass wir flexibel planen können", sagt Rehbann. In Bonn wurde zu Beginn des Jahres aus dem Amt für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft der Stadt Bonn das Kommunalunternehmen in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts "bonnorange AöR". In Bornheim könne somit auch auf weitere städtische Bedienstete zurückgegriffen werden - Ausnahme seien die Beschäftigten im Wasser- und Abwasseramt, so Rehbann.

Außerdem sei ein drittes Räumfahrzeug in Aussicht. "Mit den beiden Fahrzeugen benötigen wir derzeit rund viereinhalb Stunden für eine komplette Runde der zu räumenden Straßen. Mit dem dritten Fahrzeug können wir die Rundenzeit auf rund zweieinhalb Stunden verkürzen", so Rehbann.

Das sei wichtig, da es zuletzt immer wieder mehrfach hintereinander geschneit habe und die Fahrzeuge dies nicht schnell genug bewältigen konnten. In Bornheim muss der Stadtbetrieb als Eigentümer neben den Straßen auch Friedhöfe, Haltestellen, Wartehallen sowie die Holzbrücke über den Bornheimer Bach sowie die Fußgängerunterführung in Roisdorf räumen.

Für die privaten Grundstückseigentümer gilt die Straßennutzungssatzung. Für die Räumdienste rechnet Rehbann mit Fixkosten von rund 40.000 bis 50.000 Euro, etwa für Bereitschaftsdienste, Fahrzeuge und Streusalz. "Dazu kommen dann noch die Kosten für die Streueinsätze, die natürlich von der Witterung bestimmt werden." Für dieses Jahr sieht sich die Stadt gut gerüstet - anders als etwa 2010/2011. Damals mussten die Kommunen Salz teuer zukaufen, mehr und länger Personal und Fahrzeuge einsetzen als im Durchschnitt. "Der Winter hat uns unterm Strich rund 120.000 Euro gekostet", so Ulrich Rehbann.

ALFTER

Auch in Alfter ist alles für den Winter gerüstet. "Die Personalplanung ist abgeschlossen, die Pläne für den Wochenschichtdienst stehen. Derzeit wird noch ein Streusalzsilo kontrolliert", sagt Peter Monreal, Leiter des Baubetriebshofes in Alfter. 20 Mitarbeiter des Bauhofs sind im Winterdienst im Einsatz. "Wir können maximal 100 Tonnen Streusalz in unseren zwei Silos lagern." Nach den Erfahrungen mit fehlendem Salz im Winter 2010/2011 wolle man nichts riskieren.

"Wir haben zudem Vereinbarungen zum Nachbestellen getroffen und lassen weiteres Streusalz bei einem privaten Unternehmen einlagern", so der Baubetriebshofleiter. Im Haushalt der Gemeinde sind 22.500 Euro für den Winterdienst eingestellt. Darin enthalten sind die Geräte und die Wartung.

"Ob alles abgerufen werden muss, hängt auch von der Intensität und Länge des Winters ab." Im vergangenen Winter wurden rund 1000 Stunden Winterdienst geleistet, das entspricht 41 kompletten Tagen. Die Bürger müssen laut Monreal die Gehwege vor ihren Grundstücken bis zum Einsetzen des Berufsverkehrs geräumt haben. Dazu dürfen nur stumpfe Mittel, wie etwa Lavagranulat, verwendet werden.

SWISTTAL

"Bei uns sind die Planungen abgeschlossen, die Dienstpläne und der Streuplan stehen", sagt Bernd Kreuer, Sprecher der Gemeinde Swisttal. Für die Widrigkeiten des Winters mit Eis und Schnee wurde eine Prioritätenliste mit drei Stufen erstellt: Zuerst werden die Gefäll- und Steigungsstrecken und wichtige Fußgängerüberwege gestreut. Dann kommen Haltestellen und Bahnlinien an die Reihe. Zum Schluss werden die Nebenstraßen gestreut. "Außerdem haben wir alle Fahrzeuge überprüft - sie sind jetzt einsatzbereit. Darüber hinaus haben wir einen Traktor zum Räumen der Gehwege gemietet."

Die Kommune habe 25.000 Liter Flüssigsalz, 180 Tonnen Salz und 40 Tonnen Lava gekauft. "Das ist die maximale Einlagerung und entstammt den Erfahrungen der zurückliegenden schweren Winter." Für die Räumung der öffentlichen Flächen sei der Baubetriebshof mit seinen 18 Mitarbeitern zuständig, an den Schulen trügen die Hausmeister die Verantwortung. Für die Winterdienste seien im Haushalt 39.000 Euro eingestellt.

RHEINBACH

Auch in Rheinbach sei alles für den Winter vorbereitet, so Peter Feuser. "Die Planung ist abgeschlossen. Die Bereitschaftspläne sind aufgestellt, die Fahrzeuge gewartet", sagt der Sprecher der Stadt Rheinbach. 15 Mitarbeiter werden die Winterdienste der Stadt bestreiten, maximal 40 könnten im Streudienst eingesetzt werden. "Wir haben 300 Tonnen Salz vorrätig, das ist unsere Lagerkapazität. Wir haben aber mit Firmen vereinbart, dass wir jederzeit Streusalz zukaufen können."

MECKENHEIM

Ebenfalls in Meckenheim sind die Weichen für den Winter gestellt. "Der Baubetriebshof beginnt mit den Planungen bereits im Sommer", sagt Marion Lübbehüsen, Sprecherin der Stadt Meckenheim. "Es werden Winterdienst- und Streupläne erstellt, die drei großen Winterfahrzeuge sind betriebsfertig gemacht worden", so Lübbehüsen.

Zudem seien 100 Tonnen Salz und 80 Tonnen Lavagranulat besorgt worden. Die Streumittel lagern zurzeit auf dem Gelände des Baubetriebshofs. "Bei uns in Meckenheim sind die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes für den Winterdienst zuständig. Diese sind in drei Kolonnen à 14 bis 15 Mitarbeitern unterwegs", so die Sprecherin. Der Winterdienst muss Straßen, Wege und Plätze räumen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort