Ehemaliges Kloster in Bornheim Kultkapelle legt Denkpause ein

BORNHEIM · Sie sind mit großem Enthusiasmus gestartet, doch nun scheint die Bornheimer Kultkapelle als Veranstaltungsort nach nur drei Monaten auf der Kippe zu stehen.

 In der Klosterkapelle: (von links) Mark Janicello, Kathleen Sack, Linus und Stephanie Breuer gehören zu den Künstlern, die bisher in dem Theater auftraten. ARCHIVFOTO: WOLFGANG HENRY

In der Klosterkapelle: (von links) Mark Janicello, Kathleen Sack, Linus und Stephanie Breuer gehören zu den Künstlern, die bisher in dem Theater auftraten. ARCHIVFOTO: WOLFGANG HENRY

Foto: Wolfgang Henry

"Die Kultkapelle in Bornheim hat mit Ende des Jahres 2014 vorläufig eine 'Denkpause' eingelegt, die bis in den Frühling dauern kann, um die geplanten Umstrukturierungen zu verwirklichen", teilte Geschäftsführer Olaf Sabelus gestern auf Anfrage des General-Anzeigers in einer Erklärung mit. "Wir danken allen Unterstützern und Helfern, den Künstlern, und natürlich unseren treuen Zuschauern sowie dem Team, das die Kultkapelle zu dem gemacht hat, was sie ist", schreibt Sabelus weiter.

Bis auf Weiteres sind keine Veranstaltungen mehr angesetzt; der Auftritt der "Kavaliere" am 23. Januar, der auf der Internetseite noch angekündigt wird, sei abgesagt. Für die Denkpause gibt es laut Sabelus mehrere Gründe. So habe es Vorstellungen im ehemaligen Kloster an der Secundastraße gegeben, die gut besucht gewesen seien, andere seien hingegen total gefloppt, sagte der Geschäftsführer. Nach GA-Informationen soll es zudem interne Querelen gegeben haben. Sabelus wollte sich dazu nicht äußern, er sagte nur: "Es wird ein kompletter Wechsel des Teams stattfinden."

Im Oktober hatten Sabelus und der künstlerische Leiter Joachim Lang die Kultkapelle als Veranstaltungsort mit rund 100 Plätzen im ehemaligen Kloster wiedereröffnet, nachdem ihre Vorgänger Gerhard Fehn und Cécile Kott die Räume mit ihrem Projekt "Theater im Kloster Bornheim" Ende Juni aus Kostengründen verlassen mussten. Mit der Kultkapelle hatten sie sich ein breites Angebot mit Musik, Show, Varieté, Theater und Comedy auf die Fahne geschrieben - und auch viel in die Renovierung der Klosterkapelle investiert.

Wie viel, dazu wollten sich die Betreiber damals nicht äußern. Dabei setzte das Team viel auf Gastspiele, mit dem Theaterstück "Der Hexer" stand aber auch eine Eigenproduktion auf dem Programm. Bereits im November mussten die Macher in einer ersten Bilanz feststellen, dass nicht alle Angebote so gut angenommen wurden wie erhofft. "Wir lernen gerade dazu", sagte Lang damals bei einer Pressekonferenz. Und weiter: Das Team sei dabei, zu sortieren, was geglückt sei, wo es schwierig sei und "wo wir sagen müssen, da haben wir uns vertan".

Wenig Interesse zeigte das Publikum etwa an den Dinner-Shows, die das Team der Kultkapelle deshalb bereits drei Wochen nach dem Start wieder aus dem Programm nahm. Gut gelaufen war hingegen laut Lang alles was mit "kölscher Kunst" zu tun hat. So setzten die Veranstalter etwa für das Musikerduo "Schöner & Streifling" und den Stimmparodist Linus aufgrund der großen Nachfrage Zusatztermine an.

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