Initiative für Kultur Kultur für alle auf dem Land in Windeck

Windeck · 177 Veranstaltungen, die von insgesamt 10 600 Gästen besucht wurden, hat die Kulturinitiative Windeck seit ihrem Start vor fünf Jahren auf die Beine gestellt. Nach Corona geht es behutsam wieder los mit Veranstaltungen.

 Zum fünften Geburtstag gratulieren Bürgermeisterin Alexandra Gauß (links) und Jürgen Orthaus (4.v.l.), dem KIWI-Vorsitzenden Frank Christgen (5.v.l.) und weiteren Vorstandsmitgliedern.

Zum fünften Geburtstag gratulieren Bürgermeisterin Alexandra Gauß (links) und Jürgen Orthaus (4.v.l.), dem KIWI-Vorsitzenden Frank Christgen (5.v.l.) und weiteren Vorstandsmitgliedern.

Foto: Ingo Eisner

Klassik- und Rockkonzerte, Kabarett, Kunstworkshops und Lesungen – all das belebte in den vergangenen fünf Jahren das kulturelle Leben in Windeck. Verantwortlich dafür zeichnet die Kulturinitiative Windeck, die im Juni 2015 von 30 engagierten Ehrenamtlichen als gemeinnütziger Verein gegründet wurde. Grund war der Rückzug der Bürgerkulturstiftung Windeck aus der kabelmetal gGmbH. „Da damit das für die Förderung notwendige bürgerschaftliche ehrenamtliche Engagement neben der ehrenamtlichen Arbeit von kabelmetal fehlte, gründeten wir den gemeinnützigen Kulturverein Kiwi“, sagt der Vorsitzende Frank Christgen.

118 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile

Auch Windecks Bürgermeisterin Alexandra Gauß, die von der Arbeit der Kulturinitiative begeistert ist, ist dem Verein beigetreten, der mittlerweile 118 Mitglieder zählt. Am Donnerstag feierte der Vorstand gemeinsam mit Gauß in der kabelmetal-Halle in Schladern das fünfjährige Bestehen der Kulturinitiative.

„Die Mitglieder der Kulturinitiative agieren bei diesem herausragenden bürgerschaftlichen Engagement mit Leidenschaft und Professionalität. Das weiß ich sehr zu schätzen. Die Initiative ist ein Leuchtturm für Windeck“, so Gauß.

Seit 2015 zeichnet die Initiative für 177 Veranstaltungen verantwortlich, die von insgesamt 10 600 Gästen besucht wurden. Besonders Lesungen, aber vor allem die Klassikkonzerte erfreuten sich wachsender Beliebtheit. „Wir konnten international renommierte und preisgekrönte Musiker gewinnen. Das ist für den ländlichen Raum schon einzigartig“, sagt Jürgen Orthaus, ehemaliger Pressesprecher der Initiative und als Berater und Beisitzer nach wie vor aktiv.

Rock- und Klassikkonzerte sowie Kabarettabende im Programm

Aber auch Rockkonzerte und Kabarettabende, für die das Organisationsteam in den vergangenen fünf Jahren sogar Wilfried Schmickler, Jürgen Becker und Richard Rogler gewinnen konnte, zählen zu den Höhepunkten der noch jungen Geschichte der Initiative. Für eine volles Haus sorgte 2019 Deutschlands bekanntester Straßenmusiker „Klaus der Geiger“, der gemeinsam mit dem Gitarristen Marius Peters das Publikum mit Paganini-Improvisationen begeisterte.

In den Bereichen Klassikkonzerte und Literatur konnte die Initiative richtige Veranstaltungsreihen etablieren, die sich reger Beliebtheit erfreuen. Waren es am Anfang nur ein paar Gäste, so konnten sich die Organisatoren in den vergangenen zwei Jahren bis zum Corona-Lockdown über 60 bis 80 Besucher pro Veranstaltung freuen.

Möglich wurde das alles über das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder, aber auch über Förderer darunter die Städte- und Gemeindestiftung der Kreissparkasse oder der Bundesverband Chor und Orchester, der mit 11 000 Euro eine Musical-Werkstatt der Initiative unterstützt.

Veranstaltungsprogramm wird langsam hochgefahren

Eigentlich lief alles gut, bis der Corona-Lockdown kam. „Am 13. März haben wir alle Veranstaltungen abgesagt. Das war schon hart“, sagt Christgen. Soforthilfe hatte der Verein nicht beantragt. „Das war nicht notwendig, da sämtliche Mitglieder ehrenamtlich tätig sind und somit keine Personalkosten anfallen. Die vorhandenen Rücklagen werden aber mit dem geplanten, behutsamen Hochfahren des Veranstaltungsprogramms weitgehend aufgezehrt werden“, erläutert er.

„Den Vertrag für den Flügel, den wir für 300 Euro pro Monat für unserer Klassikkonzerte angemietet hatten, haben wir erst einmal gekündigt. Sobald wir wieder Konzerte veranstalten können, werden wir aber auch wieder einen Flügel haben“, verspricht Christgen. Mit dem digitalen Projekt „Unser Leben in Corona-Zeiten“, an dem sich Bürger mit Fotos, persönlichen Geschichten und Videos beteiligen konnten, versuchte die Initiative, das kulturelle Leben in Windeck seit dem Lockdown aufrechtzuerhalten.

Behutsam wagen sich die Akteure nun an ihre erste Veranstaltung seit dem Lockdown. So las am Sonntag der Musikwissenschaftler Matthias Henke in der kabelmetal-Halle aus seiner Beethoven-Biografie „Akkord der Welt“.

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