RSVG testet Hybridbus Lautlos an der Haltestelle

RHEIN-SIEG-KREIS · Langsam setzt sich der große Gelenkbus der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) in Bewegung. Von Troisdorf aus startet er in Richtung Bonn.

 Hybridbus mit Elektro- und Dieselmotor: Ein von der RSVG getestetes Modell am Bahnhof Troisdorf.

Hybridbus mit Elektro- und Dieselmotor: Ein von der RSVG getestetes Modell am Bahnhof Troisdorf.

Foto: Holger Arndt

Von außen unterscheidet sich das neue Modell kaum von den anderen Bussen. Beim Anfahren wird der Unterschied jedoch deutlich: Der neue Bus bewegt sich nämlich beinahe lautlos. Noch bis zum heutigen Montag ist der Volvo-Hybridbus auf zwei Strecken der RSVG in der Region im Einsatz. Bis zum Ende des Jahres soll dann entschieden werden, ob Hybridbusse bei der Beschaffung im kommenden Jahr auch berücksichtigt werden.

Der neue Bus wird über einen Parallelhybridantrieb betrieben. Das bedeutet, dass das Fahrzeug sowohl einen Elektromotor als auch einen Dieselantrieb besitzt. Bei jedem Bremsvorgang gewinnt der Bus Strom. So wird die Batterie aufgeladen, ohne dass der Bus im Depot jedes Mal zum Aufladen angeschlossen werden muss. Mit der gewonnen Elektroenergie startet der Hybridbus bei jedem Start fast lautlos über den Elektromotor. Der Dieselmotor übernimmt den Antrieb des Busses mit dem Erreichen einer Geschwindigkeit von 23 Kilometer pro Stunde.

Zwölf Busfahrer wurden von der RSVG ausgebildet, um den neuen Hybridbus zu fahren. Auf der Strecke der Linie 501 von Siegburg nach Köln-Wahn und der Route der 551 von Troisdorf nach Bonn konnte der Bus jetzt erstmals im Alltag unter realen Bedingungen eingesetzt werden.

Grund für den aktuellen Testbetrieb ist ein Förderprogramm des Bundesumweltministeriums. Dabei werden Hybridbusse mit bis zu 45 Prozent der Mehrkosten bezuschusst. "Unsere Dieselbusse sind bereits sehr sauber. Doch auch wenn wir bereits auf einem sehr guten Weg sind, wollen wir die ausgestoßenen CO2-Werte noch weiter mindern", erläuterte Michael Reinhardt, Geschäftsführer der RSVG. Doch auch wirtschaftliche Faktoren spielten hierbei eine Rolle. Nach ersten Erfahrungen mit dem Hybridbus werden etwa 20 Prozent Diesel eingespart.

Der neue Hybridbus wurde bisher gut angenommen, so die RSVG. "Es macht wirklich Spaß, den neuen Bus zu fahren. Und auch bei den Gästen kommt der ruhigere und sanftere Bus sehr gut an", berichtet Stefan Salamon, Busfahrer bei der RSVG.

Ob der neue Hybridbus in Zukunft regelmäßig auf Strecken im rechtsrheinischen Kreis und in Bonn fährt, steht noch nicht fest. Ab April testet die RSVG zudem noch einen Hybridbus eines anderen Herstellers, der mit einem Kondensator statt mit einer Batterie fährt. Danach werden die Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und die Berichte der Fahrer miteinander verglichen. Bis der sanfte Riese regelmäßig durch die Region fährt, wird es also noch einige Zeit dauern.

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