Prozessauftakt Mann aus dem Rhein-Sieg-Kreis soll neunjährige Stieftochter missbraucht haben

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn · Ein 38-jähriger Mann aus dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis soll seine Stieftochter mehrfach missbraucht haben. Nun steht er vor Gericht. Der Mann bestreitet die Vorwürfe.

 Zwischen Sommer 2020 und September 2021 soll ein 38-jähriger Mann seine Stieftochter insgesamt mindestens 15 Mal missbraucht oder vergewaltigt haben.

Zwischen Sommer 2020 und September 2021 soll ein 38-jähriger Mann seine Stieftochter insgesamt mindestens 15 Mal missbraucht oder vergewaltigt haben.

Foto: dpa/Arne Dedert

Mit rund zwei Stunden Verzögerung hat am Dienstag der Prozess gegen einen 38-jährigen Mann aus dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis begonnen. Zwischen Sommer 2020 und September 2021 soll er seine Stieftochter insgesamt mindestens 15 Mal missbraucht oder vergewaltigt haben. Das Mädchen war zu Beginn der Verbrechensserie neun Jahre alt. Nach dem Eintreffen eines verspäteten Schöffen und der Neubesetzung eines erkrankten Beisitzers startete das Verfahren mit der Verlesung der Anklage.

Elfmal soll der Angeklagte das Kind vergewaltigt haben, dazu kommen mehrere Fälle des schweren Missbrauchs. Wenn das Kind einmal nicht seinen Wünschen nachkommen wollte, habe er zur Strafe gedroht, ihr den geliebten Hund oder das Handy wegzunehmen, hieß es in der verlesenen Anklageschrift.

38-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft

Am 12. September soll der Angeklagte dann erneut versucht haben, seine Stieftochter zu vergewaltigen. Dieses Mal soll das Mädchen aber davongelaufen sein und sich mit der Bitte um Hilfe an seine Mutter gewandt haben. Die Frau fiel wohl aus allen Wolken, zweifelte nicht an den Worten ihrer Tochter, verließ mit ihren Kindern die gemeinsame Wohnung und zeigte ihren Partner kurz darauf bei der Polizei an. Derzeit sitzt der 38-Jährige in Untersuchungshaft.

Sämtliche Vorwürfe wies der Angeklagte zu Prozessauftakt in einer rund anderthalbstündigen Einlassung von sich: Die Mutter des Mädchens habe er via Internet kennengelernt und schnell sei die gleichaltrige Frau mit ihrer Tochter zu ihm in den Rhein-Sieg-Kreis gezogen. Im Jahr 2015 habe dann noch eine gemeinsame Tochter das Licht der Welt erblickt. Während die Mutter der beiden Mädchen bis zu drei Jobs gleichzeitig nachgegangen sei, habe er sich um die Erziehung der Kinder gekümmert.

Angeklagter stellt Opfer als schwer erziehbares Kind dar

Das Opfer stellte der Angeklagte als schwer erziehbares Kind dar, dem er mit Schimpfen und Bestrafen habe beikommen wollen. Dass er dabei vielleicht manchmal über das Ziel hinaus geschossen sei, war die einzige Reue, die der Angeklagte erkennen ließ.

Offenbar wurde der Mann bereits im Jahr 2006 zu einer einschlägigen Bewährungsstrafe verurteilt, die aufgrund der mittlerweile verstrichenen Zeit aber wohl nicht mehr als Vorstrafe gilt. Mit einem Urteil wird Anfang April gerechnet.

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